Der Drohnenhersteller DJI hat ein neues Patent veröffentlicht, das sich der Propeller-Überwachung widmet. Mit der Technologie könnte DJI in kommenden Produkten ein Problem lösen, das heute noch ein potenzielles Sicherheitsrisiko darstellt: Falsch montierte Propeller.
DJI ist bekannt dafür, beinahe am laufenden Band Technologien und Erfindungen zu patentieren. Die meisten von diesen Ideen oder Prototypen schaffen es dabei nicht unbedingt in Endprodukte, die wir als Kunden zu sehen bekommen. Das ist in der Technologiebranche ganz normal.
Das neue Patent zur Propeller-Überwachung ist aber interessant, weil es in einen Themenbereich hineinwirkt, aufgrund dessen DJI bereits mehrere gerichtliche Auseinandersetzungen mit dem Konkurrenten Autel Robotics hatte.
Propeller-Überwachung als neues Sicherheitsfeature?
Das besagte Patent wurde von DJI ursprünglich bereits im November 2017 eingereicht. Zugesprochen wurde das Patent dem chinesischen Drohnenhersteller bzw. SZ DJI TECHNOLOGY CO., LTD erst im August 2020.
Unter der Patentnummer 20200262541 wird ein neuer Mechanismus beschrieben, der die richtige Montage der Luftschraube überwachen soll.
Das Besondere: Diese Propeller-Überwachung soll dabei funktionieren, ohne dass der Motor in Betrieb genommen werden muss. Das bedeutet, die Drohne erkennt mit dieser Technologie bereits vor dem Anlaufen der Antriebe, ob eine Luftschraube richtige fixiert ist.
Dazu werden im Patent zwei verschiedene Wege beschrieben. Zum einen ist von einem Magneten im Propeller die Rede, der durch einen Hall-Effekt-Sensor im Motor erkannt wird. Und zwar nur dann, wenn der Propeller in der richtigen Position eingerastet / fixiert ist.
Eine andere Zeichnung nennt einen elektrische Kontakt, der nur bei richtiger Montage geschlossen wird. Bei entsprechender Konstruktion sollte damit theoretisch auch das Erkennen von vertauschten CW- und CCW-Luftschrauben effektiv möglich sein.
Ein Feature für kommende DJI-Drohnen?
Ohne Frage: Dass DJI bei der Mavic Air 2 Drohne auf seinen bewährten Fixiermechanismus für Propeller, wie bei der Mavic 2 Familie verzichtet hat und somit keine mechanische Vertauschungssicherheit von links- und rechtsrumdrehenden Propellern gegeben ist, hat viele Nutzer gewundert.
Grund könnt der zeitgleiche Patentstreit mit Autel Robotics gewesen sein.
Für die Zukunft hat DJI mit der neuen Propeller-Überwachung aus dem Patent aber eine Technologie im Petto, die vor allem bei den Drohnen der Enterprise-Serie sehr gut vorstellbar zum Einsatz kommen kann. Gerade bei den größeren UAVs ist das Abnehmen der Propeller zum Transport keine Seltenheit.
Hier den Nutzern ein System an die Hand zu geben, das potenziell katastrophale Anwenderfehler vor dem Start erkennt, wäre eine gute Sache.
Natürlich darf man auch hoffen, dass irgendwann auch Hobby-Drohnen, wie die erwartete Mavic 3 Serie, auf eine entsprechende Technologie zurückgreifen können.
Quelle: US20200262541 via WIPO Patentscope
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