Amazon soll im Rahmen seines Prime Air Dienstes an einem Flugsimulator für seine Lieferdrohnen arbeiten, um den Einsatz der Drohnen in der echten Welt zu trainieren. Mit Prime Air plant der Onlinegigant die Belieferung von Endkunden direkt aus der Luft via Drohne.
Das Thema Drone Delivery ist ein Feld auf dem sich mittlerweile viele verschiedene Player tummeln. Neben UPS und Wing sind auch Amazon und seit kurzem sogar Walmart dabei, ihre eigenen Lieferprogramme mithilfe von Drohnen aufzubauen.
Amazon erhielt dazu in den USA erst vor Kurzem die Zertifizierung als Air Carrier von der US-Luftsicherheitsbehörde FAA, die dem Unternehmen nun erlaubt, sein Prime Air Service in begrenzten Umfang zu testen.
Flugsimulator soll Drohnen trainieren
Nun ist ein neues Patent ist über das europäische Patentamt veröffentlicht worden, das einen neuartigen Flugsimulator für Drohnen beschreibt. Flugsimulatoren sind in der Luftfahrtbranche schon ein alter Hut und dienen in der bemannten Luftfahrt vor allem dazu, Menschen auf ihren Einsatz als Piloten vorzubereiten und verschiedenen Situationen zu trainieren. Auch im RC-Bereich gibt es diverse Simulatoren, um beispielsweise Drone Racing zu trainieren.
Genau das gleiche hat Amazon dem neuen Patenantrag zur Folge nun mit Drohnen vor. Anstelle Menschen in den Simulator zu setzen, sollen also die UAVs im Simulator üben. So soll offensichtlich das Verhalten der autonomen Steuerungsfähigkeiten in Extremsituationen und im Alltag getestet und erforscht werden.
Wie die Zeitung Evening Standard in ihrer Onlineausgabe berichtet, will Amazon so Gefahren und Risiken, die von den Drohnen ausgehen in der Praxis erproben, ohne die Drohnen tatsächlich in der direkten Nachbarschaft herumfliegen zu lassen.
Drohne wird im Simulator fixiert
Dabei bezieht sich der Simulator nicht nur auf die Software der Drohne. Es handelt sich also nicht um eine reine Simulation von Szenarien auf Programmbasis. Stattdessen ist der Simulator so aufgebaut, dass die Prime Air Drohnen in der Mitte des Simulators befestigt werden. Und zwar so, dass sie ganz normal im Simulatorraum fliegen können.
Auf großen Projektionsflächen an allen Seiten des Simulationsraumes werden dann Situationen gezeigt, die der Drohen vorspielen, sie würde sich im Freien befinden. Die Drohne nimmt diese virtuelle Umgebung über ihr Sichtsystem wie die echte Welt wahr. So sollen Simulationen genutzt werden, um die verschiedenen Einsatzszenarien der Prime Are Drohne zu testen und sicherzustellen, dass die Hinderniserkennung und -vermeidung wie gewünscht funktioniert.
Laut Evening Standard, dem das Patent vorliegt, erhofft sich Amazon davon Zeit und Geld bei der Bewertung der neue Technologie zu sparen. Potenzielle Kosten bei Echtwelttests gegenüber dem Simulator sind zum Beispiel Energie, Wetterabhängigkeiten, Beschädigungen im Flug und allgemeine Abnutzung.
Der Simulator soll dabei verschiedene Kriterien der Drohnen testen können. Dazu zählen die Fluggeschwindigkeit, Start und Landung, Absinken/Ausweichen und Rollen der Drohne. Außerdem soll der Flugsimulator auch plötzliche Änderungen von GPS-Koordinaten vorgaukeln können.
Quelle: Evening Standard