Der Kamera- und Drohnenhersteller DJI hat soeben sein neues Bildübertragungssystem DJI SDR vorgestellt. Die neue Funkstrecke soll das Monitoring und die Steuerung von Kameras im Kontext professioneller Produktionen erleichtern und trotzdem erschwinglich bleiben.
Bereits im Vorfeld waren einige Details zu dem neuen DJI SDR System durchgesickert. Jetzt wird die neue drahtlose Übertragungslösung für hochauflösende Videosignale offizieller Teil des DJI PRO Portfolios.
Das neue Produkt darf dabei in gewisser Weise als eine kostengünstige Ergänzug des bisher verfügbaren DJI Transmission Systems verstanden werden, welches DJI initial mit der Ronin 4D Kinokamera eingeführt hatte.
DJI SDR Transmission mit bis zu 2 km Reichweite
Die neue DJI SDR Transmission Lösung soll die Vorteile des Software Defined Radios (dafür steht die Abkürzung SDR) auch für kleine und mittlere Film-Crews verfügbar machen. Dabei konzentriert man sich vor allem auf eine solide Übertragungstechnologie und Kernfunktionen, um das System preislich deutlich unter dem größeren DJI Transmission Combo anbieten zu können.
Im Kern erlaubt DJI SDR die Übertragung von Live-Bild in 1080p-Auflösung bei 60 fps mit einer Bitrate von bis zu 20 MBit/s. Die Latenz des Signals soll dabei gerade einmal 80 ms betragen.
Der SDR TX (Sendereinheit) ist in der Lage bis zu drei SDR-Signale und zwei parallele WiFi-Signale auszugeben, um entsprechend von mehreren SDR RXs (Empfängereinheiten) gesteuert zu werden.
Die Reichweite des Systems soll laut DJI bei bis zu 2 km bei direkter Sicht liegen (CE-Bedingungen) und soll im praktischen Einsatz vor allem durch hohe Stabilität und Durchdringung von Hindernissen punkten.
Breite Kompatibilität für professionelle Kameras & RS Gimbal
Das System unterstützt auch einen Broadcast-Modus, bei dem beliebig viele Empfänger an das Signal eines Senders gebunden werden können, um breites Monitoring im Team zu ermöglichen.
Das Übertragen von Metadaten der Kamera wird dabei ebenfalls unterstützt. Als Wiedergabegeräte können SDI- oder HDMI-Monitore oder aber USB-C-Geräte, wie Smartphone oder Tablets mit entsprechender App verwendet werden. Alternativ lassen sich mobile Geräte auch über den WiFi-Stream anbinden, was kostengünstige Setups mit weniger Bedarf für RX-Einheiten bedeutet.
Die Steuerung der Kameras im normalen Modus erfolgt über den PTP-Standard und ermöglicht die Anzeige bzw. Einstellung der Blende, des Verschlusses, der ISO-Empfindlichkeit und natürlich das Auslösen der Foto- und Videoaufnahmefunktionen über die zugehörige App.
Für Sony Kameras steht außerdem die Steuerung per CEC bereit, Kinokameras von ARRI und RED sollen sich über SDI ansteuern lassen. Für seine eigenen RS-Gimbals der RS 3 Pro (Testbericht), RS 4 und RS4 Pro Baureihen kann der Sender direkt per USB-C zur Steuerung verbunden werden.
Mit Energie werden der SDR RX und SDR TX über gängige NF-P-Akkus versorgt. Alternativ können die Ronin-Gimbals den TX auch direkt über USB-C speisen.
Preise und Verfügbarkeit
Das neue DJI SDR System ist in mehrere Produkte aufgeteilt, um Käufern maximale Flexibilität zu geben.
Das SDR Transmission Combo enthält alles, was ihr direkt zum Durchstarten benötigt und kostet 599 Euro (UVP).
Alternativ lassen sich zusätzliche SDR Transmission RX und TX für 329 Euro (UVP) einzeln erwerben. Zusätzlich gibt es noch jeweils eine Halterung für Smartphone und Tablets, die beide 49 Euro (UVP) pro Stück kosten sollen.
Nach aktuellen Informationen ist das System ab sofort verfügbar.
Quelle: DJI