Das Schweizer Unternehmen MotionPilot hat sich mit seinem neuen Vector Controller keiner geringeren Mission verschrieben, als die Art und Weise zu revolutionieren, wie Drohnen heute gesteuert werden. Dazu setzt MotionPilot auf ein neues Design, das auf Beschleunigungs- und Lagesensoren basiert.
Seit vielen Jahrzehnten sehen Fernsteuerung im Modellbaubereich eigentlich identisch aus: Zwei Knüppel, die insgesamt vier Kanäle zur Steuerung von drei Achsen und der Antriebsleistung ermöglichen. Dieses Konzept wurde vom klassischen Flugmodellbau auch in die Drohnen-Ära übernommen. Gleiches gilt für FPV-Drohnen.
Diesen StatusQuo wollen die Grüner von MotionPilot nun auf den Prüfstand stellen und verfolgen mit dem neuen Vector Controller einen grundsätzlich anderen Ansatz.
Vector: Sensoren statt Knüppel
Die von MotionPilot verwendete Technologie ist uns dabei allen bestens bekannt: Beschleunigungs- und Lagesensoren. Diese Art der Steuerung durch Bewegung kennt man zum Beispiel von Smartphone-Spielen oder Konsolen, wie der PlayStation und allen voran natürlich der Nintendo Wii Serie.
Mit einer Bewegung des Controllers in eine beliebige Richtung oder der Drehung um eine beliebige Achse werden die Bewegungen durch verschiedenen Sensoren erfasst und in Steuersignale umgewandelt.
Genau so funktioniert auch der Vector Controller von MotionPilot. Die Besonderheit an dem Produkt: Das Unternehmen setzt diese Technik konsequent für die Steuerung von FPV-(Racing-)Drohnen um.
Pistolengriff mit zwei Knöpfen
Das Design des neuen FPV-Controllers könnte dabei eigentlich gar nicht stärker von herkömmlichen Fernsteuerungen abweichen. Selbst die immer weiter verbreiteten Controller im Gamepad-Desing (zum Beispiel von BetaFPV oder bald auch von DJI) wirken im Vergleich mit dem Vector Controller wie aus einer früheren Generation.
Der Controller von MotionPilot ähnelt ein wenig einem Pistolengriff. Das Gehäuse ist dabei aber eher trapezförmig gestaltet. Die gesamte Steuerung erfolgt mit nur noch einer Hand.
Der Antrieb der FPV-Drohne wird dabei über den Pistolenabzug gesteuert. Hiermit lässt ich die Drehzahl der Motoren stufenlos regeln. Die restlichen drei Achsen (Nick, Roll, Yaw) wird über die Bewegung des Controllers in der Luft kontrolliert. Außerdem gibt es noch zwei weitere Buttons. Einen zum Scharfstellen des Flight Controllers (Arm) und einen Knopf zur Auswahl des Flugmodus (Acro, Atti, usw).
In einem ersten Video zeigt MotionPilot den Controller bereits in Aktion. Es fällt dabei auf, dass die aufgezeichneten Videos insgesamt sehr flüssig aussehen. Einige Manöver dürften mit einer klassischen Fernsteuerung außerdem nur mit viel Übung so zu fliegen sein.
Zusammen mit dem Controller stellt MotionPilot außerdem sein eigenes Carbon Fernsteuerungsprotokoll vor, dass mit 2,4 GHz arbeitet und in der Lage sein soll, S-BUS (mehr dazu) Telemetrieinformationen zu verarbeiten.
Steht uns ein Generationenwechsel bevor?
Die Ankündigung des MotionPilot Vector Controllers kommt dabei zu einem interessanten Zeitpunkt. Denn das Schweizer Unternehmen rückt damit neue Gerüchte um einen Joystick Controller von DJI in ein ganz neues Licht.
Es ist also durchaus möglich, dass auch DJI an einer ähnlichen Lösung arbeiten könnte. Weniger Joystick und mehr Bewegungs-Controller. Das ist aber nur eine Spekulation.
Fest steht: Mit dem Konzept von MotionPilot dürfte der Einstieg in den FPV-Flug deutlich leichter fallen. Denn die kombinierte Steuerung von allen Flugachsen in einem Controller ist für Menschen fernab der RC- oder Konsolen-Szene sicherlich deutlich intuitiver, als das Aufteilen verschiedener Achsen auf mehrere Knüppel.
Wann genau der Vector Controller auf den Markt kommen soll, ist noch unbekannt. Auch ein Preis steht noch nicht fest.
Quelle: MotionPilot