Als DJI im November 2021 die Mavic 3 Serie präsentierte, war spätestens beim Preis klar: Das ist ein Premiumprodukt. Besitzer der Mavic 3 sehen sich also zu Recht nach einer sicheren Transport- und Aufbewahrungsmöglichkeit für ihre neue Drohne um. B&W International hat mit den Type 3000 und Type 4000 outdoor.cases nun auch zwei passende Koffer für die Mavic 3 im Angebot. Wir haben den Test für euch gemacht.
Klar, wer nur mal schnell um die Ecke auf dem Feld eine Runde mit seiner Drohne fliegen geht, greift nicht unbedingt zu einem Koffer, um sein Schätzchen zu transportieren. Wer aber auf längere Reisen geht oder mit Drohnen sein Geld verdient, weiß ohne Frage: Das wertvolle Equipment ist besser gut geschützt. Denn nichts passiert im Gefecht des Alltags schneller, als den Drohnenrucksack oder das dünne Drohnen-Case fallen zu lassen oder beim Kunden vom Tisch zu stoßen.
Ein anständiger Koffer kann hier helfen. Genau damit wirbt B&W International nun seit Neustem auch für Mavic 3 Besitzer. Wir haben uns deshalb die beiden neuen Kofferoptionen des westfälischen Unternehmens für euch angesehen.
Am Anfang des Testberichtes möchten wir euch darüber informieren, dass das Produkt direkt vom Hersteller für einen Test zur Verfügung gestellt wurde. Diese Tatsache hat aber keinen Einfluss auf die Objektivität unserer Meinung/das Testergebnis.
Inhalt
Eingekoffert: Die Mavic 3 ist „safe“
Hand aufs Herz: Wer eine Drohne für über 2.000 Euro (Mavic 3) oder knapp 5.000 Euro (Mavic 3 Cine) kauft, hat sich bestimmt schon mit dem Gedanken beschäftigt, dass dieses Modell auch irgendwie sicher von A nach B transportiert werden muss.
Wie bereits in der Einleitung erwähnt: Nicht immer ist ein Koffer dafür die erste Wahl – vor allem dann, wenn es möglichst leicht sein soll. In allen anderen Situationen sind Hartschalenkoffer natürlich ein gutes Rezept, um das eigene Equipment vor Stößen und anderen Umwelteinflüssen zu schützen.
Der Hersteller B&W International vertreibt verschiedenste Koffer und hat sich unter anderem auf Lösungen für DJI Drohnen spezialisiert. Da ist es kein Wunder, dass nun auch zwei verschiedene Modelle für den sicheren Transport und die Aufbewahrung der Mavic 3 verfügbar sind.
Die Grundlage dafür bildet die outdoor.case-Serie, die es in verschiedenen Größen zu kaufen gibt. Speziell auf das entsprechende UAV werden dann die Einsätze aus Schaumstoff entwickelt, die alle Komponenten sicher an ihrem Platz halten sollen.
Für die Mavic 3 sind in diesem Kontext die folgenden beiden Koffer geeignet:
- outdoor.case Type 3000 (11,7 Liter)
- outdoor.case Type 4000 (16,6 Liter)
Die zwei Modelle unterscheiden sich in erster Linie in ihrer Größe und dem Volumen. Das hat natürlich Auswirkungen auf das im Innern zu verstauende Zubehör – und genau deshalb gibt es auch zwei Versionen.
Type 3000 & Type 4000 Cases: Ein kurzer Überblick
Der kleinere von beiden Koffern ist das Type 3000 Case. Leer, das heißt natürlich inklusive Einsatz aus hochwertigem, harten Schaumstoff, wiegt der kleinere Koffer knapp 2 kg.
Der Koffer selbst besteht aus hochwertigem und extrem robusten Polypropylen. Dadurch kann man das Case in einem sehr großen Temperaturbereich von -30° bis +80° C verwenden, ohne Angst um die Schutzeigenschaften haben zu müssen.
Geschlossen gehalten wird der Deckel des Type 3000 Cases für die Mavic 3 von einem sehr robusten Scharnier auf der Rückseite und zwei massiven Verschlüssen an der Front.
Eine dicke Gummidichtung im Deckel schützt die Inhalte des Koffers vor Staub und Wasser. B&W gibt dazu an, dass der Koffer nach IP67 zertifiziert ist. Übersetzt bedeutet das „Staubdicht und Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen“. Wichtig ist zu wissen: Das gilt für Wasser. Wer den Koffer in Lauge, Säure oder Alkohol versenkt, muss weiterhin mit den Konsequenzen leben.
Damit sich der Koffer beispielsweise bei unterschiedlichen Drücken (Kofferinneres vs. Außenwelt) noch öffnen lässt, verfügt bereits der kleinere Type 3000 Koffer über ein Ventil für den automatischen Druckausgleich. Das ist vor allem dann sehr praktisch, wenn man seine Drohne im Flugzeug transportiert. Für diesen Einsatzzweck gibt es auch zwei Ösen mit 7 mm Durchmesser, sodass sich der Transportbehälter auch mit optionalen Bügelschlössern gegen unbefugtes Öffnen schützen lässt.
Für das angenehme Tragen ist der ebenfalls robust ausgeführte Tragegriff zusätzlich gummiert. Damit fällt das Gewicht erstaunlicherweise gar nicht so stark auf. Hier haben die Entwickler gute Arbeit geleistet.
Der größere Type 4000 Koffer für die Mavic 3 wiegt leer mit 2,68 kg ein wenig mehr, bietet dafür aber natürlich auch ein größeres Platzangebot.
Alle anderen genannten Punkte treffen auch auf den größeren Mavic 3 Koffer von B&W zu. Das gilt im Übrigen auch für die sehr hohe Verarbeitungsqualität der Koffergehäuse und der Inlays. Diese Tatsache haben wir bereits damals bei unserem Test der B&W-Koffer für die DJI Mini 2 und die DJI Air 2S positiv hervorgehoben. Hier bekommt man tatsächlich Qualität geliefert, die der Hersteller im Vorhinein verspricht.
Übrigens: Der hochwertige Eindruck wird von einer Garantiedauer von 30 Jahren für alle Kunststoff- und Metallteile der Koffer unterstrichen.
Type 3000: Die Wahl fürs Standard- und Fly More Combo
Im Folgenden wollen wir nun einen genaueren Blick auf das Innere des Type 3000 Koffers für die Mavic 3 werfen. Denn genau die präzise gefertigten Inlays von B&W sind es ja, die die Koffer speziell auf ein spezielles Drohnenmodell von DJI zuschneiden.
Der kleinere von beiden Koffern ist dabei ganz klar für Käufer des Standard-Combos oder des Fly More Combos der DJI Mavic 3 (zu unserem Testbericht) gemacht. Konkret ist es die Art des Controllers, die den größten Unterschied zum Type 4000 ausmacht.
Das Mavic 3-Inlay für den Type 3000 hat eine passende Aussparung für den Standard-Controller der Mavic 3 (RC-N1 / RC231). Ansonsten bietet das Inlay sehr genau ausgefräste Fächer und Schächte für alle Komponenten, sodass ihr das gesamte Zubehör des Mavic 3 Fly More Combos unterbekommt.
Folgende Fächer stehen dazu zur Verfügung:
- 1x Hauptfach für die Mavic 3 (inkl. Propeller und Gimbal-Cover)
- 1x Fach für Standardcontroller der Mavic 3
- 1x Fach für Steckernetzteil und Kabel (Ladegerät)
- 2x separates Akkufach
- 1x Fach für DJI Mavic 3 ND-Filter-Case
- 1x tiefes Fach für Dreifach-Ladestation und weiteres Zubehör
Insgesamt lassen sich also bis zu drei Flugakkus in dem Type 3000 Koffer unterbringen. Einer davon muss direkt in die Drohne eingesetzt im Hauptfach der Mavic 3 transportiert werden.
Im Deckel ist ein dickes Schaumstoffpolster untergebracht. Dahinter befindet sich ein Dokumentenfach, das man prima für seinen EU-Drohnenführerschein oder andere Unterlagen verwenden kann, die man für das aktuelle Projekt benötigt.
Den Koffer selbst gibt es in Schwarz, Gelb und Orange. Die Inlays selbst sind an der Oberfläche ebenfalls schwarz und das Innere der Fächer ist blau.
Type 4000: Platz für Mavic 3 Cine und DJI RC Pro
Der größere Koffer der Type 4000 Serie ist die richtige Wahl für alle, die eine Mavic 3 Cine im Premium Combo erstanden haben (zum Test der Mavic 3 Cine). Alternativ eignet sich der Koffer auch für Mavic 3 Besitzer, die zusätzlich die neue DJI RC Pro Fernsteuerung (zum Testbericht) verwenden.
Das ist nämlich der erste große Unterschied zum Inlay des Type 3000 Koffers: Die größere Version kann durch einen intelligenten Adaptereinsatz sowohl die DJI RC Pro als auch den Standardcontroller der Mavic 3 aufnehmen. Beide Controller können dabei mit montierten Steuerknüppeln in das Fach geschoben werden, das ist ziemlich praktisch.
Der zweite Unterschied ist das Design der Fächer für das Ladegerät und die Dreifach-Ladestation. Diese sind nämlich so angeordnet, dass das Lade-Hub auch im Koffer betrieben werden kann. Natürlich dann mit geöffnetem Deckel. Da das Lade-Hub selbst im Betrieb nicht besonders warm wird, ist das eine praktikable Lösung.
Alternativ lässt sich das obere Fach auch zum Verstauen von drei weiteren Flugakkus nutzen. Damit können dann maximal 7 Akkus mitgeführt werden (drei in den separaten Akkufächern, drei im Top-Fach und ein Akku in der Drohne).
Der letzte Unterschied findet sich im unteren Fach für Zubehör, wie ND-Filter oder Kabel. Dieses kann nämlich mit einem exakt passenden Schaumstoffdeckel verschlossen werden, sodass Kleinkram nicht im Koffer herumfliegen kann.
Folgende Fächer warten also auf die Bestückung:
- 1x Hauptfach für die Mavic 3 (inkl. Propeller und Gimbal-Cover)
- 1x Fach für DJI RC Pro oder Standardcontroller der Mavic 3
- 1x Fach für Steckernetzteil (Ladegerät)
- 3x separates Akkufach
- 1x tiefes Fach mit Deckel für Zubehör
- 1x tiefes Fach für Dreifach-Ladestation und weiteres Zubehör (alternativ für 3x Flugakku)
Der Deckel ist identisch wie beim Type 3000 Modell gestaltet, hat nur etwas mehr Platz im Dokumentenfach.
Immer nur Drohne? Nope, die Teile sind flexibel
Erwähnen müssen wir unbedingt noch, dass das allgemeine Konzept, welches hinter der outdoor.case-Serie steckt, für eine hohe Flexibilität beider Koffermodelle sorgt. Mit wenigen Handgriffen lässt sich das Inlay für die Mavic 3 nämlich aus beiden Koffern entfernen.
Das Coole dabei: Die Drohne und das Zubehör selbst kann dabei im Inlay verbleiben. Man kann den Koffer also temporär für etwas anders verwenden und die Mavic 3 mit ihrem Zubehör schön sortiert im Inlay ins Regal stellen.
Statt der spezifischen Einsätze für die Mavic 3 lässt sich dann beispielsweise ein allgemeiner Einsatz aus modularen Trennwänden mit Klettverbindungen (für Type 3000*, für Type 4000*) verwenden. Noch individueller wird es mit den ebenfalls erhältlichen Würfelschaumeinsätzen (für Type 3000*, für Type 4000*), die eine komplett freie Anpassung der Form an andere Geräte ermöglichen.
Auch für den Deckel gibt es weitere Einsätze. Die bestehende Polsterung mit Dokumentenfach kann mit sechs Schrauben einfach gelöst und herausgenommen werden. Stattdessen lässt sich beispielsweise eine Netztasche (für Type 3000*, für Type 4000*) einsetzen.
Uns gefällt das Konzept sehr. Denn so braucht man nicht zig verschiedene Koffer für Geräte, die man ohnehin nie parallel mit auf Reisen nimmt, sondern kann ein einzelnes Koffergehäuse unterschiedlich nutzen.
Sonst noch was?
Ja, eine Sache: Wir würden uns noch eine weitere Version des kleineren Modells wünschen. Ein Type 3000 Koffer mit DJI RC Pro Support wäre ein genialer Kompromiss. Damit könnten dann auch DJI RC Pro Nutzer in den Genuss des leichteren Koffers kommen.
Das könnte aber insgesamt ein wenig eng werden. Wir können die Entscheidung der Entwickler bei B&W International also verstehen, hier direkt auf den nächst größeren Koffer zu setzen. Aber wer weiß, vielleicht werden wir ja irgendwann noch überrascht.
Bezugsquellen
Fazit
Zeit, unsere Eindrücke zusammenzufassen.
Wer sich für einen der Koffer von B&W International entscheidet, dürfte den Kauf in Bezug auf die Qualität des Produktes und die Flexibilität keinesfalls bereuen. Beide Modelle sind sehr hochwertig verarbeitet. Das gilt sowohl für das stabile Koffergehäuse als auch für die passgenauen Inlays.
Im Gegensatz zu anderen Lösungen bekommt man hier professionelle Koffer geliefert, die genau für Mavic 3 und die zugehörigen Komponenten entworfen wurden.
Besonders die Flexibilität, die sich durch das große Angebot an optionalem Zubehör für die Koffer ergibt, gefällt uns weiterhin sehr gut. Damit lässt sich im Zweifel durch eine Mehrfachverwendung auch gut Geld sparen.
Apropos: Sowohl der Type 3000 als auch der Type 4000 Koffer für die Mavic 3 gehören ohne Frage zu den eher höherpreisigen Transportlösungen am Markt. Der kleinere Koffer kostet etwa 129 Euro (UVP) im Fachhandel. Für die größere Version werden etwa 169 Euro (UVP) fällig.
In Anbetracht der Anschaffungskosten für die Mavic 3 (vor allem die Cine Version!) in unseren Augen aber kein besonders großer Posten und für die gebotene Qualität preislich völlig in Ordnung und fair.
Von uns erhalten die Type 3000 und Type 4000 outdoor.cases für die Mavic 3 also eine klare Empfehlung.
Pro
- hochwertige Verarbeitung
- extrem robust – gilt auch für Scharniere und Verschlüsse
- wasser- und staubdicht
- sehr präzise Anpassung an Drohne und Komponenten
- vielseitig umrüstbar
- fairer Preis
- 30 Jahre Garantie auf Metall- und Kunststoffteile
Contra
- höheres Gewicht gegenüber alternativen Transport- und Aufbewahrungslösungen