Beinahe aus dem Nichts hat der US-Drohnenhersteller Skydio sein neue Skydio X2 Drohnenserie auf Twitter angekündigt. Die Skydio X2 Drohne soll die bekannten AI-Fähigkeiten der Skydio 2 Drohne nun auch für den industriellen Bereich einsetzbar machen.
Der kommerzielle Drohnenmarkt ist hart umkämpft. Hier erwarten die Drohnenhersteller in den nächsten Jahren das größte Wachstum, während sich die Gesetzgeber weltweit auf den flächendeckenden Einsatz von UAVs vorbereiten.
Neben dem Weltmarktführer DJI hat auch Parrot mit seiner neuen ANAFI USA Drohne erst vor wenigen Wochen ein neues Modell für genau diese Branche vorgestellt. Nun drängt Skydio mit der neuen X2 Serie ebenfalls in denselben Markt.
Skydio X2: Zwei neue Drohnen mit autonomen Flugfähigkeiten
Das Herz der neue Skydio X2 Serie ist selbstverständlich die bereits von der Skydio 2 Drohne bekannte AI-Plattform, die die Drohne ohne Zutun eines menschlichen Piloten eigenständig durch anspruchsvolle Gelände steuern kann.
Die Skydio 2 Drohne wurde zwar bereits von einigen industriellen Kunden und auch von einigen Einsatzkräften verwendet, es fehlt dem eher auf den Consumer-Bereich zugeschnittenen Segment aber zum Beispiel eine Wärmebildkamera.
Die Skydio X2 Serie hingegen wurde diesbezüglich völlig neu gestaltet. Rein äußerlich hat die neue Drohne – bis auf die Anordnung der Antriebe – nicht mehr viel mit der Skydio 2 Drohen gemeinsam.
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Angeboten wird die neue Drohne als Skydio X2D für das Militär sowie als Skydio X2E in einer Enterprise-Variante.
Neues Design ist noch robuster
Die Drohne wurde vollständig neu gestaltet und speziell auf den Einsatz in harschen Umgebungen getrimmt. Weiterhin vorhanden ist ein Faltmechanismus, der das neue Modell auf kompakte Maße von 27, x 10,6 x 5,1 cm zusammenschrumpfen lässt (ohne Akku).
Das gesamte Gerät hat außerdem ein IP53 Rating und ist damit gegen „Staub und Fremdkörper in schädlicher Menge“ und „fallendes Sprühwasser mit bis zu 60° gegen die Senkrechte“ geschützt. Parrot setzt bei seiner ANAFI USA Drohne auf dieselbe Schutzklasse.
Der Flugakku hängt nach dem Zusammensetzen der Drohne unter dem Rumpf und soll eine Flugzeit von bis zu 35 Minuten (X2E) ermöglichen.
Die Kameras für die Wahrnehmung der Umgebung sind erneut über bzw. unter den Propellern angebracht. Außerdem gibt es Kameras am Boden und auf der Oberseite.
Für die Hinderniserkennung und Flugpfadberechnung kommt erneut ein NVIDIA Tegra X2 SoC zum Einsatz dem 4GB 128-bit LPDDR4 Arbeitsspeicher zur Seite gestellt werden.
Neue Funktionen samt 100x Zoom
Die Skydio X2 Serie kommt außerdem mit einigen neuen Funktionen, die durch die ebenfalls neue Hybridkamera ermöglicht werden.
Das neue Kameramodul wird durch ein 3-Achsen-Gimbal an der Front stabilisiert und löst im Sichtbildbereit mit 12 MP auf. Videos lassen sich mit 4K60P und HDR aufzeichnen.
Genau daneben sitzt die nun ebenfalls integrierte FLIR Wärmebildkamera mit einer Auflösung von 320 x 256 Pixeln. Damit lässt die Skydio X2E die Mavic 2 Enterprise in Sachen IR-Fähigkeiten hinter sich.
Neu ist außerdem eine Funktion namens „360 Superzoom“, die das Bild der sechs 4K-Navigationskameras mit der Hauptkamera oder der IR-Kamera verschmilzt. Somit lässt sich in alle Richtung um die Drohne ab sofort mit bis zu 100x hereinzoomen. Die Stabilisierung des Bildes hierfür erfolgt elektronisch.
Außerdem setzt die Skydio X2 Drohne ebenfalls auf eine Verschlüsselung der Kommunikation zwischen Drohne und Controller. Auch der gesamte Inhalt der SD-Karte ist bei der X2-Drohne ab sofort vollverschlüsselt. Die Schlüssel dafür werden bereits bei der Herstellung der Drohne fest zugewiesen, um die Sicherheit zu erhöhen.
Für den Nachtflug (wenn die optische Hinderniserkennung deaktiviert ist) kann die Skydio X2E alternativ auf GPS-Navigation zurückgreifen. Außerdem verfügt die Drohne neben LEDs auch über IR-Positionslichter.
Neue App und neuer Controller
Zusammen mit seiner neuen Enterprise-Drohne hat Skydio auch einen neuen Controller vorgestellt.
Der so genannte Skydio Enterprise Controller sieht aus wie ein Tablet mit Joysticks und integriert alle notwendigen Komponenten zur Steuerung der Drohne in einem Gerät. Ein separates Smartphone fällt damit weg.
Angetrieben wird der Controller von eine Snapdragon 855 Prozessor. Außerdem stehen 12 GB RAM und 256 Speicher ab Werkt zu Verfügung.
Die Reichweite soll bis zu 6,2 km (wahrscheinlich FCC Mode) betragen. Die Verbindung ist via AES 256 Bit verschlüsselt.
Auf dem Enterprise Controller läuft die ebenfalls neue Enterprise App, welche speziell für die X2 Drohnen entwickelt wurde, jedoch auch für die Skydio 2 Drohne verwendbar sein soll.
Die App bringt zum Beispiel eine neue, optionale 3D-Scanner-Funktion. Mit dieser kann die Drohne während ihres Fluges ein hochauflösendes 3D-Modell ihrer Umfeld erstellen und abspeichern.
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Verfügbar sein soll die Skydio X2E Drohne ab dem vierten Quartal 2020. Bei den Preisen hält sich Skydio aktuell noch bedeckt. Wie und in welcher Form die Drohne nach Europe / Deutschland kommen wird, ist ebenfalls noch unbekannt.
Quelle: Skydio