Der Drohnenhersteller EHang hat seine neue Feuerwehrdrohne nun wichtigen Zertifizierungen und Tests in seinem Heimatland China unterziehen lassen. Damit soll das Modell potenziell als echte Alternative zu bisherigen Löschmethoden bei Hochhausbränden für die landesweiten Feuerwehrsegmente verfügbar gemacht werden.
EHang ist vor allem im Bereich Urban Air Mobility mit seinen AAVs (autonomous aerial vehicle) unterwegs und fokussiert sich auf den Transport von Personen mithilfe von Taxidrohnen. Dazu haben die Chinesen erst vor Kurzem ihr VT-30 Long Range AAV vorgestellt.
Bereits im letzten Jahr wurde mit der EH216F jedoch eine Sonderedition des Personentransporters EHang 216 vorgestellt. Statt Menschen trägt diese Drohne Löschmittel und soll bei der Brandbekämpfung helfen.
EH216F ist jetzt offiziell getestet
Ähnlich wie in anderen westlichen Ländern hat China sich mittlerweile einen großen Apparat an Behörden aufgebaut, die verschiedenste Aspekte von Sicherheits- und Eignungsprüfungen durchführen. So etwas gibt es auch im Bereich des Brandschutzes und nennt sich dort NFFE (National Firefighting Equipment Quality Examination Agency), die dem Ministerium für Krisenmanagement unterstellt ist.
NFFE geprüfte Werkzeuge und Geräte tragen dann also eine Art Qualitätssiegel und werden von Feuerwehrwachen im Land entsprechend der definierten Standards verwendet.
Da sich EHang mit der EH216F im Bereich für Equipment zur Brandbekämpfung bewegt, musste also auch die Feuerwehrdrohne die Tests des NFFE durchlaufen. Man findet dazu keine genauen Angaben, in der Größe der EHang-Drohne dürfte das aber eine Premiere für die Behörde sein.
Drohne soll Hochhausfeuer bekämpfen
EHang hatte die EH216F vor allem mit dem Fokus auf Brandbekämpfung in Hochhäusern auf den Markt gebracht. Feuer in Wolkenkratzern und anderen hohen Gebäuden sind mit herkömmlichen Methoden aufgrund der Unerreichbarkeit vom Boden logischerweise nur schwer zu löschen.
Die EHang Drohne soll hier Abhilfe schaffen, in dem die Drohne samt Löschmittel direkt vor dem Brandbereich platziert und von außen gelöscht werden kann. Bei Bedarf können auch mehrere Drohnen einen Brandherd gemeinsam bekämpfen.
Im Rahmen von insgesamt 52 Tests musste das unbemannte Feuerwehrgefährt nun beweisen, dass es für den alltäglichen Einsatz geeignet ist. Dazu gehörten unter anderem Tests im Windkanal, um hohe Windgeschwindigkeiten zu simulieren. Außerdem musste die EH216F in Bergregionen über 3.000 m über Meeresspiegel Testflüge absolvieren, um ihre Einsatzbereitschaft auch in diesen Höhenlagen sicherzustellen. Zusätzlich wurden laut EHang Tests im Kontext der elektromagnetischen Kompatibilität durchgeführt.
Letztendlich ist die EHang EH216F damit nun erfolgreich NFFE-geprüft und steht damit anderem (klassischen) Equipment auf Basis der chinesischen Standards in Nichts nach. Bleibt abzuwarten, wie schnell lokale Feuerwehrstationen in hochbebauten Städten Zugriff auf entsprechende Drohnen zur Unterstützung ihrer Arbeit bekommen.
Quelle: Ehang