Mavic 3 im Flug

Wissen: Drohne reinigen – So wird die Drohne wieder sauber

Publiziert von Nils Waldmann

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Nicht immer gelingt es, Drohne und Zubehör von einem Ausflug oder einer Reise wieder sauber mit zurückzubringen. Dann ist zu Hause ein wenig Putzen angesagt, damit euer Fluggerät beim nächsten Mal wieder einsatzbereit ist. Wir haben einige Tipps zum Reinigen von Drohnen für euch zusammengefasst.

Eine matschige Wiese, staubiger Untergrund oder vielleicht sogar Schnee: Schnell kommen auch Drohnen mit den Elementen der Natur in Berührung und das hinterlässt natürlich Spuren. Zum Glück lassen sich die meisten davon mit wenig Aufwand wieder entfernen.

Auf welche Stellen ihr beim Reinigen eures UAVs besonders achtgeben solltet und welche Mittel sich für uns bewährt haben, lest ihr im folgenden Artikel.

Drohnenreinigung: Welche Stellen sollte man besonders Beachtung schenken?

Die meisten modernen Kameradrohnen sind nicht besonders groß. Das gesamte Gerät einmal zu putzen, wenn es dreckig geworden ist, sollte also im Normalfall keine allzu aufwendige Aufgabe sein. Regelmäßiges Reinigen der Drohne lohnt sich dabei in jedem Fall, denn so könnt ihr auf einfache Weise verhindern, dass sich Schmutz festsetzt oder aber in Ritzen kriecht, sodass man nicht mehr wirklich dran kommt.

Ganz einfach heruntergebrochen gibt es für uns sechs Bereiche, denen besondere Aufmerksamkeit bei der Reinigung geschenkt werden sollte:

  1. Die Kamera
  2. Die Sensoren der Hinderniserkennung
  3. Die Antriebe
  4. Den Propellern
  5. Öffnungen im Gehäuse der Drohne
  6. Display des Controllers

Auf diese sechs Kategorien gehen wir in den kommenden Abschnitten jeweils kurz ein und verraten euch unsere Tipps zur Reinigung.

Wichtiger Hinweis vorab: Von der Verwendung aggressiver Reinigungsmittel ist grundsätzlich abzuraten. Bei der Verwendung von Reinigungsmittel solltet ihr deren Materialverträglichkeit prinzipiell vorab an einer nicht sichtbaren Stelle testen. Außerdem ist bei der Reinigung mit Wasser darauf zu achten, dass keine Flüssigkeit in das Innere der Drohne gelangt – die meisten Consumer-Drohnen sind nämlich nicht wasserdicht.

Drohnenkamera reinigen

Die wohl wichtigste Komponenten beim Reinigen eurer Drohne ist wohl für die meisten Piloten die Kamera, denn wenn hier Schmutz im Spiel ist, werden die Aufnahmen schnell unbrauchbar.

Verunreinigungen finden meist auf zwei Arten ihren Weg auf die Linse: Entweder durch die Finger des Piloten oder durch spritzende Flüssigkeiten, die Kalk- und Schmutzablagerungen in Form eines getrockneten Tropfens hinterlassen.

Die Kamera der Air 2S ohne Frontplatte
Häufig muss nur der abnehmbare Filter gereinigt werden.

Zur Reinigung der Kamera können verschiedene Utensilien verwendet werden – auch in Abhängigkeit von der Größe der Objektivfläche. Ein Wattestäbchen mit etwas Brillenreiniger oder speziellem Bildschirmreiniger* wirkt häufig bereits Wunder.

Verfügt eure Drohne über abnehmbare Filter, die vor dem Objektiv sitzen, kann man diese zur komfortableren Reinigung auch einfach abnehmen und hat so mehr Bewegungsspielraum bei der Reinigung.

Eine Alternativ dazu ist ein gutes Mikrofasertuch*, um den Schmutz einfach abzuwischen. Die noch schonendere Variante bilden spezielle Reinigungsstifte für Objektive* aus dem Fotozubehör dar. Eine weitere Option ist ein feiner Blasebalg*, den ihr vor allem dann verwenden könnt, wenn die Kamera staubig ist.

Wichtig ist stets zu prüfen, ob der Schmutz potenziell so hart ist, dass er die Kamera zerkratzen könnte – dann ist, dem Pinsel stets Vorfahrt vor dem Wischen mit einem Tuch zu geben.

Sensoren der Drohne reinigen

Die meisten modernen Drohnen setzen zur Erkennung von Hindernissen in ihrer Umwelt ebenfalls auf visuelle Sensoren – meist ein Paar Kameras, das in jeweils eine Richtung schaut. Mit solchen Stereokameras können Drohnen dann dreidimensional sehen. Aber auch IR-Sensoren helfen UAVs verschiedene Abstände zu messen.

Das funktioniert natürlich nur, wenn alle Sensoren freie Sicht haben und weder gröberer Schmutz noch Staub die Sensoren bedeckt.

Unterseite mit Sensoren der Mavic 3
Die Mavic 3 hat Sensoren an allen Seiten, die gerne sauber gehalten werden möchten.

Im Grunde lassen sich für die Reinigung der Sensoren dieselben Hilfsmittel, wie bei der Hauptkamera verwenden. In den meisten Fällen tut es ein hochwertiges Mikrofasertuch*, das den Schmutz beim Abwischen direkt bindet.

Hier ist darauf zu achten, dass das Tuch sauber ist und ihr beim mehrmaligen Wischen immer eine neue Stelle des Tuches verwendet, um keine Kratzer mit bereits absorbiertem Dreck zu erzeugen.

Sind die Sensoren tiefer in das Gehäuse eingelassen, kann der Blasebalg die Verschmutzung sanft wegpusten.

Antriebe und Motoren der Drohne säubern

Im Normalfall sind heutige Brushless-Motoren weitgehend wartungsfrei, wenn sie innerhalb ihrer Spezifikationen betrieben werden. Lediglich bei sehr hohen Betriebsstunden können irgendwann die Kugellager einmal einen Austausch verlangen.

Deren Lebensdauer lässt sich aber leicht erhöhen, indem man Schmutz von den Motoren gänzlich fern hält. Eines lässt sich aber meist nur schwer vermeiden: Das Eindringen von Staub, der beim Flug durch die Propeller stetig in Richtung des Motors gedrückt wird. Der meiste Staub wird durch denselben Luftstrom aber auch schnell wieder weggeblasen.

Motor der Mavic 3 Cine
Über die Zeit kann sich Staub im Motor sammeln. Das meiste wird davon aber im Betrieb abgeblasen.

Ein Zerlegen des Motors ist wirklich nur im Extremfall notwendig und nur wenn ihr euch sehr sicher seid, dass sich im Inneren stärkere Verschmutzungen befinden. Lediglich die Propeller solltet ihr abnehmen, um besser an das Innere des Motors zu gelangen.

Ansonsten schafft spezielles Druckluftspray* für die Verwendung im Elektronikbereich schnell Abhilfe. Mit genügend Abstand zur Sprühspitze lässt sich Schmutz so zügig und effektiv aus den Glocken der Motoren blasen, der sich hier in Form von Staub abgelagert hat.

Das verwendete Druckluftspray sollte dabei frei von Wasser- und Ölbestandteilen sein, sodass keine Feuchtigkeit ins Innere der Motoren geblasen wird. Von der Verwendung eines „normalen“ Druckluftkompressors ohne speziellen Feuchtigkeitsabscheider ist daher dringend abzuraten.

Aufpassen bei der Propellerreinigung, bitte!

Propeller werden besonders häufig schmutzig, weil sie Insekten erwischen oder Grashalme bei Start und Landung erwischen. Beim Reinigen von Propellern gilt insbesondere: Keine chemischen Reiniger verwenden!

Hierbei geht es weniger um die optischen Fehler, die der Reiniger hinterlassen kann, sondern um die negative Beeinflussung des Materials in Hinblick auf seine Eigenschaften. Der Propeller kann beispielsweise durch ein falsches Reinigungsmittel spröde werden und damit schlagartig in der Luft zerbersten.

Wir reinigen Propeller daher ausschließlich mit etwas Wasser und einem Wattestäbchen, um die teils hartnäckigen Säfte von Pflanzen zu entfernen.

Öffnungen am Drohnengehäuse reinigen

Viele Drohnen sind mit Schlitzen für die Kühlung oder Riffeln für die Wärmeabgabe an die Umwelt ausgestattet. Hier setzt sich über die Zeit ebenfalls gerne Schmutz ab.

Der erste Tipp ist hier ganz einfach: Die Drohne regelmäßig mit einem Mikrofasertuch trocken abwischen, sodass sich gar keine großen Ablagerungen bilden können.

DJI Mini 3 Pro - Kühlungsöffnungen
Gerade in Lüftungsöffnungen setzt sich gerne Schmutz ab.

Ist das schon zu spät, wirkt eine Mischung aus leicht angefeuchteten Wattestäbchen, einem Mikrofasertuch und für schwierige Stellen ein Pinsel mit Blasebalg*.

Vom Einsatz des Druckluftsprays im Bereich von Lüftungsöffnungen würden wir prinzipiell anbraten, wenn ihr nicht genau wisst, wie die Drohne im Inneren aufgebaut ist. Im schlimmsten Fall drückt ihr den Schmutz damit nur weiter in die Kühlkanäle und macht die Sache damit auf Dauer nicht besser. Hier ist einfach etwas Augenmaß gefragt – wir bevorzugen aus diesem Grund den „Puste-Pinsel“.

Display der Fernsteuerung reinigen

Nichts ist nerviger, als ein völlig verschmiertes und mit Fingerabdrücken überzogenes Display – egal ob ihr einen Controller mit integriertem Display oder ein Smartphone verwendet.

Damit ihr stets klare Sicht habt, hat sich bei uns der bereits oben schon erwähnte Reiniger für Monitore und Displays* bewährt. Das Mittel lässt sich mit einem sauberen Mikrofasertuch sehr einfach auf dem Display des Controllers verteilen und hinterlässt anschließend eine saubere Oberfläche, ohne dabei Schlieren zu ziehen.

Wichtig ist aber auch hier: Besteht die Verschmutzung des Displays eher aus feinem Staub, als aus Fettrückständen (von Fingern und Creme), solltet ihr diesen Staub besser wegblasen, um Kratzer durch Wischen zu vermeiden.

Ein Blick in die Anleitung lohnt sich

Abschließend sei noch erwähnt, dass die meisten Drohnenhersteller der Pflege und Reinigung ihrer Produkte durchaus einen Absatz im zugehörigen Handbuch spendieren. Es lohnt sich, hier einmal nachzulesen, welche Art der Reinigung vom Hersteller empfohlen wird.

Alternativ steht euch auch der jeweilige Kundenservice zur Verfügung, um Fragen zur Reinigung spezieller Bauteile vorab zu klären, um einem Schaden durch unsachgemäße Aktionen oder falsche Reinigungsmittel vorzubeugen.

Schlusswort

Wir hoffen, euch hat dieser kurze Artikel mit Tipps und Tricks zum Reinigen eurer Drohne weitergeholfen und ihr habt euer „Schmutzproblem“ damit in den Griff bekommen.

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Nils Waldmann

Hi, ich bin Nils! Ich bin leidenschaftlicher Modellbauer, Hobby-Fotograf, Akku-Liebhaber und RC-Pilot. Ich berichte hier über die neusten Entwicklungen in der Drohnen-Branche und kümmere mich um detaillierte Anleitungen, Guides und Testberichte.

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