Mit dem Einstieg in den Drohnenmarkt überraschte Snap im Frühjahr 2022 die Branche. Im selben Jahr wurde das Projekt eingestellt. Jetzt ruft der Social-Media-Konzern alle Pixy Drohnen zurück.
Snap dürfte den meisten vor allem durch die Social-Media-Plattform Snap Chat bekannt sein. Als Ergänzung des Portfolios kam im April 2022 die Snap Pixy Drohne auf den Markt, die Fans der Plattform einfaches Aufzeichnen von dynamischen Videos ermöglichte.
Nach knapp vier Monaten war dann aber bereits klar, dass die Produktentwicklung eingestellt würde. Offenbar verfehlte die Drohne das vorher antizipierte Marktpotenzial. Gleichwohl war die Drohne noch eine ganze Zeit lange weiterhin verfügbar.
Nach Pixy-Aus kommt Rückrufwelle
Nachdem die Produktdiversifizierung in das Drohnensegment offenbar nicht den erhofften Erfolg gebracht hatte, nimmt der Abstecher in den Drohnenmarkt für Snap ein unschönes Ende.
Jetzt wurden offenbar Sicherheitsmängeln an den Akkus der Pixy Drohne festgestellt. Die wechselbaren Lithium-Akkus sollen sich unter bestimmten Umständen aufblähen und können in Brand geraten.
Laut der US Consumer Product Safety Comission sind derzeit vier Fälle bekannt, bei denen sich die Lithium-Ionen-Akkus aufgebläht und erhitzt haben, einer davon soll in einer Entzündung des Akkus mit leichten Verletzungen einer Person geendet sein.
Alle Besitzer einer Pixy Drohne sind daher angehalten, das Produkt ab sofort nicht mehr zu verwenden, den Akku nicht mehr zu laden und den Akku aus der Drohne zu entfernen. Das gilt auch für zusätzliche Akkus, die ggf. separat erworben worden sind.
Insgesamt sollen alle 71.000 verkauften Akkus betroffen sein. Als Konsequenz ruft Snap alle verkauften Pixy Drohnen zurück und will Käufern im Gegenzug den gesamten Kaufpreis erstatten.
Die Akkus will Snap selbst nicht zurück haben. Diese sollen nach lokalen Vorschriften von den Besitzern selbst entsorgt werden. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass die potenziell defekten Zellen nicht im Supermarkt oder Baumarkt abgegeben werden sollen.
Weiterer US-Drohnenhersteller verlässt den Markt
Mit dem Ende von Pixy geht eine weitere, wenn auch vergleichweise kurze, Geschichte im Drohnenmarkt eines US-Unternehmens zu Ende. Snap reiht sich damit in die bereits bekannten beendeten Geschäftsunterfangen von GoPro (Karma Drohne) und 3D Robotics (Solo, IRIS+ & X8) ein.
Mit Skydio hat ein weiter US-Drohnenhersteller erst Ende des vergangenen Jahres seinen Rückzug aus dem Consumer-Segment angekündigt. Im Gegensatz zu den anderen drei Firmen ist Skydio jeoch, ähnliche wie der französische Drohnenhersteller Parrot, weiterhin im Enterprise- und Militärsegment mit UAVs vertreten.
Übrigens: Wer jetzt nach einer Alternative für die Snap Pixy sucht, kann ohne Frage einen genaueren Blick auf die HoverAir X1 (zu unserem Testbericht) werfen.