Der japanische Drohnen-Lösungsanbieter Terra Drone hat eine neue Drohne vorgestellt, die unter der Erde liegende Rohre, Abwasserkanäle und Kabel aus der Luft mithilfe eines Bodenradars identifizieren und aufzeichnen kann.
Drohnen kommen mittlerweile in den verschiedensten Bereichen des Bauwesens oder der Sicherheitstechnik zum Einsatz. Der nun von Terra Drone vorgeführte Ansatz ist jedoch bisher noch neu und verspricht großes Potenzial.
Die neue Drohnenlösung soll in Zukunft aufwändige und teilweise auch für Menschen unsichere Kartierungs- und Vermessungsarbeiten von öffentlicher Energie- und Wasserinfrastruktur ermöglichen.
Drohne mit Bodenradar sieht in den Untergrund
Die ersten erfolgreichen Test wurden nun von der Tochter Terra Drone Indonesia in Kooperation mit PT Airborne Geophysics Indonesia und dem Geophysics Laboratory an dem Bandung Institute of Technology (ITB) durchgeführt.
Das Unternehmen stattet dazu eine DJI Matrice 600 Pro Drohne mit einem sogenannten Bodendradar aus. Im englischen ist diese Technologie auch unter dem Namen Ground Penetrating Radar (GPR) bekannt.
Ein solches GPR kann ohne Probleme mehrere Meter tief in den Untergrund sehen. Dabei muss das Radar nicht zwingend unmittelbar über dem Boden angebracht sein, sonder lässt sich auch mithilfe einer Drohne durch die Luft transportieren.
Die Lösung von Terra Drone wurde direkt auf dem Campus der ITB getestet und konnte dort die Frischwasser-, Abwasser- sowie Stromleitungen detailliert ermitteln.
Schneller und sicherer als manuelle Vermessung
Die Anwendungsmöglichkeiten der Kombination aus GPR und Drohne sind dabei natürlich vielfältig.
Oft müssen Menschen das Bodenradar in teilweise gefährliche und unsichere Bereiche bringen, um zu überprüfen, ob ein Schaden an der Infrastruktur vorliegt oder nicht. Eine Drohne kann diese Arbeit hingegen aus sicherer Entfernung übernehmen und liefert zugleich schnellere Messungen.
Neben der Neuvermessung und Identifizierung der Lage von Infrastruktur im Untergrund im Rahmen von Bauprojekten, sieht Terra Drone auch Anwendungspotenzial im Tagebau.
Hier kann die GPR-Drohne beispielsweise eingesetzt werden, um nach einer Sprengung das Gebiet auf Stabilität zu überprüfen, bevor Menschen und Maschinen anrücken, um die Ressourcen auszubeuten.
Weiterhin soll die Technik zur schnellen Identifizierung von Rohrbrüchen oder Beschädigungen von Abwassertunneln genutzt werden. Aufgrund der hohen Vermessungsgeschwindigkeit kann ein Schaden auch an langen Leitungen schneller ausgemacht werden.
Quelle: Terra Drone
Ich bin ein Bauingenieur (Tiefbau) und habe jahrelang Sandgrube betrieben. Jetzt haben wir die Möglichkeit evtl. Kies im Norddeutschen Raum zu gewinnen. Die Möglichkeit besteht auf ca. 20ha. Aber die Untersuchung mit Bohrungen zu teuer. Können Sie mit Drohnen das machen? Bitte geben Sie mir Nachricht.
Hallo Udo,
wir sind ein reines Infoportal und bieten selber keine Drohnen-Dienstleistungen an. Ob eine Drohne jedoch Bodenuntersuchungen mit Probenentnahme ersetzen kann, würde ich aus dem Bauch heraus bezweifeln (über das Erkennen von Leitungen hinaus, wie im Artikel beschrieben). Ich stecke aber hier nicht tief genug in der Materie.
Viele Grüße,
Nils