Die Schweizer Post „Die Post“ hat bekannt gegeben, ihre Drohnenlieferungen nach dem Aussetzen des Programms im Jahr 2019 nun zügig wieder aufnehmen zu wollen. Eine unabhängige Expertengruppe bestätigte der Swiss Post die Einhaltung hoher Sicherheitsstandards.
Das Pioniere am Markt es oft nicht einfach haben, wenn es zu unvorhergesehenen Vorkommnissen kommt, ist bekannt. Ähnlich ergeht es aktuell vielen Unternehmen aus dem Logistikbereich, die Programme zur Auslieferung von Waren via Drohne auf die Beine stellen.
„Die Post“ in der Schweiz erlebte dies im letzten Jahr am eigenen Leib. Nachdem es zu zwei Vorfällen gekommen war, wurde das Programm nach dem Absturz einer Drohne am 9 Mai 2019 vorerst ausgesetzt.
Untersuchungsergebnis fällt positiv aus
Die Schweizer Post kooperiert bei ihrem Drohnenlieferprogramm mit dem Hersteller Matternet. Nach dem Absturz einer der Lieferdrohnen wurde eine Untersuchung eingeleitet. Zudem wurden die Sicherheitsstandard auf Vorgabe der Behörden von einer unabhängigen Stelle geprüft. Dies betraf sowohl die Prozesse der Swiss Post als auch die Abläufe und das Produkt von Matternet.
Der Abschlussbericht des Expertenrates liegt nun seit Ende Dezember 2019 vor und attestiert beiden Unternehmen grundsätzlich hohe Sicherheitsstandards. Dies gilt sowohl für die Drohne an sich, als auch die eingehaltenen Abläufe.
Der Leiter des Zentrums für Aviatik der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und Mitglied des Expertenrats, Prof. Michel Guillaume, machte in einem Interview außerdem noch einmal deutlich, dass es in der Fliegerei kein Nullrisiko gibt. Das gilt logischerweise auch für Drohnen. Um so wichtiger ist daher einer Risiko und Safety Management.
Als zentrales technisches Sicherheitskriterium gilt nach wie vor der integrierte Fallschirm der Matternet-Drohne, der auch dann ausgelöst wird, wenn die Drohne ihren Flugpfad aus ungeplanten Gründen verlassen sollte.
Nach über einem halben Jahr Unterbrechung nimmt Die Post am 27. Januar erneut den Transport von medizinischen Proben via Drohne auf.
Luftverbindung von Krankenhäusern
Die Post-Drohnen liefern dabei aktuell medizinische Proben zwischen zwei Krankenhäusern in der Stadt Lugano hin- und her. Gegenüber dem Transport mit einem Autokurier können so bis zu 45 Minuten Zeit gespart werden.
Seit es zu dem Absturz einer Matternet Drohne im letzten Frühjahr kam, hat Die Post in Kooperation mit Matternet bereits über 2000 Testflüge mit der angepassten Drohne durchgeführt. Diese ist unter anderem nun noch windstabiler und auch das Fallschirmsystem wurde noch einmal optimiert.
Die Zahl der Testflüge entspricht einer Strecke von 17.000 km zurück. Umgerechnet auf die nun wieder in Betrieb gehende Lieferstrecke wären das knapp 13.000 erfolgreiche Lieferungen zwischen den beiden Spitälern in Lugano.
Quelle: Swiss Post