Der französische Drohnenspezialist Dronavia hat neue Sicherheitsequipment für Drohnen vorgestellt, das nun auch nach MOC Light-UAS.2511 der EASA zertifiziert ist. Damit soll sich der Aufwand für die Risikobewertung entsprechender Flüge minimieren.
Das Unternehmen Dronavia ist bereit seit Längerem für seine Fallschirmsysteme bekannt, die für verschiedene Drohnenmodelle hergestellt und vertrieben werden. Je nach UAV kommen dabei ein oder zwei Fallschirme zur sicheren Landung von Drohnen in Notfällen zum Einsatz.
Jetzt wurde das erste FTS (Flight Termination System) vorgestellt, das offiziell die Vorgaben der MOC Light-UAS.2511 einhalten soll, welche von der EASA bereits im letzten Jahr veröffentlicht wurden.
Dronavia bringt Kill-Switch für DJI M300 RTK und M30/M30T
Die Idee der sogenannten Means of Compliance with Light-UAS.2511 (kurz MOC Light-UAS.2511 oder MOC2511), die von der EASA bereits im Februar 2022 veröffentlicht worden sind, ist einfach: Wenn die Gefahr eines UAV-Absturzes außerhalb des definierten Einsatzgebietes ein deutliches höheres Risiko mit sich bringt, als ein Absturz innerhalb des definierten Gebietes (Operational Volume + Risikopuffer), muss unbedingt dafür gesorgt sein, dass das UAV in den Grenzen des Risikopuffers zu Boden geht.
Kurz gesagt: Das Verlassen des freigegebenen Betriebsgebietes in einem Notfall ist keine Option und muss unterbunden werden.
Für genau diesen Zweck gibt es sogenannte Flight Termination Systeme (kurz FTS), die im Grunde nichts anderes als ein Kill Switch sind. Das bedeutet, die Drohne kann an der aktuellen Position betriebsunfähig gemacht werden, um zu verhindern, dass das UAV auf einem nicht beherrschbaren Flugpfad ihren Weg in Gebiete mit hohem Risiko fortsetzt.
Dronavia hat dazu spezielle Module für die DJI M300 RTK und die M30 Serie entwickelt, die zwischen die Drohne und den Akku eingesetzt werden. Zusammen mit einer kleinen Steuereinheit und einer externen Antenne lässt sich die Spannungsversorgung zwischen Akku und Drohne so jederzeit aus der Ferne unterbrechen. Die Drohne stürzte dann zu Boden – und ist damit terminiert.
Kombinierbare mit Fallschirmsystemen
Ausgelöst wird das FTS aus der Ferne über eine separate Fernbedienung, die in Form eines kleinen Schalters daherkommt. Dieser lässt sich z.B. auf die einer freien Fläche am originalen Controller der Drohne anbringen.
Durch die Zertifizierung nach MOC2511 lässt sich die entsprechende SORA für einen Flug häufig mit niedrigerem Risiko bewerten, da das System das Ausbrechen aus dem Operational Volume verhindert.
Natürlich dürften Piloten in den wenigsten Fällen den Totalverlust einer Drohne bei Auslösung des FTS im deutlich fünfstelligen Euro-Bereich in Kauf nehmen wollen. Daher lässt sich die Lösung auch mit einem Fallschirmsystem kombinieren, welches das UAV nach dem Abschalten der Energieversorgung sanft zu Boden bringt – vorausgesetzt, die Drohne fliegt in diesem Moment hoch genug.
Dronavia bietet das neue FTS daher wahlweise auch im Set mit passenden Fallschirmen an.
Für die DJI M300 RTK und die M30 wird das FTS aktuell zu einem Preis von 1.199 Euro angeboten. Zusammen mit einem Fallschirmsystem (einfach) kostet das System 2508 Euro (M30 Serie) bzw. 2608 Euro (M300 RTK). Für die Lösung mit dem Doppel-Fallschirm werden 2748 Euro (M30 Serie) respektive 2848 Euro (M300 RTK) fällig.
Quelle: Dronavia