So genannte Teardown Videos erfreuen sich in Zeiten immer komplexer werdender Produkte einer steigenden Beliebtheit. Nun ist das erste Teardown Video zur neuen DJI Mavic Air 2 Drohne aufgetaucht.
Wer seine Drohne durch einen Pilotenfehler oder sonstige ungünstige Umstände zum Absturz bringt, wird natürlich zunächst Kontakt mit DJI aufnehmen. Stellt sich dann heraus, dass die Geschehnisse nicht durch die Garantie gedeckt sind und auch kein DJI Care Refresh Schutz besteht, gibt es immer noch die Möglichkeit die Drohne selbst zu reparieren.
Was in der Theorie nach einer guten Alternative klingt, wird bei vielen modernen Produkten durch die Bauweise und die hohe Komplexität praktisch unmöglich gemacht. Ein neues Teardown Video hilft nun dabei, die Reparierbarkeit der neuen Mavic Air 2 Drohne einzuschätzen.
Mavic Air 2: Viele Schrauben und Steckverbinder
Die Website iFixit ist für ihre vielen verschiedenen Reparaturanleitungen, vor allem im Apple Segment bekannt. Schritt für Schritt kann man sich hier ansehen, was genau im Inneren eines elektronischen Gerätes steckt und wie die einzelnen Komponenten zusammenpassen.
Auch die Mavic Air 2 Drohne von DJI (unseren Test ansehen!) wurde nun erstmals auseinandergenommen. Was das neue Video zeigt, gefällt uns auf den ersten Blick bereits sehr gut.
DJI hat bei seiner neusten Drohne vollständig Abstand von Gehäuseverbindungen durch Klipps genommen. Alle Komponenten sind stattdessen verschraubt und lassen sich somit beschädigungsfrei lösen.
Die meisten Komponenten im Inneren sind außerdem mit verschiedenen Arten von Steckverbindern untereinander verbunden. Das gilt sowohl für die Kamera samt Gimbal, als auch für sämtliche Sensoren der Hinderniserkennung APAS 3.0.
Die relativ stark exponierte Kamera der Mavic Air 2 kann so inklusive Gimbal in erstaunlich kurzer Zeit ausgebaut werden. Das Zerlegen der Gimbal-Einheit selbst, dürfte aber auch bei dieser Drohne schwierig werden. Hier ist wahrscheinlicher, dass Kamera und Gimbal bei einem Defekt gemeinsam getauscht werden müssen.
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Motoren als Spielverderber
Während der Rest der Drohne sich sehr einfach auseinander und zusammenbauen lässt, setzt DJI bei den Motoren weiterhin auf verlötete Kabel. Das macht in unseren Augen auch Sinn, denn nur so kann eine hochwertige und vor allem niederohmige Verbindung zwischen ESCs und Bruslhess-Motoren sichergestellt werden.
Sollte es hier also zu einem Defekt kommen, muss trotzdem gelötet werden. Glücklicherweise setzt die Mavic Air 2 auch auf ein zentrales ESCs-Board, dass alle vier Antriebe von einer Platine aus mit Energie versorgt.
Die Oberseite dieser Platine ist dazu noch erstaunlich leer, was andere SMD-Komponenten angeht, sodass auch die Lötverbindungen auf der Seite des ESCs einfach zu reparieren sein sollten. Der Hauptprozessor, RAM und Speicher sind glücklicherweise weit weg auf einer anderen Platine untergebracht. (Hier lest ihr, welche Komponenten in verschiedenen DJI Drohnen stecken.)
Leider führt das Signalkabel des Motors einmal durch die Standbeine der Mavic Air 2, da hier jeweils die Status-LED angebracht ist. Sollte also ein Bein beschädigt werden, müssen unweigerlich die Lötverbindungen zum Motor bei einem Austausch erneuert werden.
Insgesamt ist die Drohne aber scheinbar leichter zu reparieren, als manches Vorgängermodell. Im besten Fall kommt es natürlich gar nicht erst dazu, dass ihr selbst Hand anlegen müsst. Dazu bietet DJI ja seinen Care Refresh Service an.
Aber auch dann hat der wartungsfreundliche Aufbau der Drohne einen Vorteil: Letztendlich dürfte es egal sein, wer die Reparaturarbeiten durchführt. Das durchdachte technische Design sorgt in jedem Fall für kurze Reparaturzeiten.
Aktuell dürfte der Selbstrepartur jedoch nicht die Art des Aufbaus im Wege stehen, sondern die Tatsache, dass es (noch) keine wirkliche Ersatzteilversorgung gibt.
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Quelle: iFixit via YouTube