Der koreanische Drohnenhersteller Doosan Mobility Innovation hat mit einer seiner Wasserstoff angetriebenen Drohnen eine Impfstofflieferung über eine Strecke von 43 Meilen durchgeführt.
Der Testflug war in Zusammenarbeit zwischen den Beratungsfirmen Guinn Partners, Skyfire Consulting sowie dem US Department of Health und dem Drohnenhersteller selbst organisiert worden.
Doosan Mobility Innovation hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von Drohnen mit Wasserstoffantrieb konzentriert, die für den industriellen Einsatz konzipiert sind.
Flug über offenes Meer
Da der Flug auf den amerikanischen Jungferninsel stattgefunden hat, musste die Doosan Drohne über das offene Meer fliegen, um ihr Ziel zu erreichen. Genauer gesagt ging es von der Insel Saint Thomas auf die Insel Saint Croix.
Die dabei zurückgelegte Entfernung betrug knapp 43 Meilen (69 km). Dafür benötigte die Drohne eine Flugzeit von einer Stunde und 34 Minuten (1:34 h). Was für eine mit Lithium-Akku ausgestattet Drohne derzeit unmöglich ist, wird von Drohnen mit Wasserstoff als Energielieferant heute schon relativ problemlos erreicht.
Der gesamte Flug wurde dabei als BVLOS-Mission ausgelegt, die Drohne war also die meiste Zeit des Fluges nicht unter Beobachtung und absolvierte die Strecke alleine.
Impfstofflieferung für Nachbarinsel
Das US Department of Health forscht aktuell daran, in welchen Szenarien sich Drohnen einsetzen lassen, um humanitäre Zwecke zu unterstützen. In diesem Fall hatte die Doosan Drohne einen klimatisierten Behälter mit Impfstoff dabei, welcher zu Simulationszwecken von einer Insel auf die andere transportiert wurden.
Zum Einsatz kam im Übrigen die Doosan DS30 Drohne, welche als Octacopter ausgeführt ist und und über eine Antriebsleistung von 2,6 kW verfügt.
Die DS30 Drohne wird direkt mit Wasserstoff betrieben, der mithilfe einer Brennstoffzelle in elektrische Energie für den Antrieb umgewandelt wird. Ausgeliefert wird die Drohne wahlweise mit einem 7l- oder 10,8l-Wasserstofftank. Die maximale Zuladung beträgt 5 kg.
Für den Versuch kam der große Tank zum Einsatz, der eine Flugzeit von bis zu 120 Minuten am Stück erlaubt. Die Drohne hatte somit nach ihrem Überflug noch Wasserstoff für weitere 30 Minuten Flugzeit übrig.
Erst vor Kurzem berichteten wir über die erste Wasserstoff-Drohne aus einem 3D-Drucker. Die H2-Technologie nimmt damit im Drohnenbereich in 2020 wohl nochmals an Fahrt auf.
Auch UPS und CVS Pharmacy konzentrieren sich derzeit auf Lieferungen von Medikamenten direkt an Endkunden via Drohne – jedoch an Land.
Quelle: Guinn Partners