Die französische Niederlassung des Logistikunternehmens DPD hat nun eine weitere Erlaubnis erhalten, Pakete im Regelbetrieb via Drohne an Endkunden zu liefern. Dabei ersetzt die Drohne teilweise den Transport mit dem Auto.
DPD ist dabei kein Neuling im Drohnen-Liefergeschäft. Seit 2016 betreibt das Unternehmen bereits regelmäßige Drohnenlieferungen in Südfrankreich zwischen den Städten Saint-Maximin-la-Sainte Baume und Pourrières.
Auch bei der nun zweiten Lieferstrecke geht es erneut darum, schwierig zugänglich oder abgelegene Orte leichter für Paketlieferungen zugänglich zu machen. Dafür hat DPD sein Drohnen-Liefersystem weiter verbessert.
DPD Driver’s Assistant bringt Pakete aus der Luft
Seine neue Lösung betitelt DPD mit dem Namen Driver’s Assistant. Dahinter steckt eine Technologie, die die Drohne direkt von einem speziell ausgestatteten Paketlieferfahrzeug aus starten kann, wenn der Zusteller seine normale Runde dreht.
Ist dann ein Paket dabei, was von Fontanil-Cornillon nach Mont-Saint-Martin transportiert werden muss, kann der Zusteller einfach die Drohne auf den Weg schicken.
Dazu parkt er sein Fahrzeug in einer definierten Parkzone und kann den DPD-Hexacopter von hier aus in die Lüfter entlassen. Dazu sind die folgenden Schritte notwendig:
- Landeplattform seitlich am Fahrzeug ausfahren
- Paket scannen und unter der Drohne befestigen
- Prüfen, dass die Umgebung um den Lieferwagen herum frei ist
- Start bei dem entfernte Drone-Operator beantragen
- Die Drohne wir automatisch gestartet
Während der gesamten Zeit fliegt die Drohne im autonomen Modus. Ein Operator überwacht den Flug jedoch aus der Ferne und kann im Notfall eingreifen.
In Mont-Saint-Martin werden die Pakete nicht direkt bis zum Endkunden geflogen, sondern zentral in einer spezielle Station abgeliefert. Diese dürfte deutsche Kunden an eine Packstation erinnern, die oben eine spezielle Entgegennahme für Pakete von Lieferdrohnen anbietet.
Die Bewohner des kleinen Bergdorfes können sich ihre Pakete dann mithilfe eines Codes aus der knapp 2,4m hohen Paket-Säule abholen. Diese wird im Übrigen vollständig mit Solarenergie betrieben.
DPD Drohne schlägt Lieferwagen: Nur 8 Minuten Flugzeit
Das Lieferungen aus der Luft besonders dann attraktiv sind, wenn die Zugänglichkeit über Straßen mangelhaft ist, leuchtet ein.
Im Falle von Mont-Saint-Martin ist die Ersparnis aber erstaunlich. Im Normalfall muss der Zusteller eine kurvige Bergstraße entlangfahren, die sich über 20 Kilometer bis zum Zielort erstreckt. Für einen Round-Trip (Hin- und Rückweg) benötigt der Fahrer circa 30 Minuten.
Mit der neuen DPD Drohnen-Lieferstrecke verkürzt sich die Strecke auf dem Luftwege auf nur 3 km. Die Drohne benötigt somit nur 8 Minuten insgesamt, von Start am Lieferfahrzeug bis zur Rückkehr am Lieferfahrzeug.
Neben der deutlichen Beschleunigung bedeutet die Lieferung per Drohne für die Bürger von Mont-Saint-Martin ebenfalls eine deutlich erhöhte Zustellzuverlässigkeit. Im Winter ist die Bergstraße nämlich häufig vollständig gesperrt. An umgesperrten Tagen birgt sie für die Zusteller ein nicht unerhebliches Risiko, sich in einen Unfall zu verwickeln.
Die Drohne stammt von dem Unternehmen Atechsys und wurde in Zusammenarbeit mit DPD entwickelt. Der Hexacopter wiegt leer 4 kg und kann Pakete mit einem Gewicht von bis zu 2 kg befördern.
Die maximale Geschwindigkeit im Lieferbetrieb beträgt 30 km/h. Dabei ergibt sich eine Reichweite von bis zu 15 km und eine Flugzeit von maximal 45 Minuten. Zur Sicherheit ist die Drohne mit einer Blackbox, einer Flugkamera und einem Drohnen-Fallschirm ausgestattet.
Quelle: DPD