Der US-Drohnenhersteller Skydio hat bekannt gegeben, dass man sich ab sofort aus dem Endkundengeschäft zurückzieht. Das bedeutet im gleichen Schritt auch das Aus für die Skydio 2 und Skydio 2+ Drohnen.
Skydio gilt mit seiner Flugtechnologie noch immer als Vorreiter in Bezug auf den autonomen Flug im Bereich der Consumer-Drohnen. Seit der Vorstellung der Skydio 2 Serie in Jahr 2019 hat das Unternehmen die Messlatte stets hochgehalten, wenn Aufnahmen ohne Zutun eines menschlichen Piloten gefragt waren.
Mit der Vorstellung der Skydio X2 und Skydio 2 Enterprise zeichnete sich bereits ab, dass dieselbe Technologie auch im industriellen Bereich und der Verteidigung interessante und vielversprechende Anwendungen haben. Genau diese Tatsache führt jetzt zum Ende von Skydios „normalen“ Kameradrohnen.
Skydio fokussiert sich auf Enterprise-Geschäft
Vielen Beobachtern war anhand der vergangenen Produktausrichtungen bereits länger klar, dass Skydio sein Hauptaugenmerk auf den öffentlichen Sektor und das Geschäft mit Enterprise-Kunden verlagert.
Dass die Vorstellung der Skydio 2 Enterprise Serie und des Skydio Docks in der Konsequenz aber so zeitnah das Ende für die Consumer-Drohnen sein würde, dürften nur die Wenigstens wirklich vorhergesehen haben.
In einer offiziellen Bekanntmachung auf seiner Website lässt der US-Drohnenhersteller nun verlautbaren, dass die über 1500 Kunden aus dem B2B- und B2G-Bereich den vollen Fokus des Unternehmens brauchen und man hier die größten Potenziale für die eigene Drohnentechnologie sieht.
Aus für Skydio 2 und Skydio 2+
In der Konsequenz nimmt man die Modelle der Skydio 2 und Skydio 2+ Familie, welche sich speziell Endverbraucher richteten, ab sofort vom Markt. Piloten aus Nordamerika, die bisher mit dem Gedanken gespielt haben, sie eine der beiden Drohnen zuzulegen, müssen sich jetzt also beeilen.
Es ist davon auszugehen, dass die Consumer-Drohnen durch das breite Händlernetzwerk noch einige Zeit auf Basis von Lagerware verfügbar sein werden. Im offiziellen Online-Shop sind die Modelle bereits verschwunden.
Konkret geht es hier vor allem um die letzte Skydio 2+ Drohne, die nun in allen Varianten (Skydio 2+ Starter, Sports, Cinema und Pro Kit) ausgephast wurde.
Damit verschwindet auch eine Besonderheit vom Markt, die es in dieser Form nur bei Skydio gab: Der Beacon-Controller für eine einfache Verfolgung, beim Radfahren oder anderen Outdoor-Aktivitäten.
Support und Updates sollen weiter verfügbar sein
Für Besitzer einer betroffenen Skydio Drohne dürfte die Ankündigung ein kleiner Schreck gewesen sein. Immerhin verspricht das Unternehmen in seiner Ankündigung, dass es weiterhin Software-Updates für die Drohnen im Feld geben soll.
Außerdem wird das Unternehmen an alle Garantie-Verpflichtungen und andere Dienste, wie Skydio Care, weiterhin erfüllen. Zudem teilt Skydio mit, dass man für eine bestimmte Zeit weiterhin Ersatzteile auf Lager halten wird. Dabei werden explizit Ersatzpropeller, Flugakkus und Ladezubehör erwähnt. Wie lange dieses Angebot aufrechterhalten wird, ist nicht genannt.
Für Kunden in Europa und speziell Deutschland dürfte das Ende der Skydio 2+ (und damit auch das Ende der Hoffnung auf eine Skydio 3) nur indirekte Konsequenzen haben. Hierzulande war die Drohne nie erhältlich, da Skydio sich bis zuletzt auf Nordamerika konzentrierte.
Der Rückzug von Skydio folgt dabei der Entscheidung des französischen Drohneherstellers Parrot, welcher ebenfalls den Fokus weg vom Consumer-Markt verlagert hat. Am Ende bedeutet das für alle Freizeitpiloten: Weniger Konkurrenz und Angebot, was DJI als Weltmarktführer im zivilen Drohnenbereich in die Hände spielen wird. Für Konsumenten ist der Ausstieg von Skydio deshalb auch außerhalb der USA und Kanada zu bedauern.
Quelle: Skydio