In Alaska hat eine Drohne den ersten „echten“ BVLOS Flug absolviert und dabei eine vier Meilen langes Stück einer Pipeline vollständig autonom inspiziert. Die Flugmission war die erste ihrer Art mit FAA-Genehmigung.
Aufmerksame Leser werden sich nun denken: Das hatten wir doch schon Dutzend Mal: Egal ob Burger-Lieferungen von Uber, Pakete via Prime Air von Amazon oder Blutproben in Afrika – das sind doch alles BVLOS-Flüge gewesen. Das stimmt zum Teil.
Viele der aufgezählten Missionen wurden zwar autonom von der Drohne erledigt, sie waren jedoch alle durch Menschen überwacht, die Sichtkontakt zur Drohne gehalten haben. Das ist bei dem jetzt durchgeführten Flug anders.
Keine Sichtkontrolle dort Menschen
Bisherige Flugmissionen, die autonome Flüge abgebildet haben, hatten in der Regel alle einen oder mehrere Menschen, die die Position der Drohne am Himmel stets überwacht haben. So war die Drohne zwar nicht in der VLOS (Visual Line of Sight = direkter Sicht) des Piloten, sogenannte Spotter haben die Drohne aber stets im Blick gehabt.
In Alaska ist man nun einen Schritt weitergegangen und hat in einem Kooperationsprojekt den ersten echten BLOVS Flug ohne Spotter durchgeführt.
Ziel der Mission war die Inspektion einer Pipeline, die vier Meilen durch das Land verläuft und dabei unterschiedliche Höhenniveaus aufweist.
Beteiligt an dem Projekt war die Universität von Alaska im Rahmen des Fairbanks’ UAS Integration Pilot Program, das Unternehmen Alyeska Pipeline Service und der Radarspezialist Echodyne.
Im Rahmen des Projektes Flog die Drohne dabei vollständig alleine das knapp vier Meilen lange Stück der TransAlaksa Pipeline ab, um diese visuell zu inspizieren. Gesteuert wurde die Mission aus einer Zentrale.
Radardunterstützung und Hybridantrieb
Um den ersten echten BVLOS Flug in den USA maximal sicher zu machen, kam eine Reihe von Technologien zum Einsatz.
Zum einen wurde die gesamte Strecke mit acht Solidstate Radarstationen von Echodyne ausgestattet. Diese Art von Radar erlaubt die Erstellung von 3D-Radardkarten und die Verfolgung von Drohnen in Echtzeit. Zwei Radargerät waren dazu jede Meile entlang der Pipeline aufgestellt.
Die Drohne selbst stammt von der Firma Skyfront und verfügt über einen Hybridantrieb. Über einen Verbrennungsmotor wird ein Generator angetrieben, der die elektrische Leistung für den Elektroantrieb der Drohne bereitstellt. Damit sind Flugzeiten von mehreren Stunden möglich.
Um die Sicherheit anderer Fluggeräte in der Nähe des Versuchs sicherzustellen, kam an Bord der Drohne außerdem das Casia System von Iris Automation zum Einsatz. Diese Technologie ermöglicht ist, Hindernisse und andere Flugobjekte zu erkennen, das von ihnen ausgehende Risiko zu bewerten und ggf. eine Kursanpassung / Ausweichmanöver zu veranlassen.
Ausgestattet mit diesen Hilfsmitteln absolvierte die Drohne ihre Mission ohne Probleme. Damit dürfte ein weiterer wichtiger Meilenstein im Bereich der autonomen Drohnen-Inspektionen und BVLOS Einsätze im Allgemeinen gelegt worden sein.
Quelle: DroneLife