In Deutschland geht ein neues Pilotprojekt an den Start, das unter anderem vom BMVI unterstützt wird. Wingcopter wird die benötigten Lieferdrohnen bereitstellen, um ländliche Gebiete zukünftig einfacher versorgen zu können – so zumindest die Idee.
Wenn über das Thema Drone Delivery gesprochen wird, haben viele Leser direkt die Endausbaustufe im Kopf: Drohnen beliefern den Endkunden direkt. Damit das klappt müssen eine Menge rechtliche Hürdengenommen werden, gegen die sich viele Unternehmen des Drone Delivery Sektors weltweit zu behaupten versuchen.
Eine andere Idee ist, Drohnen als Mittelsmann einzusetzen und die endgültige Zustellung auf anderem Wege zu erledigen. Genau diesen Weg geht das neue DroLEx-Projekt, welches im Süden Hessens durchstarten soll.
DroLEx soll die Nahversorgung im ländlichen Raum verbessern
In vielen Regionen der Bundesrepublik zieht es die Menschen weiter in die Städte, auch wenn dieser Trend als eine Nebenwirkung der COVID-Pandemie durch ausgeweitete Home-Office-Möglichkeiten ein wenig gebremst scheint.
Trotzdem bleiben auf dem Land Lücken zurück – und zwar nicht nur in der Nachbarschaft, sondern auch in Form geschlossener Geschäfte, die die verbleibenden Bewohner vor immer größere Herausforderungen stellen.
Genau an dieser Stelle soll das Projekt DroLEx ansetzen, dass in Zusammenarbeit der Frankfurt University of Apples Sciences und dem Drohnenhersteller Wingcopter umgesetzt wird.
Geld für die Umsetzung des Pilotprojektes kommt unter anderem vom Bund, der die Idee mit knapp 500.000 Euro unterstützt. Erst einmal ist das Projekt auf einen Zeitraum von 12 Monaten ausgelegt.
Die Abkürzung DroLEx ist dabei die Kurzform für den Begriff Drohnen-Lastenrad-Express-Belieferung und dieser beschreibt im Grunde schon sehr gut, worum es geht.
E-Lastenräder sollen die letzte Meile übernehmen
Im Kern will man mit dem Pilotprojekt evaluieren, wie sich Drohnenlieferungen und die Direktzustellung mit eBikes wirtschaftlich kombinieren lassen und welche positiven ökologischen Einflüssen sich daraus ergeben.
Die Wingcopter UAVs werden dabei Waren von einem zentralen Lager durch die Luft an kleine Zentren innerhalb kleiner Ortschaften liefern. Von hier aus übernehmen dann Kuriere mit dem eBike-Lastenrad und bringen die Waren direkt zum Kunden.
Das Projekt soll dabei nicht nur das Leben der Menschen mit Wohnorten in der Fläche verbessern, sondern bietet auch eine Chance für kleinere Unternehmen, die ihre Waren so an deutlich mehr Kunden bringen können. Eine Möglichkeit, die vielen Betrieben aufgrund der nötigen Investitionen in ein eigenes Logistiknetzwerk aufgrund fehlenden Kapitals im Alleingang verwehrt ist.
Sollte sich die Idee hinter DroLEx als wirtschaftlich sinnvoll erweisen, soll ein Geschäftsmodell entwickelt werden, um den Service dauerhaft anbieten und auf andere Regionen übertragen zu können.
Mit dem Projekt zielt man in Deutschland im Kontext Drohnenlieferung also explizit auf Anwendungsfälle ab, die einen direkten Bedarf decken bzw. eine Versorgungslücke schließen. Damit geht das DroLEx auch geschickt dem unweigerlich vorhandenen Konkurrenzkampf mit herkömmlichen Liefermethoden aus dem Weg, der sofort ansteht, wenn Drohnenlieferungen lediglich als weitere Alternative zur Lieferung mit dem Lastwagen verfügbar gemacht werden – z.B. in gut versorgten Städten.
Quelle: Wingcopter