Fadenkreuz Drohne Anti-Drone Mavic 2

Illegale Importe von Anti-Drohnen-Waffen nach Europa

Publiziert von Nils Waldmann

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Drohnen erregen bei einem Teil der Gesellschaft immer noch Irritationen oder werden als Bedrohung wahrgenommen. Im gleichen Zuge gibt es offenbar ein wachsendes Angebot an Anti-Drohnen-Waffen, die ihren Weg auch illegal in die EU und nach Europa zu finden scheinen.

Mit dem stetig wachsenden Drohnenmarkt, wächst auch die Counter Drone Technology Branche. Daran ist prinzipiell nichts auszusetzen, denn auch diese Technologie hat ihre Daseinsberechtigung, um durch Drohnen ausgelöste Gefahrensituationen bewältigen zu können. Ein gutes Beispiel dafür sind zum Beispiel Flughäfen, die den Luftraum rund um die Landebahnen sicher halten müssen.

In dem Moment, wenn private Personen sich mit entsprechender Technik ausrüsten, um sich gegen Drohnen zu wehren, rutscht die Geschichte schnell in Bereiche ab, die in vielen Ländern als illegal gelten. Doch wie gelangen die Anti-Drohnen-Waffen in die Hände von normalen Bürgern?

Experiment versucht Anti-Drohnen-Waffen zu beschaffen

Rechtlich sieht die Situation von Land zu Land unterschiedlich aus. Viele Länder verbieten es jedoch per Gesetz in den Betrieb eines Luftfahrzeuges von außen einzugreifen und diesen zu stören. Damit ist auch die Verwendung von Technologie zur Störung oder zum Abfangen von Drohnen für Normalbürger tabu.

Fadenkreuz Drohne Anti-Drone Mavic 2

Wenn solche Technologien eingesetzt werden, dann in der Regel nur durch Organe der staatlichen Exekutive oder durch entsprechend durch diese beauftragte Dienstleister. Selbstjustiz am Himmel zu üben – auch wenn es „nur“ eine Drohne zu sein scheint – kann zu ernsthaften Konsequenzen führen.

Auf seiner Website hat das The Institution of Engineering and Technology aus UK nun die Ergebnisse eines interessanten Experiments veröffentlicht. Dabei wurde untersucht, wie einfach es eigentlich ist, als Privatperson an entsprechende Anti-Drohnen-Störsender zu gelangen. Die Antwort ist offenbar: Zu einfach.

Anfrage auf chinesischer Handelsplattform bringt Erfolg

Das Selbstexperiment wurde dazu offenbar relativ einfach aufgezogen. Nach einer kurzen Recherche wurden die Initiatoren offenbar bereits über die B2B-Handelsplattform Made-in-China.com fündig und konnten unkompliziert den Kontakt zu einem entsprechenden Lieferanten herstellen.

Dieser stellte umgehend Informationen zu dem angebotenen Störsender bereit, der die Verbindung zwischen Drohne und Drohnenpiloten unterbricht, in dem der Frequenzbereich mit stärkeren Signalen überladen wird.

Das angebotene Modell trug die Bezeichnung WS-03 Pro und wiegt knapp 4,7 kg mit einer Reichweite von 1,5 km. Das Anti-Drohnen-Gewehr sorgt letztendlich dafür, dass die Drohne – je nach Failsafe-Einstellung – auf der Stelle landet oder eben per RTH an den Startpunkt zurückkehrt. Es handelt sich also um eine zerstörungsfreie Anti-Drohnen-Technologie. Trotzdem ist der Einsatz in vielen Ländern Europas durch den Normalbürger verboten.

Für knapp 5.000 US-$ wäre die Waffe offenbar ganz einfach kaufbar gewesen. Und das obwohl man sich als Privatnutzer ausgegeben hat, der sein „Grund und Boden vor Drohnen beschützen“ wolle. Auch Versandadresse in Deutschland und England akzeptierte der Lieferant dem Artikel zur Folge ohne Nachfrage.

Auf einen Kompromiss hätten sich die Besteller jedoch einlassen müssen: Der Lieferant wollte die Anti-Drohnen-Waffen nur zerlegt in mehreren Paketen versenden. Das wurde mit entsprechenden Exportbeschränkungen in China für Gegenstände begründet, die als waffenähnlich gelten oder so aussehen.

Letztendlich durchgeführt wurde die Transaktion dann aber nicht, um sich nicht selbst strafbar zu machen.

Insgesamt deckt der Artikel aber ein Problem auf: Mit einer steigenden Anzahl an Drohnen, ist auch mit einer steigenden Anzahl an Beschwerden zu rechnen. Wenn dann noch Selbstjustiz in Form von illegalen Anti-Drohnen-Waffen dazu kommt, wird es kritisch und gefährlich.

Die entsprechenden Behörden tun in der Zukunft also gut daran, die Bevölkerung über die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Verwendung von Anti-Drohnen-Technologie aufzuklären, um Unfälle zu vermeiden und alternative Wege aufzuzeigen, sich rechtlich gegen illegale Drohnenflüge zu wehren.

Quelle: The Institution of Engineering and Technology

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Nils Waldmann

Hi, ich bin Nils. Ich bin Modellbauer seit frühen Kindertagen. Meinen ersten Multicopter habe ich bereits im Jahr 2012 gebastelt und bin FPV-Pilot der ersten Stunde. Mit mehr als 10 Jahren Erfahrung im Bereich Drohnen & UAVs berichte und teste ich auf Drone-Zone.de die neuesten Drohnen, Kameratechnologie sowie interessantes Drohnenzubehör.

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