Der Drohnenhersteller DJI hat ein neues Statement veröffentlicht, in dem die zu erwartenden Kosten für das von der FAA vorgeschlagene Verfahren zur Remote Identification von Drohnen beziffert werden.
Vor wenigen Tagen ist am 2. März 2020 die 60-tägige Kommentarphase abgelaufen in der sowohl Privatleute als auch Firmen den Vorschlag zur Einführung eines Remote ID Systems (hier einsehbar) kommentieren konnten.
Die FAA hat mit ihrem Vorschlag viel Kritik einstecken müssen. Was genau Remote ID für Drohnen ist, wie es funktioniert und welche verschiedenen Systeme es gibt, könnt ihr in unserem Remote ID Guide nachlesen.
Wahre kosten für FAA Vorschlag deutlich höher?
Auch DJI hat selbstverständlich einen Kommentar zur vorgeschlagenen Rechtsumsetzung in den USA abgegeben. Insgesamt haben über 52.000 Drohnenpiloten, RC-Fans und Unternehmen der Drohnenbranche den Vorschlag der FAA kommentiert – in der Regel gegen die Idee der Behörde.
Wer sich für die Kommentare interessiert, kann diese auf dieser Website einsehen und durchlesen. DJIs Kommentar ist alleine 89 Seiten lang und beschreibt sehr ausführlich, welche negativen Auswirkungen die Umsetzung von Remote ID in der vorgeschlagenen Form hätte.
Teil des Kommentars ist auch eine von DJI in Auftrag gegebene Studie des Unternehmens NERA Economic Consulting, die die zu erwartenden Kosten betrachtet.
Während die FAA selbst von durchschnittlichen monatlichen Kosten in der Höhe von $2,50 für Drohnenbetreiber ausgeht, kommt die Studie zu einem Ergebnis von $9,83.
Außerdem bezieht die Untersuchung einen Nachfragerückgang von 10% durch die zusätzlichen Regulierungen ein. Insgesamt sollen so Kosten in Höhe von 5,6 Milliarden US-$ über die nächsten 10 Jahre entstehen, das Rechenmodell der FAA geht hingegen lediglich von $582 Millionen aus. Die Wahrheit dürfte wahrscheinlich irgendwo dazwischen liegen.
DJI will das Drohnennutzer entscheiden können
Hauptanliegen von DJI scheint vor allem die freie Wahl der Remote ID Technologie zu sein. Das Remote ID insgesamt für die Zukunft der Drohnenbranche notwendig ist, steht auch in diesem Fall nicht zur Diskussion.
Die meiste Kritik sammelt der FAA-Vorschlag aufgrund der Fixierung auf ein Network Remote ID System (Was ist das?), welches zwingend einen Provider und eine Internetverbindung voraussetzt.
DJI wirbt hingegen für die freie Wahl des Remote ID Verfahrens und propagiert sein eigene Drone-to-Phone Remote ID System, welches als Broadcast-Lösung deutlich billiger und ohne laufende Kosten zu betreiben wäre.
In jedem Fall wird es weiterhin Diskussionen über die via Remote ID zu übermittelnden Daten geben. Ob der Standort des Piloten tatsächlich zur Identifikation einer Drohne in der Luft gehört, muss an anderer Stelle geklärt werden.
Quelle: DJI