Drohnen am Himmel lassen sich häufig nur schwer orten, wenn nicht proaktiv ein Identifizierungssignal abgestrahlt wird. Die US Army hat mit der CARPE Dronvm App jetzt ein Tool getestet, das bei diesem Problem helfen soll.
Kleine Zivildrohnen kommen nicht nur zu guten Zwecken zum Einsatz. Spätestens seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine in vergangenen Jahr, ist mittlerweile hinlänglich dokumentiert, welche zentrale Rolle selbst kleinste Kameradrohnen einnehmen – so es zur Aufklärung oder als modifizierte Waffe.
Rund um den Globus machen sich Verteidigungskonzerne und das Militär Gedanken, wie diese neue Art der Kriegsführung zu beherrschen ist. Ein kritischer Aspekt, egal ob im Kampf oder in Friedenszeiten: Unbekannte Drohnen einfach und möglichst genau orten.
CARPE Dronvm nutzt Sensornetzwerk aus Smartphone-Nutzern
Während man bei echtem Remote ID zur Identifizierung von Drohnen aus der Ferne auf elektronische Sensoren zurückgreifen kann, fällt diese einfache Option für alle Drohnen weg, die sich nicht proaktiv zu erkennen geben wollen.
Anstelle spezielles Funkequipment zu verwenden, geht die sogenannte CARPE Dronvm App einen anderen Weg.
Das Projekt wurde von der MITRE Corporation für das US Department of Defense entwickelt und ist damit auf die militärische Verwendung fokussiert.
Im Kern funktioniert die Ortung von Drohnen mit der App erstaunlich einfach. Es wird über die App einfach ein Foto von der Drohne am Himmel mit dem Smartphone gemacht. Dieses wird dann analysiert. Sofern der Computer-Vision-Algorithmus eine Drohne in dem Bild erkennt, wird sofort das zentrale Command Center alarmiert. Auf Basis der Geo-Daten des Smartphones wird dann die Position der Drohne berechnet.
Außerdem erhalten alle anderen Nutzer der App eine Warnung über neu erkannte Drohne am Himmel.
Counter-Drohnen-App überzeugt im Test
Die U.S. Army Central’s Task Force 39 hat die neue CARPE Dronvm App von MITRE nun einem großen Feldtest unterzogen. Das Experiment von auf dem Gelände der McEntire Joint National Guard Base in South Carolina statt.
Mehrere Soldaten wurden dazu mit entsprechenden Smartphones ausgerüstet und über das Gelände verteilt. Anschließend wurden Drohnen über das Gelände gesteuert, die entsprechend lokalisiert werden sollten.
Der Test war laut Major Travis Valley ein voller Erfolg. Die App soll die UAVs erstaunlich genau erkannt und lokalisiert haben. Insgesamt wurden so 50 Quadratkilometer abgedeckt und die zuvor herrschenden Erwartungen sollen übertroffen worden sein.
Wie und in welcher Form CARPE Dronvm in Zukunft zum Einsatz kommen wird, bleibt damit aber natürlich weiterhin offen.