Der Chip- und Technologieanbieter Qualcomm hat mit der neuen Flight RB5 5G Plattform ab sofort ein neues Modul im Angebot, das die nächste Generation an autonomen Drohnen befähigen soll. Unter anderem hat man der Computing-Plattform eine 5G-Verbindung verpasst und setzt auf WiFi 6 für die sichere Direktkommunikation.
In der Regel bekommen Endkunden und Verbraucher nur die fertigen Drohnen in die Finger, die verschiedenste Funktionen in einem Gerät integrieren. Im Inneren arbeiten dazu Chips verschiedenster Herkünfte zusammen, um ein stimmiges Gesamterlebnis zu schaffen.
Um die Entwicklung neuer Drohnenanwendungen zu beschleunigen hat Qualcomm schon seit einiger Zeit seine Flight RB-Serie im Angebot. Dabei handelt es sich um ein vollständig integriertes Computing-System, das alle nötigen Fähigkeiten mitbringt, um darauf aufbauend eigene Drohnen zu entwicklen.
Flight RB5 5G bekommt 5G-Anbindung
Die neuste Entwicklungsstufe ist nun die Flight RB5 5G Plattform. Damit soll eine nächste Generation an intelligenten Drohnenanwendungen ermöglicht werden, die Berechnungen für autonome Entscheidungen aufgrund der hohen Rechenleistung auch in komplexen Situationen direkt an Bord durchführen können.
Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei natürlich die Anbindung an das weltweit im Aufbau befindliche 5G-Mobilfunknetz ein. Damit können sich Drohnen weitere Informationen in Echtzeit besorgen oder sich beispielsweise untereinander vernetzen.
Das Modem, das Qualcomm dazu auf dem Flight RB5 5G Modul zum Einsatz bringt, soll dabei sogar 5G im mmWave-Bereich unterstützen. Aktuell führt das Unternehmen in diesem Kontext beispielsweise Tests im 5G-Netz des US-Anbieters Verizon durch.
5G bekommt damit Fahrt im Drohnensektor. Erst vor wenigen Tagen haben dir DRL und T-Mobile USA beispielsweise den Prototyp ihrer 5G-Racing-Drohne vorgestellt.
Viel Rechenpower auf kleinem Raum
Das Herzstück der neuen Plattform ist dabei ein Qualcomm QRB5165 SoC. Dieser bietet Entwicklern Zugriff auf eine Octacore-CPU mit bis zu 2,84 GHz. Außerdem sind bis zu 16 GB Arbeitsspeicher an Bord.
Die wohl wichtigere Eigenschaft des Systems: Qualcomm bringt auch seine Artificial Intelligence (AI) Engine in der fünften Generation unter und stellt damit 15 TFLOPS Rechenleistung für AI-Anwendungen bereit.
An die Verarbeitung von visuellen Sensordaten ist ebenfalls gedacht worden. Zum einen kann das System Video mit bis zu 8K aufzeichnen. Außerdem können die Daten aus bis zu 7 hochauflösenden Kameras in Echtzeit verarbeitet werden – beispielsweise zur Hinderniserkennung.
Wer an der Flight RB5 5G Plattform interessiert ist, kann sich beim Partnerunternehmen ModalAI für eine Vorbestellung der Referenzdrohne auf Basis des neuen Computing-Systems vormerken lassen – gegen eine Anzahl von knapp 1000 US-$. Die gesamte Drohne soll dann zwischen 3999,99 US-$ (ohne 5G) und 4499,99 US-$ (mit 5G-Modem) kosten.
Die Auslieferung wird voraussichtlich im dritten Quartal 2021 beginnen.
Quelle: Qualcomm