Der Kamera- und Drohnenhersteller DJI hat seine Osmo Action 3 Kamera nun offiziell aus dem Sack gelassen. Die dritte Osmo Action Generation kommt mit einem überarbeiteten Design und nimmt Videos weiterhin mit 4K und bis zu 120 fps auf.
Bereits im Vorfeld haben wir euch ausführlich über die Osmo Action 3 auf dem Laufenden gehalten. Jetzt wurde das neue Produkt offiziell gelauncht. Die neue Kamera tritt damit die Nachfolge der erst vor einem Jahr vorgestellten DJI Action 2 an.
Im Gegensatz zu den letzten Kameraprodukten im Consumer-Segment trägt die neue Actioncam wieder den Zusatz Osmo im Namen – und das ist nicht die einzige Parallele zur ersten Generation von DJIs Action-Kamera.
Osmo Action 3 besinnt sich auf ihre Wurzeln
Man kann wohl sagen was man will, aber für Actioncams hat sich offenbar ein Design bewährt, das wir seit den frühen GoPro-Kameras kennen: Rechteckig, kompakt und robust. Das hat auch DJI eingesehen und kehrt nach dem vollständig neuem Konzept der DJI Action 2 mit verschiedenen Modulen, wieder zum Konzept der Ur-Osmo Action zurück.
Genau genommen ähneln sich die Osmo Action und die neue Osmo Action 3 auf den erste Blick sehr. Natürlich wurde das Innere der dritten Generation vollständig überarbeitet und auch in den Details erkennt das geschulte Auge an der Außenhaut sofort einige Unterschiede – vom orangen „Action 3“-Schriftzug mal ganz abgesehen.
Neu ist zum Beispiel, dass die Osmo Action 3 nun an zwei Seiten mit einer Quick-Release Halterung ausgestattet ist. Das erlaubt, die Kamera auch vertikal an Zubehörteilen zu montieren. Das geht Hand in Hand mit einem neuen Feature, dass genau solche Hochkantaufnahmen erstmals direkt unterstützt. Dabei arbeitet die Action 3 ähnlich wie die DJI Mini 3 Pro (zum Testbericht), nur das ihr die Kamera natürlich manuell auf die Seite drehen müsst.
Gesteuert wird die Kamera wieder über zwei Bildschirme. Die Hauptarbeit wird dabei über den größeren 2,25-Zoll-Monitor auf der Rückseite erledigt. Der Monitor an der Front (1,4 Zoll) ist ebenfalls für die Bedienung mit den Fingern ausgelegt und hilft euch bei Selfie-Aufnahmen. Beide Displays haben eine Helligkeit von 750 cd/m2 und eine Pixeldichte von 336 ppi für scharfe Darstellungen.
DJI bleibt 4K-Video treu
Beim Erstellen von Videos liegt die maximale Auflösung der Osmo Action 3 weiterhin bei 4K mit maximal 120 fps. Damit überlässt DJI also das Feld der 5K-Kameras weiterhin der Konkurrenz von GoPro und Insta360.
Als Kamerasensor bringt die dritte Action-Generation einen 1/1,7-Zoll-Sensor zum Einsatz. Standbilder können also mit bis zu 12 MP in RAW und JPEG geschossen werden. Das Objektiv hat eine fixe Blende von f/2,8 und eine Brennweite von 12,7 mm (35-mm-Äquivalent), was einem FOV von 155 Grad entspricht.
Im Videomodus stehen alternativ auch 4K mit 4:3 Seitenverhältnis (also volles Sensorformat) mit bis zu 60 fps zur Verfügung. Wer bereit ist die Aufnahmeauflösung zu reduzieren kann in FullHD auch mit 200 bzw. 240 fps für SloMotion-Material in 16:9 aufzeichnen.
Die maximale Videobitrate beträgt weiterhin 130 MBit/s (H.264), wie bei der DJI Action 2. Insgesamt hat DJI also viele Funktionen der Action 2 übernommen und verpackt diese in einem nun für viele Anwender praktischerem Gehäuse. Für Enthusiasten steht D-Cinelike als flaches Farbprofil zur Verfügung, um flexibler in der Postproduktion agieren zu können.
Bei Bedarf kann auch zwischen 2x und 4x digital gezoomt werden. Welcher Vergrößerungsfaktor zur Verfügung steht, hängt dabei von mehreren Faktoren, wie der Framerate und der Aktivierung der Bildstabilisierung ab.
Neu hinzugekommen ist ein dedizierter Farbtemperatursensor, der sich im Buchstaben „O“ des Action 3-Schriftzugs versteckt. Damit kann die Kamera auch während einer Aufnahme den Weißabgleich stets an die Situation anpassen, um möglichst natürliche Aufnahmen zu liefern.
Fit für das Extreme
Da wir bei dem neuen Produkt ja von einer Actioncam sprechen, wurden auch einige diesbezüglich wichtige Attribute optimiert. Eines davon ist der Temperaturbereich in dem die Kamera ohne Einschränkungen funktionieren soll. Bis zu -20°C gibt DJI nun für die Osmo Action 3 an.
Das ist eine deutliche Verbesserung gegenüber der Action 2 (0° Grad) und der Osmo Action der 1. Generation, welche immerhin bis -10° C arbeitete. Ermöglicht wird das durch die neue Extreme Battery, die auch bei niedrigen Temperaturen die Spannung stabil halten soll. Zudem spendiert DJI der Action 3 erstmals einen Schnellademodus, der die Kamera in nur 18 Minuten von 0 auf 80 % Ladestand füllen kann. Komplett voll ist der Akku in insgesamt 50 Minuten. Dazu wird USB Power Delivery mit bis zu 30 W unterstützt. Ein passendes Steckdosen-Ladegerät bietet DJI separat an.
Apropos Laufzeit: Hier nennt DJI nun bis zu 160 Minuten, wenn in 1080p bei 30 fps ohne Bildstabilisierung gefilmt wird und die Displays ausgeschaltet sind. Für den 4K60p-Modus soll die Action 3 außerdem ohne in die vorzeitige Temperaturbegrenzung zu laufen, aufzeichnen können bis dem Akku die Puste ausgeht.
Bei der Wasserfestigkeit hat sich gegenüber der Action 2 auch etwas verändert: Ohne zusätzliches Gehäuse ist die Osmo Action 3 nun bis zu 16 m Wassertiefe dicht. Für größere Tauchabenteuer gibt es wieder ein optionales Unterwassergehäuse, welches dann Ausflüge in bis zu 60 m Tiefe zulässt. Bei der Osmo Action (1. Gen) war hier ohne Gehäuse bereits bei 11 m Schluss, die DJI Action 2 ist auf maximal 10 m Tiefe limitiert.
Damit all die Videoaufnahmen auch wackelfrei bleiben, hat natürlich auch die dritte Interation von DJIs Actioncam die bekannte RockSteady Bildstabilisierung an Bord – jetzt mit RockSteady 3.0. Diese stabilisiert das Bild elektronisch und komm somit ohne ein mechanisches Gimbal aus. Zusätzlich kann auch HorizonSteady verwendet werden, um den natürlichen Horizont als Referenz für die Stabilisierung zu verwenden. Neu ist der HorizontBalance-Modus, der die Neigung der Kamera bis zu +/- 45 Grad korrigiert und somit defacto HorizontSteady und RockSteady 3.0 innerhalb gewisser Grenzen kombiniert.
Für die Audioaufzeichnung hat die Osmo Action 3 drei Mikrofone an Bord, die Stereoton liefern und gleichzeitig Windgeräusche minimieren sollen. des Weiteren lässt sich die Kamera auch am Computer als USB-Webcam verwenden.
Preise und Verfügbarkeit
Die DJI Osmo Action 3 ist ab sofort direkt bei DJI als auch bei allen autorisierten Fachhändlern bestellbar. Angeboten wird die neue Kamera in zwei verschiedenen Paketen.
Das Standard Combo bringt alle Komponenten, die zum Betrieb der Kamera und der einfachen Befestigung notwendig sind. Für dieses Set wird ein Preis von 359 Euro (UVP) aufgerufen.
Zusätzlich bringt DJI das neue Osmo Action 3 Adventure Combo auf den Markt, das mit zwei zusätzlichen Akku, einem Selfiestick und weiterem Befestigungsmaterial geliefert wird. Das Adventure Combo kostet euch 459 Euro (UVP).
Die Taucher unter euch haben außerdem die Möglichkeit für weitere 59 Euro (UVP) das Unterwassergehäuse zu erstehen, um die maximale Tiefe von 60 m nutzen zu können.
Quelle: DJI