Der Drone Delivery Anbieter Matternet hat den Start einer Zusammenarbeit mit dem Labordienstleister Labor Berlin Charité Vivantes bekanntgegeben. Die Lieferdrohnen sollen medizinische Proben zunächst in einem Testbetrieb transportieren, der Regelbetrieb ist für 2021 geplant.
Das Lieferdrohnen in der aktuellen Situation auch bei der schnellen Bereitstellung von medizinischen Laborproben unterstützen können, ist schon lange kein Geheimnis mehr. In anderen Ländern, liefern Drohnen beispielsweise bereits Schutzausrüstung und Tests aus zentralen Lagern and Krankenhäuser und Kliniken.
Auch in Deutschland haben schon entsprechende Tests zur Lieferung von Corona-Tests mithilfe von Drohnen stattgefunden. Mit Matternet hat das Labor Berlin Charité Vivantes an der Berliner Charité nun einen Partner an der Seite, der in den letzten Jahren schon viele Erfahrungen im Bereich der Drohnenlieferungen sammeln konnte.
Drohnen liefern Corona-Proben um Zeit zu sparen
Am 17. November ist nun der Testbetrieb der Matternet Drohnen auf dem Campus der Berliner Charité gestartet. Die Drohnen sollen dabei helfen, Proben – vor allem auch im Zusammenhang mit der Covid 19-Pandemie, möglichst schnell und vor allem eigenständig zu transportieren. Dazu werden die UAVs im BVLOS-Betrieb unterwegs sein und aus einer Zentrale heraus gesteuert.
Die Flugstrecke für den Probebetrieb geht dabei vom Corona-Behandlungszentrum Jafféstraße (CBZJ) bis zum Zentrallabor Labor Berlin auf dem Campus der Charité.
Das Ziel des Testbetriebes, ist es die Zeiten für die Befunde von Notfallproben weiter zu reduzieren. Das Labor Berlin gibt an, dass es selbst Notfallproben innerhalb von 30 Minuten auswerten kann. Viel mehr Zeit kostet hingegen in der Regel der Transport der Proben in das Labor und genau hier sollen die Drohnen von Matternet unterstützen.
Drohnen-Netzwerk für medizinische Lieferungen geplant
Nachdem der Probebetrieb erfolgreich abgeschlossen ist, soll die Technologie weiter vor Ort bleiben und ausgebaut werden. Dazu will man in Berlin ein Drohnen-Transportnetzwerk aufbauen, dass mehrere Klinikstandorte mit dem Zentrallabor verbindet. Aktuell hat dieses Netzwerk, das zurzeit noch auf konventionelle Transporte setzt, ein Aufkommen von über 15.000 Proben am Tag.
Hilfe bekommt das Projekt dabei von der Berliner Verkehersverwaltung, die aktuell bereits die Koordination der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz übernimmt, um alle beteiligten Behörden zur Erfüllung der luftverkehrsrechtlichen und sonstigen Vorlagen einzubeziehen.
Zu diesen Beteiligten gehören natürlich auch der Berliner Flughafen und die Rettungsdienste, die Helikopter für Notfalleinsätze verwenden. Mit diesen müssen sich die Lieferdrohnen den Luftraum fehlerfrei teilen.
Insgesamt erhofft man sich von einem Regelbetrieb eine Reduzierung der Lieferzeit von bis zu 70 % im Vergleich zu Fahrzeugtransporten. Das geht auch Hand in Hand mit einer Reduzierung des Verkehrsaufkommens auf den Berliner Straßen.
Das Drohnen-Netzwerk ist außerdem ein interessanter Anwendungsfall, der die neuen EU-Drohnenregelungen direkt in der Praxis auf den Prüfstand stellt.
Quelle: Matternet