Das südkoreanische Unternehmen Doosan hat ein neues Powerpack auf Basis einer Brennstoffzelle vorgestellt, das speziell für Drohnen entwickelt wurde. Auf Basis von Wasserstoff sollen so Flugzeiten von über zwei Stunden möglichen werden.
Wasserstoff wird nicht nur in der Automobilität als alternativer Energiespeicher erforscht. Auch in der Drohnenbrachne arbeiten mehrere Unternehmen mit Hochdruck daran, Antriebssysteme oder ganze Drohnen auf Brennstoffzellenbasis in den Markt zu treiben.
Eines dieser Unternehmen ist Doosan. Die Südkoreaner stellten bereits im November 2019 ihre damalige Drohne mit Brennstoffzelle vor. Nun gibt es die Brennstoffzelle für die Integration in eigene Drohnen auch separat zu kaufen.
Doosan DP30: Eine Brennstoffzelle als Kraftwerk
Mit dem Powerpack DP30 hat Doosan nun eine modulare Brennstoffzelle im Angebot, die extra für den Drohneneinsatz entwickelt worden ist. Man kann sich das Produkt als eine Art Ersatz für einen klassischen Lithium-Ionen-Akku vorstellen. Es handelt sich also ein kleines Kraftwerk, das Wasserstoff an Bord der Drohne in elektrische Energie umwandelt.
Dabei setzt Doosan auf zwei voneinander getrennte „Stacks“. Das DP30 besteht also eigentlich aus zwei miteinander kombinierten Brennstoffzellen. Außerdem beherbergt das futuristisch aussehende Bauteil die notwendige Kühlung und Steuerelektronik. Das größte Volumen nimmt natürlich der mittig angeordnete Wasserstofftank mit einer Kapazität von 10,8 Litern ein. Das System arbeitet dabei mit einem Druck von bis zu 350 Bar.
Ohne Tank gibt Doosan ein Gewicht von 7,3 kg an. Mit Tank sind es insgesamt 12,34 kg. Die Brennstoffzelle richtet sich damit also ganz klar an industrielle Drohnen, die entsprechende Payload-Kapazitäten mitbringen.
Dafür kann die DP30 Brennstoffzelle aber auch eine konstante Leistung von 2,6 kW liefern. In der Spitze können bis zu 5 kW abgerufen werden. Dafür verbaut das Unternehmen zusätzlich zwei LiPo-Akkus mit wahlweise 2x 2600 oder 2x 1800 mAh. Diese fange Lastspitzen – zum Beispiel bei Start und Landung – ab und bilden weitere Redundanz.
Zwei Stunden fliegen, 10 Minuten tanken
Der große Vorteil des knapp 52 x 59 x 29 cm großen Gerätes ist natürlich die im Vergleich zu Lithium-Akkus immense Ausdehnung der Betriebsdauer.
Mit einem vollen 10,8 Liter Tank soll eine entsprechend Drohne über zwei Stunden in der Luft bleiben können. Das ist vor allem im Bereich von Langstreckeninspektionen oder bei kritischen Einsätzen (Rettung von Menschen) ein großer Vorteil.
Das Betanken des Systems soll unterdessen nur 10 Minuten dauern. Typisch für eine Brennstoffzelle entstehen bei der Umwandlung des Wasserstoffes in elektrische Energie als Beiprodukt nur reines Wasser.
Natürlich richtet sich das Produkt von Doosan sicherlich nicht an Bastler. Das Unternehmen nennt keine Preis, die Investition in ein solches Powerpack dürfte die Kosten der restlichen Drohnenkomponenten aber wohl deutlich übersteigen.
Übrigens: Doosan bietet die gesamte Technik auch auch als Set (DM30) an, um die Komponenten des DP30 in ein eigenes Design integrieren zu können. Für kleinere Drohnen haben die Südkoreaner außerdem das DP15/DM15 im Angebot, welches bis zu 1,25 kW konstant leistet und mit Tank nur 7,6 kg wiegt.
Insgesamt zeigt das DP30 aber sehr eindrucksvoll in welche Richtung die Entwicklung im Wasserstoffsegment gehen.
Quelle: Doosan