Bereits in den letzten Monaten hat Sony die Öffentlichkeit häppchenweise an der Entwicklung der neuen Airpeak Drohnenplattform teilhaben lassen. Jetzt haben die Japaner die Airpeak S1 offiziell vorgestellt. Und der Preis wird einige Interessenten überraschen.
Dass Sony in das Drohnengeschäft für professionelle Filmemacher einsteigt, dürfte bereits vor knapp einem halben Jahr für Aufruhe in den Entscheidungsetagen der Konkurrenz gesorgt haben.
Jetzt ist es soweit und die neue Airpeak S1 Drohne wurde offiziell vorgestellt. Bereits im Vorfeld hatte Sony Material zu ersten Aufnahmen und ausgiebigen Tests im Windkanal veröffentlicht.
Airpeak S1 stellt Vollformatkamera in den Vordergrund
Bei seinem neuen Produkt stellt Sony ganz klar die Kamerafunktionen der Airpeak S1 in den Fokus. Sony vermarktet die S1 als weltweit erste Kameradrohne, die eine DSLM-Kamera der Sony Alpha-Klasse tragen kann. Damit sollen professionelle Filmemacher und Enthusiasten Zugriff auf hochwertige Kamerafeatures erhalten, die Sony-Nutzer heute nur am Boden zur Verfügung haben.
Dabei wird die Drohne ohne Kamera und Gimbals ausgeliefert. Piloten können sich die Airpeak S1 somit modular zusammenstellen. Kompatibel sind zum Start die Alpha 7S-, die FX3-, die Alpha 7R-, die Alpha 9- und die Alpha 1-Serie. Damit besteht Zugriff auf hochauflösende Kameras für Standbildfotografie bis hin zu 8K-Video.
Bei den Gimbals setzt Sony auf Produkte der Firma Gremsy mit der Bezeichnung T3. Damit wird die Kamera in der Luft in drei Achsen stabilisiert und lässt sich frei bewegen. Das hochklappbare Landesgestellt sorgt dafür, dass keine störenden Teile der Drohne im Bildbereich der Kamera auftauchen.
Angetrieben wird die Drohne von neu entwickelten Antriebskomponenten. Dazu gehören 17-Zoll-Propeller, Brushlessmotoren und optimierte ESCs. Die maximale Geschwindigkeit des Gefährtes soll knapp 90 km/h betragen. Dass die Drohne auch hohe Windgeschwindigkeiten von bis zu 72 km/h standhält, hatte Sony hat Sony ja bereits im Windkanal eindrucksvoll demonstriert.
Die Energie für die Drohne kommt aus einem Akku (LBPHS1), der ohne Zuladung knapp 22 Minuten Flugzeit erlauben soll. Mit einer Alpha 7S III und einem FE 24mm F1.4 GM Objektiv solle knapp 12 Minuten drin sein.
Fünfseitige Hinderniserkennung
Bereits bei der Ankündigung von Airpeak auf der CES 2021 hatte Sony die intelligenten Funktionen der neuen Drohne betont. Dazu zählt auch die fünfseitige Hinderniserkennung.
Die Front, das Heck sowie die linke als auch die rechte Seite haben Zugriff auf jeweils ein Paar Stereokameras, die mit neuen Algorithmen die Bildinformationen in Echtzeit auswerten. Auf der Oberseite setzt Sony auf einen Infrarotsensor, um Hindernisse zu erkennen.
Damit soll die Airpeak S1 auch in Situationen sicher geflogen werden können, in denen GNSS-Signale (GPS, Galileo, GLONASS) nicht zur Verfügung steht – zum Beispiel in Innenräumen oder unter überhängenden Bauwerken, wie Brücken.
Sobald das System ein Hindernis erkennt, wird die Drohne automatisch gebremst und gestoppt. So sollen sich Filmemacher ganz auf den kreativen Teil der Arbeit konzentrieren können.
Apps für iOS und iPadOS
Gesteuert wird die Airpeak S1 vornehmlich über den mitgelieferten Controller in Verbindung mit einem Apple iPhone oder alternativ mit einem iPad. Dazu hat Sony parallel seine neue Airpeak Flight App für das Apple-Universum vorgestellt. Von Android-Unterstützung ist aktuell (noch) keine Rede.
Natürlich kann die S1 auch mit zwei Piloten gesteuert werden. Eine Person übernimmt dann das Führen der Drohne, die andere bekommt die Kontrolle über die Kamera- und Gimbalfunktionen.
Damit der Pilot auch in dieser Situation noch alles aus der Perspektive der Drohen sehen kann, hat das Fluggerät eine dedizierte FPV-Kamera an der Nase des Rumpfes integriert. Diese lässt sich ebenfalls schwenken, um den Blickwinkel an die Fluglage anzupassen.
Preise und Verfügbarkeit
Bei den Preise ist Sony mit der Airpeak S1 ohne Frage im oberen Segment unterwegs. Die Airpeak S1 kostet in der Grundvariante 9.000 US-$ (netto). Dafür bekommt man die Drohne mit Controller, zwei Paar Propeller und zwei Flugakkus sowie das passende Ladegerät.
Das Gimbal sowie die entsprechende spiegellose Kamera muss separat beschafft werden. Daraus ergibt sich ein Bündel, dass preislich also eher für professionelle Anwender interessant sein dürfte.
Ausgeliefert werden soll die neue Drohne ab August 2021. Die Vorbestellung soll vorab möglich sein. Sony betont, dass es sich bei dem Produkt um eine Drohne „Made in Japan“ handelt.
Quelle: Sony