Live Events können tückisch sein. Selbst wenn alles akkurat geplant und einstudiert ist, können immer noch unvorhergesehene Dinge die Show (zer)stören. Hubsan hat das bei seinem jüngsten Live Stream zur neuen Zino Mini Pro Drohne bitter lernen müssen.
Ein Produkt vor laufender Kamera live einem Publikum in der ganzen Welt vorzuführen, braucht ohne Frage ein gesundes Selbstbewusstsein und die Überzeugung, dass das eigene Produkt ausgereift ist. Ansonsten kann eine solche Werbeveranstaltung auch schnell in das Gegenteil umschlagen und der Reputation des Produktes sogar Schaden zufügen.
Der chinesische Drohnenhersteller Hubsan hat sich trotzdem für ein Live Event über YouTube entschieden und muss nun mit einem peinlichen Zwischenfall leben.
Hubsan Mini Pro stürzt vor laufender Kamera ab
Zunächst einmal ist Hubsan generell zu Gute zu halten, dass es nun endlich echte Bilder und sogar einen ersten Eindruck der neuen Zino Mini Pro Drohne im Flug gibt. Bei allem was man in dem – doch sehr in die Länge gezogenen – 72 Minuten Event zu sehen bekommt, dürften einige offene Fragen für potenzielle Interessenten beantwortet werden.
Zum Beispiel die Frage nach dem Gewicht. Das Vorführmodell im Video kommt abflugbereit auf eine Masse von 249,2 g. Das liegt ohne Frage unter 250 Gramm. Ob Hubsan mit dieser Ausgangsbasis aber noch einen ND-Filter unterbringt, bleibt abzuwarten.
Nach knapp 12 Minuten allgemeiner Produktvorstellung erhebt sich die Zino Mini Pro dann in die Luft. Die beiden Moderatoren wollen so die lange Flugdauer demonstrieren. (Leider sinkt damit für die restliche Stunde des Events auch die Audioqualität deutlich, weil die Drohne zwischen Mikrofon und Moderatoren herumschwebt.)
Nach circa 40 Minuten macht die Drohne dann mit einem akustischen Alarm auf den kritischen Akkustand aufmerksam. Dieser wird aber direkt ignoriert. Nach etwas weniger als zwei weiteren Minuten fliegt die Zino Mini Pro dann einfach in den Vorhang des Studios und stürzt ab. Vor laufender Kamera – nicht wieder aus der Welt zu bekommen.
Später kommentiert Hubsan unter seinem Video auf YouTube: Es war ein Pilotenfehler. Der Live Chat dreht in dem Moment des Crash völlig durch.
Flugzeit hält was versprochen wird
Zwei Dinge können Zuschauer aus dem Event mitnehmen. Zum einen scheint Hubsan mit der Zino Mini Pro im Bereich der Flugzeit zu halten, was vorab angekündigt wurde. Über 40 Minuten Flugzeit sind schon sehr beachtlich und dürften bei DJI für Aufmerksamkeit gesorgt haben. Die Messlatte für eine DJI Mini 3 ist auf jeden Fall gesetzt.
Dass man diese 40 Minuten nicht unbedingt ausreizen sollte, demonstriert der Live Stream am Ende unfreiwillig ebenfalls…
Die zweite Sache, die uns Hubsan vor Augen führt: Perfekte Produklaunches, so wie wenige Unternehmen sie hinbekommen, sind mit großen Aufwänden verbunden. Die Vorstellung des Hubsan Live Events wirkte dabei an manchen Stellen eher unvorbereitet und ein wenig improvisiert. Dadurch war das Ganz auf eine besondere Art auch etwas locker und amüsant anzusehen.
Die beiden Moderatoren (die über die Situation keine Kontrolle hatten) sind in jedem Fall nicht zu beiden gewesen.
Das angepriesene Hinderniserkennungssystem war im Übrigen nicht Teil der Vorstellung im Live Stream. Hier müssen wir uns noch ein wenig in Geduld üben. Nach eigenen Angaben will der Hersteller schon über 5.000 Vorbestellungen (mehr dazu hier) für das neue Modell erhalten haben.
Quelle: Hubsan via YouTube