Aus dem Hause DJI gibt es weniger gute Neuigkeiten für App-Entwickler, die sich auf den iOS-Bereich fokussiert haben. Der Drohnenhersteller hat bekannt gegeben, dass die Weiterentwicklung des Mobile SDK für Drohnen unter iOS eingestellt wird.
Mit dem Mobile SDK bietet DJI Drittentwicklern die Möglichkeit, eigene Anwendungen für DJI Drohnen zu entwickeln. Über diesen Weg haben bekannte Apps, wie beispielsweise Litchi, einige Drohnenmodelle in der Vergangenheit bereits mit Funktionen ausgestattet, die DJI mit seinen Standard-Apps nicht geboten hat.
Bis in den Herbst 2022 wurde das Mobile SDK sowohl für Android-Entwickler als auch für iOS-Entwickler stetig mit neuen Funktionen versorgt. Jetzt ist die iOS-Variante offiziell abgekündigt worden.
DJI Mobile SDK: App-Entwickler sollen auf Android wechseln
Das Ende der iOS-Unterstützung durch die Mobile SDK (SDK steht für Software Development Kit) kommt dabei zwar schmerzlich, jedoch nicht unbedingt aus heiterem Himmel.
Bereits die neuste Mobile SDK Version 5 (MSDK 5) ist bisher nicht für iOS erschienen. In der Konsequenz werden die neueren Drohnenmodelle seit der Mavic 3 Serie – inklusive der Mini 3 Familie – bisher nicht in Drittanbieter-Apps unter iOS unterstützt.
Nach der nun von DJI veröffentlichten Ankündigung wird es dabei auch bleiben. Die Mobile SDK für iOS wird offiziell seit dem 24. November 2023 nicht mehr weiterentwickelt. Als Alternative schreibt DJI „Wir empfehlen die Entwicklung mobiler Anwendungen auf der Grundlage des Android SDK“.
Das dürfte für viele iOS-Entwickler weniger zufriedenstellend sein. Auch für App-Publisher, die bis dato beide Plattformen mit ihrer App versorgt haben, bricht damit auf lange Sicht ein Markt weg.
Im Bereich zwei weiterer DJI SDKs gibt es ebenfalls Änderungen. Die Windows SDK für Drittentwicklungen unter Windows ist ebenfalls End of Life. Hier besteht nur die Möglichkeit auf die mobile Entwicklung via MSDK oder auf die DJI Cloud SDK für Web-Anwendungen umzusteigen.
Weiterhin wurde die Onboard SDK abgekündigt, was letztlich jedoch keine Einschränkungen darstellen sollte, da die Funktionen dieser Umgebung bereits längeren Teil der DJI Payload SDK (PSDK) sind. Hiermit lassen sich neue Geräte mit DJI Drohnen integrieren, die über den X-Port oder den PSDK-Port von Enterprise-Modellen verbunden werden.
Keine Auswirkungen auf DJI Apps zu erwarten
Die Abkündigung der Weiterentwicklung des MDSK für iOS hat dabei erst einmal nichts mit DJIs eigenen Drohnen-Apps zu tun. Ihr braucht damit also keine Angst haben, dass die DJI Fly App oder die DJI Go 4 App plötzlich aus dem Apple App Store verschwinden.
Die Gründe für das Ende des iOS MSDK wurden dabei nicht genauer von DJI genannt. Es gibt aber einige Faktoren, die naheliegen.
Zum einen entwickelt DJI für alle seine Controller mit integriertem Bildschirm selbst mit Fokus auf Android Systeme. Im Enterprise-Bereich gibt es bei aktuellen Modellen mittlerweile sogar nur noch Drohnenmodelle (Mavic 3 Enterprise, Matrice Serie, Inspire 3), die ausschließlich mit integrierten Controllern ausgeliefert werden.
Die DJI Pilot 2 App, welche hier zum Einsatz kommt, ist also ebenfalls bereits ausschließlich für Android und hier auch nur zusammen mit der entsprechenden Hardware erhältlich (bzw. ist direkt in die Firmware integriert). Damit macht der SDK-Fokus auf den Enterprise- und Pro-Bereich unter Android aus Sicht von DJI also Sinn.
Quelle: DJI