Das israelische Unternehmen Tevel hat sich nichts Geringeres auf die Fahnen geschrieben, als den globalen Agrarsektor im Bereich der Fruchternte umzukrempeln und in das 21. Jahrhundert zu transformieren. Die Lösung: Ein Schwarm an Drohnen, die unermüdliche Früchte pflücken.
Die Geschäftsidee von Idee ist so einfach, wie genial: Jährlich wird es immer schwieriger Menschen zu finden, die die anstrengenden Erntearbeiten auf Fruchtplantagen auf sich nehmen wollen und dabei die stets ungewissen saisonalen Schwankungen akzeptieren. Covid-19 hat die Situation nicht schwieriger gemacht. Viele junge Menschen zieht es global außerdem in die Städte auf der Suche nach einer festen Anstellungen.
Tevel will dieser Entwicklung bei einer gleichzeitig wachsenden Weltbevölkerung mit seinen Erntedrohnen begegnen, damit es nicht irgendwann zu einer Knappheit an Früchten kommt, weil Landwirte beispielsweise ihre Geschäfte aufgrund fehlender Rentabilität einstellen.
Drohnen pflücken Früchte nach Bedarf
Tevel hat dazu spezielle Drohnen entwickelt, die in Form eines Quadcopters durch die Lüfte schweben. Die Drohnen haben einen speziellen Arm an der Stirnseite, der das Pflücken von Früchten, wie beispielsweise Äpfeln ermöglicht.
Die Drohne geht dabei also denselben physikalischen Abläufen nach, wie menschliche Erntehelfer. Genau diese Art von Arbeit ist es auch, die viele Früchte in der Ernte so teuer macht, wenn man den direkten Vergleich mit anderen Gemüse- oder Obstformen anstellt, die bereits heute schon vollständig automatisiert geerntet werden können.
Der Erntearm kann die Frucht dabei greifen und löst diese durch eine Drehung der mechanischen Hand von der Pflanze. Dabei erkennen die Roboter auch, ob eine Frucht bereits reift ist und gepflückt werden kann oder ob diese noch länger an der Pflanze verbleiben sollte. Dazu setzt Tevel spezielle Algorithmen ein, die verschiedene Charakteristika der Frucht durch Kameras auswerten.
Das gesamten Produkt will das Unternehmen als Dienstleistung anbieten. Landwirte müssen sich also nicht selbst für die Technologie in Unkosten stürzen, sondern zahlen für die in Anspruch genommenen Leistungen. So ähnlich, wie sie auch ihre menschlichen Arbeitskräfte bezahlen würden.
Tevel Drohnen arbeiten Tag und Nacht
Das Konzept von Tevel setzt dabei auf Drohnen, die an ein flexibles Kabel angefunden sind („tethered“) . Die Pflück-UAVs werden also stetig mit Strom versorgt und können damit pausenlose arbeiten. Das soll selbst in der Nacht funktionieren, wenn das Feld entsprechend ausgeleuchtet wird.
Natürlich kommt auf einer Plantage nicht nur eine Drohne zum Einsatz. Viel mehr arbeiten sich die Drohnen in mehreren Teams durch die Reihen einer Apfelplantage. Spezielle Algorithmen sorgen dabei dafür, dass sich die Fluggeräte dabei nicht in die Quere kommen.
Aktuell befindet sich das Unternehmen in einer Pilotierungsphase, um alle Komponenten seines Produktes zu testen. Dazu gehört auch die Kommandozentrale und die Oberfläche für Kunden, mit denen der aktuelle Arbeitsfortschritt der Roboter verfolgt werden kann.
In 2021 sollen Pilotprojekte in den USA, Italien und Spanien auf einer Fläche von mehr als 100 Hektar durchgeführt werden.
Quelle: Tevel