Wer bereits eine Mavic 3 oder Mavic 3 Cine sein Eigen nennt, besitzt potenziell eine Drohne, die sich auch über das Mobilfunknetz steuern lässt. Ein passendes LTE-Dongle hat DJI bereits beim Launch der Drohnen im November 2021 beiläufig vorgestellt. Jetzt gibt es weiterführende Informationen zu dem 4G-Modem.
Ganz klar: Wer in „normalen“ Umgebungen mit der Mavic 3 unterwegs ist, dürfte die Ocusync 3+ Verbindung nur sehr schwer an ihre Leistungsgrenze treiben. Das gilt vor allem dann, wenn die Drohne im legalen Rahmen geflogen wird und immer eine Sichtverbindung zu dem UAV besteht. Und zwar so, dass die Fluglage noch erkennbar ist
Für Spezialanwendungen kann es jedoch sinnvoll sein, neben der direkten Funkverbindung auch einen Backup-Kanal zur Kommunikation mit der Drohne zu haben. Genau das soll das LTE-Dongle für die Mavic 3 bieten.
Leaker nennt Preis von 99 US-$ für LTE-Dongle
Der bekannte DJI-Leaker OsitaLV hat sich nun einmal wieder zu Wort gemeldet und das kommende LTE-Dongle für die Mavic 3 Serie kommentiert. Damit bekommen wir nun eine erste Preisinformation für das USB-Stick-große Zusatzmodul.
Demnach wird DJI das 4G-Modem für seine neue Flaggschiffdrohne zu einem Preis von 99 US-$ auf den Markt bringen (China: 699 RMB). Dabei dürfte es sich, wie so häufig, um den Nettopreis handeln. Steuern kommen also in Deutschland mit großer Wahrscheinlichkeit noch oben drauf.
Damit soll es aber noch nicht getan sein. Wie der stets gut informierte Betreiber des Twitter-Accounts mitteilt, wird DJI die Nutzer für die Steuerung via LTE offenbar noch zusätzlich zur Kasse bitten. Das Ganze soll offenbar in Form eines jährlichen Beitrages für die Nutzung des Dienste erfolgen. Konkret wird hier ein sehr spezifischer Betrag von 15,69 US-$ pro Jahr genannt.
Insgesamt dürfte die Höhe dieser Service-Gebühr die Käufer der Mavic 3 (zum Testbericht) eher weniger abschrecken. Es bleibt aber noch zu klären, wofür DJI diese Gebühr erheben wird.
Eines konnten wir im Dialog mit OsitaLV aber bereits für euch klären: Eine SIM-Karte mit entsprechenden Datentarif wird zusätzlich benötigt und ist offenbar nicht durch die genannte Gebühr abgedeckt.
Unsere Vermutung: Es handelt sich bei der Steuerung der Drohne via LTE um keine Direktverbindung. Die Signale müssen also über das Internet an ein entsprechendes Cloud-System übertragen werden, das zwischen Drohne und DJI RC Pro vermittelt. Für diesen Betrieb und die dadurch entstehenden Kosten könnte DJI die Gebühren erheben. Insgesamt dürfte der Nutzerkreis, der seine Mavic 3 über LTE fliegt aber auch in der Mittelfrist wohl eher gering bleiben.
4G als Backup
Das LTE-Dongle wird der Mavic 3 dabei mit einer Halterung aus Kunststoff auf den Rücken geschnallt. Die Verbindung zur Drohne erfolgt über die USB Type C Schnittstelle an der Rückseite, die auch für den Datentransfer verwendet wird.
Am Boden muss die DJI RC Pro (zum Testbericht) ebenfalls mit einem entsprechenden 4G-Modem ausgestattet werden. Ob auch eine andere Internet-Verbindung, etwa über einen Smartphone Hotspot via WiFi, funktionieren wird, ist aktuell völlig offen.
In Gebieten mit besonders ausgelastetsten 2,4-GHz- und 5,8-GHz-Funkbändern kann auch das potente O3+ an seine Grenzen kommen. Gerade dann, wenn andere Gegenstände den direkten Sichtkontakt zeitweise unterbrechen (Stichwort: BVLOS).
Genau in diesen Situation soll dann die 4G-Verbindung nahtlos übernehmen. Die Mavic 3 lässt sich dann theoretisch überall dorthin bewegen, wo 4G-Netz vorhanden ist. Ob DJI diese Reichweite durch andere Maßnahmen begrenzen wird, ist ebenfalls noch unbekannt.
Drohnenpiloten im Netz äußern sich bereits in Teilen besorgt über das große Missbrauchspotenzial, welches die Technologie mit sich bringen könnte.
In Europa könnte das LTE-Modul aber ohnehin noch auf sich warten lassen. Viele der Aktivitäten und Preise scheinen aus dem asiatischen Raum zu stammen. In China sind erste Produkte offenbar auch bereits bei Fachhändlern in den Ladenlokalen gesichtet worden.
Quelle: OsitaLV via Twitter