Das Corona Virus sorgt in China schon seit Wochen für eine der größten Quarantäneaktionen des Landes. Dabei verwendet die chinesische Regierung verschiedenste Arten von Drohnen, um die betroffenen Gebiete zu managen.
Das Corona Virus (Covid-19) ist nun auch in Europa und Deutschland angekommen. Die Fallzahlen sind noch niedrig, in jedem Fall noch kein Vergleich zu dem, was in China passiert.
Die verschiedenen Lokalregierungen in China setzen nun bereits flächendeckend verschiedene Arten von Drohnen ein, um die Bevölkerung unter Quarantäne zu halten und zu versorgen.
Viele Bürger müssen zu Hause bleiben
Da sich das Corona Virus vor allem durch den engen Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen lässt (Tröpfeninfektion) ist eine Quarantäne in eng besiedelten Gebieten mitunter die einzig wirksame Maßnahme, um die Ansteckung vieler weiterer Menschen zu verhindern.
In 11 chinesischen Metropolstädten stehen derzeit daher über geschätzte 50 Millionen Menschen unter häuslicher Quarantäne oder sollen möglichst ihr zu Hause nicht verlassen.
Um diese Quarantäne aufrecht zu erhalten, werden aktuell bestehende Drohnen teilweise zweckentfremdet und für Aufklärungsmissionen verwendet.
Auch Chinas Technologiehochburg Shenzhen ist betroffen. Nach offiziellen Angaben gibt es knapp 360 Drohnenunternehmen in Shenzhen, darunter natürlich auch DJI. Es kommt also nicht nur der Virus selbst aus China, sondern auch ein Großteil der Drohnentechnologie, die nun dabei ist die Krankheit zu bekämpfen.
Aufklärungsdrohnen, Kartografiedrohnen und Lieferdrohnen im Einsatz
Gemeinsam mit den Behörden arbeiten einige der Unternehmen gerade daran, die für Aufklärungs- und Kartografiezwecke entwickelten Drohnen für Patrouillenflüge umzurüsten.
Der Hersteller MicroMultiCopter gibt zum Beispiel an, dass eine seiner Griflion M8 Drohnen aktuell knapp 10 Quadratkilometer pro Stunde abfliegt und aus eine Bilder der aktuellen Quarantänesituation aus der Luft liefert.
Damit erledigt die Drohne die Arbeit von über 100 menschlichen Polizei-Patrouillen in vielen einzelnen Autos. Diese können so viel gezielter eingesetzt werden, wenn sich eine Situation aus den Luftbildern ergibt.
Außerdem kommen Lieferdrohnen zum Einsatz, die wichtige Medikamente und medizinische Gerät zwischen verschiedenen Standorten hin- und her transportieren. Die Drohnen kommen vor allem dort zum Zug, wo der Straßenverkehr blockiert ist.
An anderer Stelle treten Drohnen zur Desinfektion von großen öffentlichen Bereichen, Straßen und Krankenhäusern aus der Luft in Aktion. Auch der Wattestäbchen-Hack für die Mavic 2 Enterprise Dual Drohne schuf Abhilfe, um die Körpertemperatur von Passanten genau(er) ermitteln zu können.
Insgesamt sorgt das Corona Virus also dafür, dass sowohl Regierung als auch Bürger schnell erkennen mussten, wie sinnvoll sich die Drohnentechnologie in einer solchen Ausnahmesituation einsetzen lässt. Interessant wird es, wie viel von den jetzt im Krisenmodus erlaubten Überwachungen und Transporten auf dem Drohnenweg nach der Rückkehr in den Alltag weiterhin beibehalten wird.
In Deutschland sieht es unterdessen geschätzt eher schlecht aus. Aufgrund der über Jahr stark zurückhaltenden Einstellung gegenüber Drohnen dürften hier für den Ernstfall in keinster Weise die gleichen technischen Mittel bereit stehen, um eine Quarantäne auf ähnliche Art zu managen – zu der es hoffentlich niemals kommt.
Quelle: SCMP