Der Drohnenhersteller Holy Stone arbeitet offenbar an einem Modul zur Ausstrahlung von Remote ID-Signalen. Damit ist das Thema Remote ID auch im Bereich der Budget-Drohnen angekommen.
Die Fernidentifizierung von Drohnen wird derzeit vor allem durch ein neues Gesetz in den USA vorangetrieben, das in nahezu allen Bereichen des Landes eine Pflicht für Remote ID vorsieht. Mitte September 2023 läuft die aktuell gültige Übergangsfrist aus und macht das Thema für alle Piloten verpflichtend. Allgemeine Informationen zu Remote ID lest ihr in unserem ausführlichen Guide.
Offenbar drängt das neue Gesetz auch die Drohnenhersteller im unteren Preissegment zum Handeln. Erste Details zu einem Remote ID Modul von Holy Stone bestätigen diese Vermutung.
Holy Stone HSRID01 bei FAA und FCC gelistet
Noch finden sich auf der offiziellen Website von Holy Stone keinerlei Informationen zu dem kommenden Remote ID Modul. Gleich zwei US-Behörden verraten das Produkt aber bereits in ihren Datenbanken.
Bei der FAA wird der auf den Namen HSRID01getaufte Sender bereits als von der FAA abgenommenes DRI-Modul gelistet. Der HSRID01 ist damit das erste Produkt von Holy Stone, welches in dieser Liste auftaucht.
Auch in der Datenbank der FCC ist der Sender seit dem Frühjahr gelistet – inklusive Bilder und sogar der Anleitung. Die ID lautet 2AJ55HOLYSTONEBM.
Daraus geht hervor, dass Holy Stone bei seinem neuen DRI-Sender auf Bluetooth als Übertragungstechnologie setzt. Gespeist wird das Ganze aus einem 125 mAh großen LiPo-Akku, der fest verbaut ist und über eine USB Type C Buchse wieder aufgeladen werden kann.
Retrofitting der eigenen Flotte?
Derzeit bietet Holy Stone diverse verschiedene Modelle an, von denen einige über der 250-g-Grenze liegen, welche auf bei der Remote-ID-Pflicht in den USA eine entscheidende Rolle spielt.
Bisher weist noch keine Drohne des Herstellers von sich aus eine Integration von Remote ID aus. Das neue Modul von Holy Stone könnte also auch der Versuch sein, den eigenen Kunden eine einfache Möglichkeit zu bieten, bestehende Drohnen fit für die neuen Regulierungen zu machen.
Konfiguriert werden soll der HSRID01 laut Anleitung mit einer App, die aber nicht genauer benannt ist. Hier lassen sich dann die Informationen des Piloten eintragen, welche zusammen mit dem Signal zur Fernidentifizierung abgestrahlt werden.
Da es sich um einen Direct Remote ID-Sender handelt, kommt das Modul natürlich ohne SIM-Karte aus und verursacht damit keine Folgekosten.
Etablierte Player, wie Dronetag (zu unserem Testbericht des Dronetag Mini) und Involi bekommen damit weitere Konkurrenz. Ob der neue Holy Stone Sender sich zunächst exklusiv an den US-Markt richtet, ist noch unbekannt. Auch fehlen noch Details zum Preis.