Das Corona Virus ist derzeit in vielen Medien rund um den Globus eines der Fokusthemen. Auch auf die Drohnen-Branche hat die, sich vor allem im asiatischen Raum schnell verbreitende Krankheit Auswirkungen.
Das plötzliche ausbrechenden Krankheiten durch neue Virenstämme die Welt in Atem halten ist ohne Frage berechtigt. Das aus China stammende Corona Virus beherrscht daher in den letzten Wochen alle Medien.
Auch die Drohnen-Branche ist mittlerweile vielfältig durch Corona betroffen. Dabei sind nicht alle Auswirkungen negativ. Die Angst vor einer noch schnelleren Verbreitung der Krankheit hebt an einigen Stellen auch die Vorzüge der Drohnentechnologie hervor.
Drohnen helfen bei der Desinfektion
Bereits vor einigen Tagen berichteten wir von einigen chinesischen Bürgern, die ihre Drohnen zur Desinfektion eines ganzen Dorfes genutzt haben. Dabei kamen zum einen handelsübliche umgerüstete Multicopter zum Einsatz, ein Landwirt setzte sogar seine gesamte DJI Agras Flott ein, um Desinfektionsmittel über Häuser und Straßen zu verteilen.
Ein Video zeigt mehrere dieser Einsätze. Wie wirkungsvoll die Desinfektion gegen das Corona Virus ist, ist aber aktuell noch unklar.
Außerdem setzten die chinesischen Behörden Drohnen ein, um Passanten ohne Atemschutz nach Hause zu schicken. Ein entsprechendes Video mutet beinahe lustig an, auch wenn der Hintergrund bitter ernst ist.
DJI schließt China Office
Weniger schön, dafür aus gesundheitstechnischer Sicht löblich, ist die Tatsache, dass DJI seine Büros in China vorsorglich bis zum 10 Februar geschlossen hat. Das Unternehmen schützt damit seine Mitarbeiter und sorgt für Prävention bei der weiteren Verbreitung des Corona Virus.
In wie weit das Schließen der Büros den anstehenden Launch der neuen Matrice 300 Drohne beeinträchtigen wird, kann nur gemutmaßt werden. Auch in Deutschland reagieren viele Firmen auf das Corona Virus und lassen Mitarbeiter – sofern möglich – von zu Hause aus Arbeiten. Es ist also gut möglich, dass DJI seine Mannschaft von heimischen Schreibtisch aus am bevorstehenden Launch der M300 arbeiten lässt. Bestätigt ist das jedoch nicht.
Einige Kunden beklagen sich aktuelle über Lieferverzögerungen bei Bestellungen aus dem DJI Store. Mit dem Hintergrund einer weltweiten, gesundheitlichen Bedrohung sind diese Verzögerungen aber wohl das kleinste Problem.
Corona könnte Drohnenlieferungen pushen
Nachdem Millionen Menschen aktuell in China zu Hause verweilen, um sich nicht mit Corona zu infizieren und viele Geschäfte geschlossen bleiben, haben einige Online-Retailer bereits neue Versandmethoden ins Leben gerufen.
Alibaba und Meituan Dianping bieten ab sofort „kontaktlose Zustellungen“ an. Anstelle ein Paket von Mensch zu Mensch zu übergeben, wird die Lieferung an einer vorher definierten Stelle deponiert und zeitverzögert vom Empfänger abgeholt. So wird er Kontakt zwischen Menschen reduziert, was die Gefahr einer Infektion senken soll.
Solche Lieferungen könnten auch von Drohnen übernommen werden. Technisch ist dieses heute ohne Probleme möglich, an vielen Stellen fehlt es aber noch an den entsprechenden gesetzlichen Regulierungen, die dieses erlauben würden. In der Vergangenheit hat der Ausbruch anderer Krankheiten jedoch bereits die Verbreitung anderer Technologien beschleunigt.
Nach dem Ausbruch von SARS im Jahr 2003 startete zum Beispiel der Online-Handel in China richtig durch, da viele Menschen ihre Güter nicht mehr in Läden einkauften, sondern lieber online bezogen. Ähnlich war es mit der Kommunikation-App Line, die nach dem Nuklearunfall in Fukushima (Japan) im Jahr 2011 schnell große Beliebtheit zur Echtzeitkommunikation erlangte.
Vielleicht führt der Corona-Ausbruch dazu, dass die Drohnen-Technologie in einer derartigen Krisensituation schneller und unkomplizierter eingesetzt werden kann.