Dem US-Kamerahersteller GoPro ist eine kleine Überraschung für die FPV-Community gelungen. Mit der Vorstellung der neuen GoPro Hero 10 Black Bones Kamera, werden die Bedürfnisse von FPV-Piloten erstmals direkt in einem GoPro-Produkt vereint.
Wer mit dem FPV-Racer unterwegs ist, hat sicherlich mindestens bereits mit dem Gedanken gespielt, die HD-Kamera einer kleinen Gewichtskur zu unterziehen. Viele Bastler greifen dabei zu recht radikalen Maßnahmen und zerlegen Actioncams, wie die GoPro Hero 10 oder andere Fabrikate und entfernen beispielsweise das Gehäuse samt Akku vollständig.
GoPro hat diesen Trend offenbar erkannt und nun eine spezielle Version für die Montage auf FPV-Drohnen vorgestellt.
GoPro Hero 10 Black Bones: FPV-Drohnen im Fokus
Das Ergebnis ist die neue GoPro Hero 10 Black Bones Kamera, die der Kameraspezialist nun der Öffentlichkeit präsentiert hat. Das „Bones“ im Namen steht wohl für „bare bones„, also so viel wie „einfach oder simpel“.
Damit beschreibt der Name das Design der Kamera sehr gut. Im Vergleich zur normalen Hero 10 Black Kamera, ist das Gehäuse nun nur noch 68 x 50 mm groß. Die Tiefe beträgt lediglich 29 mm. Bei der normalen Variante betragen die Abmessungen hingegen 71,8 x 50,8 x 33,6 mm.
Viel wichtiger ist aber natürlich noch die Reduzierung des Gewichtes. Dieses sinkt bei der Bones auf nur noch 54 g. Die große Schwester kommt mit etwas über 150 g fast auf das Dreifache. GoPro empfiehlt die Kamera damit für Drohnen ab der 3-Zoll-Klasse. Wird die mitgelieferte Objektivabdeckung für extra Schutz verwendet, liegt das Gesamtgewicht bei 60 g.
Dafür fehlen der Hero 10 Black Bones natürlich ein integriertes Display und auch einen eigenen Akku gibt es nicht. Die Spannungsversorgung erfolgt direkt über den Flugakku des FPV-Racers. Dafür kann die neue GoPro mit einer Eingangsspannung von 5 bis 27 V (also 2S bis 6S LiPo) umgehen. Dazu liegt ein passendes Kabel mit offenen Enden bei, das individuelle an das PCB des eigenen Racers gelötet werden kann.
Keine Abstriche bei den Videofunktionen
Auch wenn die Kamera in puncto Design und Gewicht ordentlich minimalisiert wurde, sollen Anwender bei den Hauptfunktionen – also der Erstellung von Videos und Fotos – keine Abstriche machen müssen.
Dazu bringt man analog zur vollwertigen Hero 10 Black auch bei der neuen Bones-Edition den GP2-Prozessor zum Einsatz. Dasselbe gilt für den 1/2,3-Zoll-Bildsensor, den wir bereits aus der aktuellen Hero 10 Serie können.
Somit bringt auch die neue FPV-Edition bis zu 5,3K-Video mit 60 fps. Wer 4K-Videos aufzeichnen will, kann sogar bis zu 120 fps aus der kleinen Kamera kitzeln.
Damit das auch für längere FPV-Flüge funktioniert, ist das Gehäuse der Hero 10 Black Bones mit speziellen Lüftungsöffnungen versehen, die einen konstanten Betrieb und gute Kühlung durch die Luftbewegung im Flug sicherstellen sollen. Wasserdicht oder wetterbeständig ist die spezielle FPV-Version von GoPro damit aber natürlich nicht mehr.
Übrigens auch die elektrische Bildstabilisierung HyperSmooth 4.0 ist bei der neuen Kamera mit an Bord. Außerdem liefert GoPro noch eine Lizenz für die Player + ReelSteady Desktop-App mit.
Preise und Verfügbarkeit: Zunächst nur in den USA
In den USA soll die neue GoPro Hero 10 Black Bones ab sofort an den Start gehen. Dort ruft das Unternehmen einen Preis von 399 US-$ ohne Steuern auf.
In anderen Ländern gibt es die Bones-Edition offenbar vor erst noch nicht zu kaufen. Auf der deutschen GoPro-Website wird das neue Modell zwar bereits gelistet – jedoch mit dem Zusatz „nur USA“.
Da die FPV-Szene auch in Europa eine nicht zu verachtende Größe erreicht hat, dürfte es aber wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis wir die Hero 10 Black Bones auch hier kaufen können – das ist zumindest zu hoffe.
Einen Preis verrät die deutsche GoPro-Website aber bereits: 529,99 Euro UVP werden hier gelistet. Ob der Preis bei einer „echten“ Markteinführung so Bestand haben wird, bleibt aber abzuwarten.
Quelle: GoPro