Drohne wird im Labor via Radar vermessen

Forscher verbessern Drohnenerkennung via Radar

Publiziert von Nils Waldmann

am

Der Einsatz von Radar zur Erkennung von Drohnen am Himmel ist eine der effektivsten Methoden, um unbekannte UAVs aufzuspüren. Neue Forschungsergebnisse sollen entsprechende Radarsystem noch besser machen.

Ohne Fragen werden Drohnen heute bereits in vielen verschiedenen Bereichen unseres Lebens sinnvoll und mit positiven Auswirkungen eingesetzt. Darunter zählen zum Beispiel die Automatisierung von Inspektionen, die Lieferungen von Gegenständen oder die Unterstützung von Hilfs- und Rettungskräften.

Trotzdem gibt es auch Szenarien, in denen Drohnen mit bösen Absichten (Terrorismus) oder aus Versehen Schaden anrichten können, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt werden. Um solche Fluggerät zu erkennen, kann Radar zum Einsatz kommen.

Neue Radarprofile helfen bei der Identifizierung

Aktuell haben viele Radarsysteme noch Probleme dabei, eine Drohne genau zu klassifizieren. Das liegt ganz einfach daran, dass es viele verschiedene Drohnen in den unterschiedlichsten Formen am Markt gibt.

Drohne wird im Labor via Radar vermessenBildquelle: Vasilii Semkin - Aalto University | ©
Eine Drohne bei der Vermessung ihres RCS.

Forscher der Aalto University (Finnland), UCLouvain (Belgien), und New York University (USA) haben nun in einem gemeinsamen Projekt begonnen eine neue Datenbank mit Radarinformationen aufzubauen.

Dazu wurden viele verschiedene Drohnen in einem Labor mit einem Radar vermessen. Hierbei legten die Forscher vor allem Wert auf die Ermittlung der sogenannten Radar Cross Section (RCS).

Die RCS kann man sich als Fingerabdruck der Drohne vorstellen, der hinterlassen wird, wenn die elektromagnetischen Wellen des Radars auf die Oberfläche der Drohne treffen und reflektiert werden.

Stück für Stück wurden so Radarprofile für verschiedene Drohnentypen aufgenommen, die nun dazu genutzt werden können, ein Drohnenmodell am Himmel zu identifizieren.

Machine Learning und Risikobewertung

Mit diesen Daten lassen sich nun verschiedene Dinge anstellen. Zum einen können Hersteller von Radarsystemen ihre Produkte um weitere Funktionen ergänzen. So wäre es theoretisch möglich die Drohen am Himmel nicht nur zu verfolgen, sondern gleichzeitig auch den Hersteller und das Modell anzeigen zu lassen.

Außerdem lassen sich die Daten natürlich zum Training von Machine Learning Algorithmen verwenden, um Drohnen über ihre Radarsignatur zu klassifizieren.

Daraus gewonnene Informationen könnten direkt für eine Risikobewertung verwendet werden. Denn in vielen Fällen kann es einen großen Unterschied machen, ob sich eine 5-kg-Drohne nähert oder ob es sich lediglich um ein Modell mit weniger als einem Kilogramm Masse handelt.

Die Forscher haben ihre Ergebnisse in einem Paper veröffentlicht („Analyzing Radar Cross Section Signatures of Diverse Drone Models at mmWave Frequencies“) und stelle außerdem die ermittelten Radardaten kostenfrei zum Download zur Verfügung.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Quelle: Aalto University

Quelle: Aalto University

Bleibt in Kontakt!

Wenn ihr über die neuesten Drohnen-News, Drohnen-Leaks, Drohnen-Gerüchte, Drohnen-Guides und Drohnen-Testberichte auf dem Laufenden bleiben möchtet, dann folgt uns gerne auf unseren Social-Media-Kanälen!


Hinweis: Mit Sternchen (*) markierte Links sind Affiliate-Links / Partnerlinks. Mit einem Kauf über diesen Link erhalten wir als Seitenbetreiber eine Verkaufsprovision von dem verlinkten Händler / Partner. So kannst du Drone-Zone.de ganz einfach unterstützen. Bitte beachtet, dass es sich bei Drone-Zone.de um eine reine Website zu Informationszwecken und keinen Online-Shop handelt. Ihr könnt über unsere Seite keine Kaufverträge über die dargestellten Artikel abschließen und auch keine persönliche Beratung hierzu in Anspruch nehmen. Mehr Informationen dazu findest du hier.

Avatar-Foto

Nils Waldmann

Hi, ich bin Nils. Ich bin Modellbauer seit frühen Kindertagen. Meinen ersten Multicopter habe ich bereits im Jahr 2012 gebastelt und bin FPV-Pilot der ersten Stunde. Mit mehr als 10 Jahren Erfahrung im Bereich Drohnen & UAVs berichte und teste ich auf Drone-Zone.de die neuesten Drohnen, Kameratechnologie sowie interessantes Drohnenzubehör.

Bildquellen

Schon gesehen?

Drohne mit Biohazard Symbol

„Pandemic Drone“ soll Corona Patienten aus der Luft erkennen

Das Corona Virus führt in diversen Bereichen von Wissenschaft und Technik zu einem wahren Innovationsschub, um Lösungen zu identifizieren, die die Ausbreitung der COVID-19 Krankheit verhindern können. Die neue Pandemie ... jetzt lesen!

Flowcopter und seine Komponenten

Flowcopter: Hydraulische Drohne mit 900 km Reichweite

Das schottische Unternehmen Flowcopter hat nun die erste hydraulische Drohne vorgestellt, die speziell für den Einsatz mit schweren Lasten entwickelt wurde. Im Gegensatz zu anderen UAVs verzichtet der gleichnamige Flowcopter ... jetzt lesen!

Ein Schwarm Möwen vor dunklen Wolken

Video: China testet zerstörerischen Drohnenschwarm

Ein neues Video zeigt einen ersten Test eines militärischen Drohnenschwarms, der unter anderem zur direkten Zerstörung von Zielen genutzt werden kann. Entwickelt wurde der Drohnenschwarm von dem staatlichen Unternehmen China ... jetzt lesen!

Mavic 2 Pro von der Seite im Flug

Video: Mavic 2 Pro fliegt in Windschutzscheibe

Viele Horrorszenarien im Kontext von Unfällen mit Drohnen beziehen sich auf Zusammenstöße mit Flugzeugen oder Helikoptern. Je mehr Drohnen jedoch in unseren Alltag Einzug halten werden, um beispielsweise Botengänge zu ... jetzt lesen!

Schreibe einen Kommentar