Das Unternehmen Flirtey hat ein neues Patent angemeldet und zugesprochen bekommen, welches die Sicherheit seiner Delivery Drohnen in Zukunft weiter erhöhen soll. Das neue Patent beschreibt einen steuerbaren Fallschirm.
Die Drone Delivery Branche ist hart umkämpft. Mit Größen wie Amazon (Prime Air) und Google (Wing) im Markt, müssen sich kleinere Unternehmen ohne Frage einer enormen Konkurrenz stellen. Am besten funktioniert das natürlich durch innovative Lösungen.
Der Drone Delivery Anbieter Flirtey ist laut eigenen Angaben das erste Drone Delivery Unternehmens der Welt und schon seit 2013 in dieser speziellen Nische der Drohnenbranche aktiv. Nun soll die Sicherheit der Flirtey Lieferdrohnen durch eine neuen Fallschirm weiter gesteigert werden.
Fallschirmsystem lässt Steuerung von Drohnen zu
Als Anbieter aus den USA ist Flirtey mit den zu Recht strengen Regeln beim Überflug von Menschen bestens vertraut. Dieser ist in vielen Fällen nur erlaubt, wenn ein so genannter Drohnen Fallschirm zum Einsatz kommt.
Bisherige Lösungen sind zwar sicher und verhindern, dass die Drohne unkontrolliert bei einem Defekt zu Boden stürzt, es gibt aber einen großen Haken: Sobald der Fallschirm ausgelöst wird, ist die Drohne in der Regel manövrierunfähig und gleitet zu Boden – mit unter getragen durch den Wind und in irgendeine Richtung.
Genau hier setzt das neue Patent von Flirtey an, dass seit Anfang Juli unter der Nummer US 10.703.492 B2 einsehbar ist. Das hier beschriebene „Parachute Deployment System“ (PDS, deutsch in etwa Fallschirm-Auslöse-System) soll im Ernstfall zusätzliche Sicherheit bieten, in dem die Drohne steuerbar bleibt.
Dazu kann der Fallschirm manuell durch den Piloten ausgelöst werden – die Drohne wird dann quasi aktiv „gekillt“. Oder aber – und das dürfte der häufigere Anwendungsfall sein – die Drohne löst den Fallschirm automatisch in einer Notfallsituation selbst aus.
Um das zu ermöglichen überwacht das PDS ständig verschiedene Parameter, wie Neigungswinkel, Beschleunigungen sowie die Sinkgeschwindigkeit. Wird eine oder eine Kombination von eingestellten Grenzwerten verletzt, löst der Fallschirm aus.
Motoren sorgen für Richtungsänderung
Der Fallschirm ist dabei an einem speziellen Gestell mit mehreren Aufnahmepunkten fixiert. Während der Fallschirm aus seinem gefalteten Zustand ausgelöst wird, wird außerdem automatisch die Betriebsspannung zu den Motoren unterbrochen.
So wird sichergestellt, dass sich der Fallschirm richtig ausbreiten und die Drohne tragen kann. Sobald Drohne samt Fallschirm im Gleitflug auf den Weg Richtung Boden sind, lassen sich mehrere oder ein einzelner Motor erneut aktivieren, um die Flugrichtung der Drohne zu ändern.
Das ist eine Neuerung im Vergleich zu bisherigen Fallschirmsystemen, die Motoren oder Propeller oft aktiv mechanisch blockieren, sobald der Fallschirm geöffnet wird.
Die Lieferdrohnen von Flirtey setzen aktuell auf ein Qudcopter-Design und besitzen somit keine Redundanz, was den Ausfall eines Antriebes angeht. Mit dem neuen Fallschirmsystem könnte Flirtey seine eigenen Drohnenflotte erneut weiter verbessern. Ob, wann und wie genau das neue PDS aus dem Parent in die aktuellen Eagle Drohnen vom Flirtey einfließt ist noch unbekannt.
Flirtey Drohnen lassen ihre Lieferung aus einem Fach am Boden im Übrigen an einem Seil hinunter. So kommen Drohne und Mensch nicht in eine gefährliche Nähe. Dieses Prinzip wird auch von anderen Konkurrenzen am Markt verwendet.
Quelle: US Patent and Trademark Office, Flirtey