Der deutsche Drohnenhersteller Wingcopter ist Partner in einem neuen Projekt in Schottland, bei dem es um den Transport und die Auslieferung von Corona-Tests geht.
Dass Drohnen in der aktuellen Corona-Pandemie schon vielfältige Rollen eingenommen haben, ist bereits bekannt. Waren die Drohnen anfangs vor allem zur Desinfektion großer Flächen genutzt worden, liegt der Fokus jetzt auf der Überwachung von Social Distancing Maßnahmen und natürlich dem Transport von medizinischen Proben und Material.
In Schottland startet nun ein neues Projekt bei dem unter anderem der deutsche Drohnenhersteller Wingcopter als Technologiepartner auftritt und die Drohnen für die neue Drone Delivery Strecke liefert.
Corona-Tests in einer Viertelstunde vor Ort
Ins Leben gerufen und koordiniert wir die neue Flugoperation unter anderem durch den nationalen Gesundheitsdienstes NHS Scotland.
Ziel ist es, ein Krankenhaus auf der Insel Mull logistisch besser und effizienter anzubinden. Aktuell benötigt der Transport über den Land- und Wasserweg mit PKW und Fähre knapp sechs Stunden für eine Strecke.
Dabei beträgt die Entfernung zwischen den beiden Standorten in der Luftlinie gerade einmal 16 km.
Umgesetzt wird die Lieferung von dem Drohnenlieferunternehmen Skyport, dass im Rahmen dieses Testes auch seine neue SOARIZON UAV-Flottenmanagementplattform einsetzt.
Die Drohnen für den Versuch kommen unterdessen aus Deutschland von Wingcopter.
Dank der direkten Verbindungsmöglichkeiten zwischen den beiden Lieferstandorten soll die Lieferdrohne die Transportzeit von 6 Stunden auf nur noch 15 Minuten verkürzen.
Lieferung auf Abruf
Bei der extremen Zeiteinsparung, die sich die Verantwortlichen durch die Lieferstrecke erhoffen, ist dann auch eine Lieferung auf Abruf kein Problem mehr.
Zurzeit finden die Transporte aufgrund der langen Dauert periodisch statt. In Zukunft könnten die Drohnen nur noch dann und dafür öfter fliegen, wenn ein Transport auch tatsächlich benötigt wird.
Dadurch sind im Falle von Corona-Tests deutlich schnellere Testergebnisse zu erwarten, die die Inselbewohner von Mull besser an das Gesundheitssystem anbinden.
Wingcopter sieht in dem Projekt ein Pilotmodell für Orte mit hohem Tourismusaufkommen, die sich mithilfe von Drohnen um eine flexible und sichere Versorgung mit genügend Corona-Test kümmern können. Das gilt in diesem Fall natürlich vor allem für entlegenere Orte, die durch die Wingcopter Drohne besonders leicht und effizient zu erreichen wären.
Für Wingcopter ist dies schon das zweite Projekt mit direktem Bezug zum Corona-Virus. Erst vor wenigen Tagen hatte das Unternehmen zusammen mit UNICEF und der African Drone and Data Academy (ADDA) bis zu EUR 3 Millionen für den Aufbau eines Lieferdrohnennetzwerkes im afrikanischen Malawi gewonnen.
Das Preisgeld war Teil des SmartDevelopmentHack, dem globalen Hackathon unter der Federführung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit.
Quelle: Wingcopter Pressemitteilung