Die vier Weitwinkelkameras der Mini 4 Pro im Detail fotografiert.

DJI Mini 4 Pro Teardown: Was steckt im Inneren der Mini 4 Pro?

Publiziert von Nils Waldmann

am

Die DJI Mini 4 Pro ist seit knapp einem Monat auf dem Markt. Zeit genug, um sich ausgiebig im Inneren der kleinen Drohne umzusehen. Ein DJI Mini 4 Pro Teardown gibt uns nun einen Überblick, welche Hardware DJI verwendet, um die Mini 4 Serie so voller Features zu stopfen und trotzdem unter 250 Gramm zu halten.

Die DJI Mini 4 Pro ist die neuste Evolutionsstufe der Mini-Serie von DJI. Die vierte Generation kann als direkte Nachfolgerin der DJI Mini 3 Pro betrachtet werden und wurde in vielen Details verbessert. Dazu gehört in erster Linie das neue Sensorsystem und die neuen Fähigkeiten rund um ActiveTrack 360°.

Aber was genau arbeiten dort im Inneren für Komponenten? Wir fassen euch die Ergebnisse eines ersten DJI Mini 4 Pro Teardowns zusammen, welches die Website 大疆.com veröffentlicht hat.

Kamera: Ein alter Bekannter?

Die Hauptkamera der DJI Mini 4 Pro setzt weiterhin auf einen 1/1,3-Zoll-CMOS-Sensor, der vermeintlich auch in der DJI Air 3 (zum Testbericht) und der DJI Osmo Action 4 (zum Testbericht) sowie der DJI Mini 3 Pro (Testbericht) zum Einsatz kommen soll.

Da die Kameraeinheiten der Mini-Serie offenbar schwierig zerstörungsfrei zu öffnen sind, gibt es an dieser Stelle einige Unklarheiten über den exakt verwendeten Sensor.

Kamera Close Up der Min i 4 Pro
Welcher Sensor genau in der kleinen Kamera steckt, ist unbestätigt.

Während unserer Recherche ist uns jedoch öfter der Hersteller Omnivision Technologies (OVT) über den Weg gelaufen. Speziell der OV48C Sensor wird mit den aktuellen 1/1,3-Zoll-Produkten von DJI in Verbindung gebracht. Die technischen Daten lesen sich stimmig: Stacked Sensordesign mit Dual-ISO-Verstärkern für HDR sowie 48 MP Auflösung passen genau zu den Daten der DJI-Produkte. Bestätigt, ist der OVT-Sensor aber unseres Wissens bisher nicht direkt.

SoC und RAM der DJI Mini 4 Pro

An Bord moderner Kameradrohnen findet eine riesige Anzahl an Rechenoperationen statt. Zum einen, um die Drohne sauber in der Luft zu halten, vor allem aber, um die ganzen kamerabasierten Funktionen zu steuern, die Bildverarbeitung der Hauptkamera zu ermöglichen sowie die Umwelt wahrzunehmen.

Es verwundert daher wenig, dass auch die DJI Mini 4 Pro nicht mit einem einzigen Prozessor auskommt. Stattdessen sind gleich mehrere SoCs (System on a Chip) im Einsatz, um die Funktionen der Mini 4 Pro möglich zu machen.

Hier eine kurze Zusammenfassung der im Tear Down sichtbaren Hardwarekomponenten der DJI Mini 4 Pro:

Prozessoren:

  • Leadcore H6MN SoC (Verarbeitung von Bild- und Sensordaten)
  • Unbekannter Prozessor mit der Bezeichnung S2
  • Unbekannter SoC mit der Bezeichnung E3TB

Einer der beiden Custom-Chips dürfte für die Flightcontroller-Funktionen verantwortlich sein. Der andere übernimmt wahrscheinlich einen weiteren Teil der erweiterten Flugfunktionen, wie Flugpfadberechnung auf Basis der Sensorinformationen.

Arbeitsspeicher:

  • 1x CXMT CXDBAAEAV 2 GB LPDDR4 RAM (für den E3TB)
  • 2x CXMT CXDB3ABAM 1 GB LPDDR4 RAM (für den H6MN)

Flash-Speicher:

  • 2x Samsung KLM8G1GETF-B041eMMC 5.1-Speicher mit 8 GB

Konnektivität:

  • Genesys Locig GL850G USB-Hub
  • SPRD (Unisoc) UMW2652 WiFi / BT-IC / GNSS
  • Custom Chip für Software Defined Radio

Kühlung

Das Kühlsystem der DJI Mini 4 Pro haben wir in unserem Testbericht erst ausführlich auf die Probe gestellt und mit der Wärmebildkamera betrachtet.

Auseinandergebaut gibt die Mini 4 Pro aber noch einmal einen ganz anderen Einblick in das geniale technische Design der Drohne. Die Mini 4 Pro kommt mit einem einzigen passiven Kühler aus, der alle wichtigen Chips bedeckt. Im Grunde eine Platte aus einem wärmeleitenden Metall (Alu oder Kupfer?), die am Ende Auffächerungen besitzt, um die Wärme an die Umgebungsluft abzugeben.

Kühlöffnungen von Mini 4 Pro und Mini 3 Pro im Größenvergleich
Die schwarzen Öffnungen auf der Oberseite sind Teil eines großen Kühlers. (R: Mini 4 Pro)

Genau diesen hinteren Teil des Kühlers kann man von außen als Lüftungsschlitze auf der Oberseite der Mini 4 Pro sehen – direkt über dem Akkuschacht.

Eine verstärkte Kunststofffolie leitet die von den Propellern verdrängte Luft dann zum Teil tiefer in das Innere und lässt diese über Kühlrippen auf der Oberseite des passiven Kühlers strömen.

Damit ist auch die DJI Mini 4 Pro aus technischer Perspektive wieder ein kleines Wunderwerk der Technik.

Quelle: 大疆.com

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Nils Waldmann

Hi, ich bin Nils. Ich bin Modellbauer seit frühen Kindertagen. Meinen ersten Multicopter habe ich bereits im Jahr 2012 gebastelt und bin FPV-Pilot der ersten Stunde. Mit mehr als 10 Jahren Erfahrung im Bereich Drohnen & UAVs berichte und teste ich auf Drone-Zone.de die neuesten Drohnen, Kameratechnologie sowie interessantes Drohnenzubehör.

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3 Gedanken zu „DJI Mini 4 Pro Teardown: Was steckt im Inneren der Mini 4 Pro?“

  1. Avatar-Foto

    Was soll das denn für ein Teardown sein? Nicht eine Schraube bewegt…

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    • Avatar-Foto

      Hi kaeptn,

      wie im ersten Abschnitt steht, haben ja nicht wir, sondern eine andere Website das Teardown durchgeführt. Da das Ganze auf Mandarin geschrieben ist, haben wir in diesem Artikel die interessantesten Komponenten zusammengefasst.

      Den Link zum Teardown mit Bildern findest du unter den Quellen. :)

      Viele Grüße,
      Nils

      Antworten
      • Avatar-Foto

        Danke dir für die Rückmeldung. Topp

        Antworten

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