Der Drohnenhersteller DJI hat soeben die nächste Generation an Kamera-Payloads für seine Enterprise-Drohnen vorgestellt. Die Zenmuse H30 und Zenmuse H30T kommen mit besseren Kameras und neuen elektronischen Helferlein daher.
Vor ziemlich genau vier Jahren erblickten die Zenmuse H20 und H20T zusammen mit der Matrice 300 RTK Plattform das Licht der Welt und lösten damit die Zenmuse XT-Serie ab.
Die M300 RTK hat mit der M350 RTK bereits eine Nachfolgerin erhalten, die Payloads der H20-Familie wurden jedoch nicht zeitgleich abgelöst. Das ändert sich heute mit der Einführung der H30-Generation.
Zenmuse H30: Bis zu 400x Zoom
Den Einstieg macht die Zenmuse H30 Payload, welche zwei Kameras, einen Laserentfernungsmesser und eine neue NIR-Zusatzbeleuchtung beheimatet.
Bei der Weitwinkelkamera setzt DJI auf einen Sensor mit 48 MP, welcher die Wahrnehmung eines möglichst großen Blickfeldes abdeckt.
Die Zoom-Kamera setzt auf einen Sensor mit 40 MP und ist mit einem Objektiv mit 34x optischem Zoom ausgestattet. Zusätzlich lässt sich das Bild mit dem verbesserten Digitalzoom auf bis zu 400x vergrößern. Damit sollen sich laut Hersteller Nummernschildern an Fahrzeugen noch in 650 m Entfernung identifizieren lassen.
Für die Inspektion von Infrastruktur aus größerer Entfernung hat die H30-Serie außerdem einen neuen Bildstabilisierungsalgorithmus spendiert bekommen, der auch bei größerer Zoom-Stufe hochpräzise Bilder liefern soll.
Bei der Laserentfernungsmessung kann die Zenmuse H30 auf einen neuen Sensor mit einer Reichweite von 3 bis 3000 m zurückgreifen – ein massives Plus gegenüber der H20 (1,2 km).
Zudem verfügen die Kameras über einen neuen Nachtmodus, welcher die Darstellung in Vollfarb- und Schwarz-Weiß-Nachtsicht inklusive Infrarotverstärkung ermöglicht. Um in der Dunkelheit noch mehr Details beizubehalten, hat die H30-Payload überdies einen neuen NIR-LED-Spot an Bord (Near Infrared), der Bereiche gezielt ausleuchten kann.
Des Weiteren implementiert man einen neuen Smart Capture Modus, welcher Aufnahmen direkt optimieren kann. Dazu zählt das Aufhellen dunkler Aufnahmen (Nachteinsatz), als auch das Verbessern von Aufnahmen mit starkem Gegenlicht am Tag.
Zenmuse H30T bekommt großes Sensor-Upgrade
Die Zenmuse H30T (T steht für Thermal) ist im Grunde eine Erweiterung des Sensorpaketes der H30. Die H30T bringt zusätzlich eine Wärmebildkamera mit.
Für die IR-Funktionalitäten der Payload setzt DJI erstmals einen Sensor ein, der mit 1280 x 1024 radiometrischen Pixeln arbeitet. Alle bisherigen Produkte arbeiten im 640 x 512 Pixel (was bereits hochwertige IR-Bilder liefert).
Der neue Sensor soll auch bei hoher Zoomstufe die detaillierte Unterscheidung zwischen Objekten, Menschen und Tieren ermöglichen und so die Arbeit erleichtern. DJI nennt diesen Modus UHR (Ultra High Resolution).
Für den Einsatz in der Brandbekämpfung lässt sich der messbare Temperaturbereich jetzt bis auf zu 1600 °C einstellen, sodass auch Brandherde gezielt identifiziert werden können.
Wie von der Matrice-Serie gewohnt, lässt sich auch bei der H30T das IR- mit dem Sichtbild über die Link-Funktion Seite an Seite darstellen, während die Zoom-Stufen synchronisiert werden. Beide neuen Payloads sind im Übrigen nach IP54 geschützt und damit wasser- und staubdicht.
Preise und Verfügbarkeit
Die DJI Zenmuse H30 und Zenmuse H30T können ab sofort bei autorisierten DJI-Enterpise-Händlern bestellt werden.
Über die konkreten Preise hält sich das Unternehmen derzeit noch bedeckt. Die Preise der Vorgängergeneration liegen derzeit bei etwa 4500 Euro (H20) und ca. 11.900 Euro (H20T). Die neuen Modelle dürften sich aller Wahrscheinlichkeit nach in einem ähnlichen Preiskorridor bewegen.
Unterstützt werden die Zenmuse H30 und H30T sowohl von der M300 RTK als auch von der neueren M350 RTK.
Quelle: DJI