Die Lieferung von Waren und Gegenständen mit Drohnen ist nicht nur auf dem Festland eine attraktive Alternative zum Transport mit dem Auto, LKW oder Helikopter. In einem Experiment hat die US Navy nun erstmals eines ihrer U-Boote mithilfe einer Drohne beliefert.
Das Thema Drone Delivery hat im Jahr 2020, auch durch die Corona-Krise, einen neuen Höhenflug erhalten. Immer mehr Unternehmen mischen in diesem Bereich mit, um ein Stück von dem großen Kuchen abzubekommen. Dass man sich dabei schon lange nicht mehr nur auf Lieferungen an Land beschränkt, zeigt zum Beispiel F-Drones in Singapur mit seinen Lieferungen für Schiffe, die vor der Küste ankern.
Nun zieht die US Navy nach und hat nach offenbar die weltweit erste Belieferung eines U-Bootes mit einer Drohne durchgeführt. Dazu kam ein UAV mit Hybridantrieb zum Einsatz.
Skyfront Hybrid-Drohne beliefert U-Boot
Das Experiment fand dabei im Umkreis der hawaiianischen Inseln im pazifischen Ozean statt. Ziel der Testlieferung war die USS Henry M. Jackson, ein U-Boot für den militärischen Einsatz, das der Ohio-Klasse angehört.
Die Drohne, die für den Test von der US Navy verwendet wurde stammt von dem Hersteller Skyfront, der für seine UAVs mit Hybridantrieb bekannt ist. Der Startpunkt der Drohne lag dabei ebenfalls auf einem Schiff, sodass der Transport fast ausschließlich über dem offenen Meer stattfand.
Was genau während des Testlaufs transportiert wurde, ist nicht bekannt. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelte es sich einfach um eine Dummy-Zuladung, um die Drohne zu testen. Im „echten“ Einsatz, könnten die Skyfront Drohnen aber beispielsweise Notfallequipment oder medizinische Güter liefern.
Das U-Boot war zu dem Zeitpunkt der Lieferung natürlich aufgetaucht, sodass die Zuladung auf dem Rücken des Unterwasserfahrzeuges abgelegt werden konnte.
Test demonstriert Pilotenwechsel im Flug
Skyfront bietet zwei Drohnen mit Hybridantrieb an: die Perimeter 4 (Quadcopter) und die Perimeter 8 (Octacopter). Durch die Kombination von elektrischen Antrieben mit einer Pufferbatterie und einem Stromerzeuger auf Ottomotorbasis, können die UAVs bis zu 4:45 Stunden bzw. 5 Stunden in der Luft bleiben.
Beide Drohnen sollen mit einer Kommunikationsverbindung ausgestattet sein, die sowohl für Steuer- als auch für Bildsignale eine Reichweite von bis zu 100 km bietet. Diese Entfernungen werden unter anderem durch den Einsatz von nachgeführten Richtantennen (Tracking) ermöglicht.
Während der experimentellen Belieferung des U-Bootes wurde zugleich ein weiteres Feature der Skyfront Drohne getestet: Der so genannte Handoff (Übergabe). Der Pilot auf dem Schiff startet die Drohne dabei und navigierte sie bis in die Nähe des U-Bootes. Danach übernahm ein zweite Pilot an Bord der USS Henry M. Jackson die Steuerung in Echtzeit und führte das Ablegen der an einem Seil befestigten Ladung durch. Anschließend wurde die Steuerung wieder an den ersten Piloten für die Rückkehr zum Schiff übergeben.
So sollen sich die Perimeter UAVs von Skyfront von beliebig vielen (berechtigten) Kontrollstationen aus steuern oder verfolgen lassen. Die Steuerung kann dabei einfach von einer an eine andere Station übergeben werden.
Skyfront ist übrigens bereits in der Vergangenheit durch „den ersten echten BVLOS-Inspektionsflug“ aufgefallen, bei dem eine der Perimeterdrohnen eine Pipeline inspizierte.
Quelle: Skyfront via UAS Weekly