Das autonome Transportieren von Waren gilt als ein riesiger Zukunftsmarkt. Das US-Unternehmene Xwing spielt in dieser Branche mit. Nun wurde ein – nach eigenen Angaben – erster vollständiger Flug von Gate zu Gate mit einem autonomen Cessna Grand Caravan 208B Flugzeug durchgeführt.
Das Thema Drone Delivery hat viele verschiedene Facetten. Häufig denken wir zu nächst an kleinere Drohnen, die Waren direkt an Endkunden ausliefern oder Laborproben oder Corona-Tests durch die Gegend fliegen. Natürlich gibt es auch UAVs für schwerere Ladungen.
Wenn es um den Bereich des „echten“ Lufttransport geht, sind klassische Flugzeuge aufgrund ihres effizienteren Antriebs aber immer noch weit vorne im Rennen. Bestehende Modelle zu autonomen Lieferdrohnen auszubauen, ist daher ein heißumkämpfter Markt.
Xwing zeigt beeindruckende Flugdemo
Eines dieser Unternehmen, das seine Lösung zur Ausstattung bemannter Flugzeuge auf dem Markt etablieren will, ist Xwing aus den USA. Das Unternehmen existiert bereits seit dem Jahr 2016. Seit 2020 können die Kalifornier nun auf eine so genannte 135 Air Carrier Zertifizierung der Flugaufsichtsbehörde FAA zurückgreifen. Damit sind ungeplante Transportflüge auf Anfrage von Kunden möglich.
Das Ziel des Unternehmens ist es, Transportflüge in der Zukunft vollständig autonom durch die Flugzeuge durchführen zu lassen. Überwacht durch ein zentrales Kontrollzentrum. All das, während sich die Transport-UAVs in den natürlich parallel existierenden bemannten Flugverkehr eingliedern und sich letztendlich wie bemannte Flugteilnehmer verhalten.
Dass das bereits heute funktioniert, wurde nun in einer ersten so genannten Gate-zu-Gate-Demonstration vorgeführt bei der eine Cessna Grand Caravan 208B mit Xwing Technologie von ihrem Gate autonom startet und am Ende an dieses zurückkehrt.
Pre-Checks, Taxiing und Kommunikation automatisiert
Das Interessante an dem Flug ist, dass Xwing sich nicht nur auf den reinen autonomen Flug seiner Transportmaschine fokussiert hat. Auch alle relevanten Schritte am Boden vor dem Start und nach der Landung, werden automatisiert durch das Flugsystem durchgeführt.
Dazu gehört unter anderem auch die Abarbeitung von Pre-Flight Checklisten. Danach plant der Flieger seinen Weg am Boden selbstständig auf Basis der von der Luftraumkontroller erhaltenden Informationen. Objekte und Hindernisse am Boden werden ebenfalls erkannt und beachtet.
Die Kommunikation wird auch über das System gesteuert. Der gesamte Flug wurde aus Sicherheitsgründe (und bestimmt auch gesetzlichen Vorgaben) durch einen menschlichen Piloten an Bord begleitet, der aber offenbar nicht eingreifen musste. Die wirkliche Kontrolle bei dem Demoflug im Februar 2021 hatte ein Mitarbeiter in der Kommandozentrale in der Stadt Concord im US-Bundesstaat Kalifornien.
Auch der Luft soll der autonome Flieger stets sicheren Abstand von anderen Flugteilnehmern halten, in dem ADS-B-Signale sowie Radarsensoren und Kamerabilder zu einem Sense-and-Avoid-System zusammengeführt werden.
Xwing will mit seiner Lösung vor allem Transportflüge mit einer Strecke bis 800 km bedienen. Die eigentliche Technik, die ein normales Flugzeug zu einem Transport-UAV macht, soll sich dabei flexibel an unterschiedliche Flugzeugtypen anpassen lassen.
Quelle: Xwing