Das Thema Remote ID treibt derzeit einen großen Teil der Drohnenbranche um. Dazu gehört auch, dass die von den Drohnen ausgesandten Identifikationsdaten am Boden empfangen werden können. Die neue App Drone Scanner verwandelt ein normales Smartphone in einen Remote ID-Empfänger.
Remote ID bezeichnet die Identifizierung von Drohnen aus der Ferne. Dabei sendet die Drohne aktiv entsprechende Informationen über sich und den Flug aus und macht diese der Öffentlichkeit verfügbar. Wenn ihr mehr zu dem Thema erfahren wollte, werfet unbedingt einen Blick in unseren Remote ID Guide.
Bisher haben sich die Hardware- und Softwarehersteller vor allem auf die Remote ID-Sender fokussiert, die an der Drohen angebracht werden. Die neue App Drone Scanner nimmt nun den empfangenden Teil am Boden ins Visier.
Drone Scanner zeigt Remote ID-fähige UAVs in der Nähe an
Entwickelt und veröffentlicht wird die neue Drone Scanner App von dem technischen Unternehmen Dronetag, welches mit dem Dronetag Mini bisher vor allem für seine kompakten Remote ID-Sender aufgefallen ist. Mit den kleinen zusätzlichen Geräten können ältere Drohnen nachgerüstet werden und entsprechen damit dem Remote ID-Anforderungen, die beispielsweise in den USA ab kommenden September 2023 angewandt und in der EU ebenfalls in den nächsten Jahren zur Pflicht werden.
Die Drone Scanner App ist damit sozusagen das Gegenstück zum RID-Sender von Dronetag, sie soll aber auch die Signale anderer Sendertypen empfangen können, solange sich diese an die bereits entwickelten Remote ID-Standards halten.
Verfügbar ist die App für iOS-Geräte ab iOS 12 und Android-Geräte ab Android 5.0. In beiden Fällen ist die App kostenlos.
Unterstützung für DRI via Bluetooth und WiFi
Damit ein herkömmliches Smartphone die Signale der Drohne empfangen kann, müssen die zur Aussendung der Identifikationsdaten verwendeten Protokolle natürlich auch vom Telefon unterstützt werden.
Hier hat man sich im Standardisierungsgremium glücklicherweise auf Bluetooth 4.0 und Bluetooth 5.0 sowie WiFi Beacon und WiFi NAN geeinigt. Ein Remote-ID Sender muss dabei nicht alle Technologien unterstützen, er muss aber mindestens BT5.0, WiFi Beacon oder WiFi NAN für die Aussendung der Signale verwenden.
Die Drone Scanner App kann hingegen alle vier Arten der Aussendung verstehen und die entsprechenden Informationen einer sich in der Nähe betriebenen Drohne anzeigen. Zu diesen Informationen gehören unter anderem:
- aktuelle Höhe
- bisherige Flugpfad des Fluges
- Flugrichtung
- Identifikation des Piloten / Betreibers (z.B. die eID)
- Position des Piloten
- Beschreibung des Fluges (sofern vom Piloten eingetragen)
Die übertragenden Daten hat sich dabei nicht Dronetag ausgedacht, viel mehr kommt diese Liste aus den Anforderungen der Gesetzgeber zu Stande.
Drohnen rund um das Smartphone mit der installierten Drone Scanner App können dann auf einer Karte angezeigt und verfolgt werden. Offen bleibt noch die Frage, ob die Entwickler der App noch eine Funktion implementieren werden, die den Standort des Piloten ggf. nicht direkt freigibt, um (in den allermeisten Fällen) unnötige Konfrontationen zu vermeiden.
Quelle: Dronetag via App Store
Frage zur Drohnenidentifikation.
Den Artikel habe ich gerade gelesen. Ich habe eine C2-Zertifiziert DJI Air 3. Mit Android funktioniert die App.
Mit iphone 15 nicht, weil Apple wohl ne Schnittstelle gesperrt. Aber das müssten ja mindestens 3 sein.
Ist da Näheres bekannt? Warum macht Apple das?
Danke für weitere Infos.
Hallo Volker,
ich glaube du musst noch vielleicht noch einmal etwas genauer erklären, was das Problem ist. Die DJI Air 3 hat im Normalfall eine C1-Zertifizierung, dass es eine C2-Klassifizierung für das Modell gibt wäre mir neu. Dürfte für das Thema hier aber keine Relevanz haben.
Richtig, WiFi Beacons werden unter iOS nicht erkannt, weil Apple hier keinen Zugriff gewährt. Wieso weiß ich leider nicht. War aber schon immer so, leider. :( Ich nehme Sicherheitsgründe an.
Viele Grüße,
Nils