Mit SerialShot steht offensichtlich bald ein neues Protokoll zur Verfügung, um ESCs über eine bidirektionale, digitale Verbindung an den Flight Controller anzubinden. Der Hersteller Matek* hat erste Informationen zu SerialShot veröffentlicht.
UART-Verbindung für bidirektionale Kommunikation
Matek ist vor allem für seine Power Distribution Boards* sowie Flight Controller* im Drone Racing Bereich bekannt (Was ist FPV Racing?). Genau hier setzt auch das neue SerialShot Protokoll an.

Die Idee ist, den Flight Controller mit einer UART-Verbindung direkt an den Prozessor des ESCs (Drehzahlregler) anzubinden. Diese Signalverbindung wird über die serielle Schnittstelle (UART) hergestellt und benötigt somit nur zwei Kabel (RX und TX), um beide Chips bidirektional miteinander sprechen zu lassen.
Das ermöglicht zum einen die Übertragung von Steuersignalen von FC an ESC, aber natürlich auch die Übermittlung von Telemetriedaten des ESCs an den Flight Controller*. Dieser können dann direkt genutzt werden, um den Controller Loop des PID-Controller zu optimieren.
Eine MCU für vier Motoren
In einem ersten Teaserbild auf Instagram hatte Matek bereits einige Follower zum Raten animiert. Abgebildet war eine Platine mit einer UART-Schnittstelle und einem ARM STM32F405 MCU (Übrigens: BetaFlight stellt Entwicklung für Targets mit F3-MCU ein). Nun wurde das Geheimnis gelüftet.
Es handelt sich auf dem Foto um den ersten 4-in-1-ESC von Matek der mit SerialShot betrieben wird. Die Besonderheit an dem Multi-ESC: für vier Motoren kommt nur ein einziger Chipsatz zum Einsatz. Standardmäßig besitzen auch 4-in1-ESCs vier dedizierte Prozessoren – pro Motor einen. Diese müssen logischerweise auch alle einzel mit Signalen versorgt werden, weshalb zur Anbindung an den Flight Controller mindestens vier Kabel notwendig sind.
Mit SerialShot wird der neue 4-in-1-ESC nun direkt digital über eine zweiadrige Leitung angeschlossen. Der Flight Controller muss somit nur noch mit einem Gegenpart in Form des F4-MCU auf dem ESC kommunizieren.
Aktuell noch“Custom BetaFlight“ für Serial Shot
Matek äußerte sich auf Nachfrage einiger User, welche Firmware zur Ansteuerung des ESCs im Demovideo verwendet wird. Offensichtlich kommt hierzu eine „angepasste BetaFlight Version“ zum Einsatz, um die Signale zwischen FC und ESC auszutauschen.
Aktuell hat Matek SerialShot via UART implementiert und erreicht eine Loop Time von 8000. Eine Implementierung über SPI könnte die Loop Time natürlich weiter reduzieren.
Generell erfreuen sich 4-in-1-ESCs* aufgrund ihrer kompakten Abmessungen und des geringen Gewichtes vor allem für kleinere Racer (z.B. Aurora 100) immer größerer Beliebtheit. SerialShot vereinfacht das System um einen weiteren Schritt und dürfte damit am Markt auf neugierige Käufer treffen.
Apropos, Preise oder ein Verfügbarkeitsdatum sind noch nicht bekannt.
Quelle: Matek Instagram Teaser, Matek Instagram Video, Multirotorguide.com