Wer dieses Jahr nach Australien in den Urlaub fährt und sich dort an einem größeren Strand aufhält, kann in 2020 nach Drohnen Ausschau halten. Ab diesem Jahr soll die Sicherheit der Badebesucher durch den Einsatz von Drohnen weiter erhöht werden.
Das Drohnen in Küstenbereichen nützliche Helfer sein können, wurde in den vergangenen Jahren immer wieder bewiesen. Vor allem bei der Rettung und Warnung von Schwimmern in Gebieten mit Haien haben Drohnen sich schon häufig bezahlt gemacht.
In Australien sollen einige der größten Strände nun systematisch mit Drohnen aus der Luft überwacht werden. Dazu startet ein komplett neues Programm.
Eine neue Art von Lebensrettern
Die Lebensrettungsorganisation Surf Life Saving NSW startet gemeinsam in Kooperation mit dem Department of Primary Industries und der Bank Westpac ein neues Projekt zur Verbesserung der Sicherheit an australischen Stränden.
Insgesamt 70 Drohnen wurden dazu angeschafft, um an über 50 Küstenstandorten eingesetzt zu werden und das Geschehen am Boden sowie auf dem Wasser zu beobachten.
Dabei entstehe eine neue Form von Lebensrettern: Die Drohnenpiloten sind die ersten „Life Guards“, die nicht selbst ins Wasser müssen und somit auch keine besondere Schwimmretterausbildung benötigen. Stattdessen sind die für die Steuerung und Koordination der Drohnen verantwortlich.
Neben der präventiven Überwachung des Küstenstreifens und des Wassers werden die Drohnen auch immer häufiger zu einem essenziellen Teil von Suchmissionen nach Vermissten Badegästen, Strandbesuchern und Surfern.
Vom A380 zur Phantom 4
Die Piloten der neuen Life Guard Drohnen müssen vor ihrem Einsatz ein intensives zweitägiges Training absolvieren, um die Drohnen im Auftrag von Surf Life Saving NSW fliegen zu dürfen.
Dabei sind auch alte Hasen unter den Drohnepiloten: So berichtet Paul Hardy, der als „UAV Operations Coordinator and Chief Remote Pilot“ tätig ist, dass auch erfahrene Airline-Piloten unter den neuen Lebensrettern seien. Einige von Ihnen saßen in ihrem früheren Berufsleben im Airbus A380 für die Airline Qantas im Cockpit.
Andere Life Guard Piloten sind hingegen Neulinge ohne besonderen Hintergrund in der Luftfahrtbranche. Angesichts der einfachen Steuerbarkeit heutiger Drohnen ist diese Tatsache aber sicherlich kein Ausschlusskriterium, wie Surf Life Saving NSW beweist.
Welches Drohnenmodell genau zum Einsatz kommt oder ob die Strände in Australien von verschiedenen Drohnentypen überwacht werden, ist nicht ganz klar. In ersten Tests wurden wohl DJI Phantom 4 Drohnen* verwendet.
Das Australien auch weiter auf die kompakte, aber sehr stabile DJI P4P Pro* setzt ist deshalb nicht unwahrscheinlich. Die Plattform hat sich in anderen Einsatzgebieten bereits über Jahre hinweg bewährt.
Hobby-Piloten aufgepasst
Auch die neuen Lebensretter müssen darauf achten, dass der Mindestabstand zu Personen von 30 Metern eingehalten wird. Dieser wird durch die australische Luftfahrbehörde CASA (Civil Aviation Safety Authority) gesetzlich vorgegeben.
Paul Hardy weist in dem Artikel des CASA Onlinemagazins „Flight Safety Australia“ außerdem noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass Hobby-Drohnenpiloten sich mit den Regeln und Gesetzen beim Flug am Strand und über der Küste vertraut machen sollen.
Es gelten hier beispielsweise auch spezielle Regeln bei der Annäherung an Meerestiere.
Quelle: Flight Safety Australia