Zenmuse L2 an einer Matrice M350 RTK

DJI Zenmuse L2: Neue LiDAR-Payload für 3D-Mapping

Publiziert von Nils Waldmann

am

Der Drohnenhersteller DJI hat mit der neuen Zenmuse L2 eine weitere Payload-Option für die Erstellung hochgenauer Punktwolkenmodelle zur Generierung von 3D-Modelle vorgestellt. Die Zenmuse L2 soll noch genauer arbeiten und bekommt eine deutlich verbesserte RGB-Kamera.

Bei der Erstellung von 3D-Modellen von Infrastruktur oder der Vermessung von Landflächen können LiDAR-Sensoren einen großen Effizienzgewinn bringen, wenn die Erfassung von Punktwolken im Vordergrund steht. Die Photogrammetrie ermöglicht es hingegen, 3D-Modelle auf Basis von unterschiedlichen Einzelbildern und genauer GEO-Informationen zu einem 3D-Modelle zusammenzusetzen.

Die neue Zenmuse L2 Payload von DJI integriert alle Sensoren für beide Verfahren und soll so hochgenaues 3D-Mapping aus der Luft noch effizienter machen.

Zenmuse L2 erhält neues LiDAR

Die Zenmuse L2 ist dabei die direkte Nachfolgerin der Zenmuse L1, welche DJI vor ziemlich genau 3 Jahren im Oktober 2020 vorstellte. Das neue Modell baut also prinzipiell auf der Funktionsweise der L1 auf, indem ein LiDAR mit einer RGB-Kamera und einer IMU-Einheit kombiniert werden. Kompatibel ist die Zenmuse L2 mit der Matrice 300 RTK und der Matrice 350 RTK.

Zenmuse L2 an einer Matrice M350 RTKBildquelle: DJI | ©

Das Zenmuse L2 kann ab sofort auf einen LiDAR-Scanner zurückgreifen, der bis zu 240.000 Punkte/s erfassen kann. Hier kann die Zenmuse L1 noch mithalten. Deutlich aufgebohrt wurde der mehrfache Rücklauf, welcher bei der Zenmuse L2 auf 5 Rückläufe (L1: 3 Rückläufe) gesteigert wurde. Damit kann die Zenmuse L2 beispielsweise Vegetation besser durchdringen, um mehr Punkte des tatsächlichen Bodenprofils zu ermitteln.

Daraus ergibt sich für die L2 eine maximale Punktwolkenrate von 1,2 Millionen Punkte/s (L1: 480.000 Punkte/s). Die Reichweite der L2 liegt bei 450 m (50 % Remission) bzw. 250 m bei 10 % Remission. Der Laser arbeitet dabei mit einer Wellenlänge von 905 nm.

Außerdem soll das IMU-System zur genauen Winkelkorrektur der Sensoren verbessert worden sein, was zu einer Optimierung der Gesamtgenauigkeit der Messungen führt. Das System arbeitet dabei natürlich mit dem RTK-Sensor der Drohne zusammen.

Großes Update für die RGB-Kamera

Zum Erfassen von Einzelbildern, welche ebenfalls für die Kartierung verwendet werden können, wurde die RGB-Kamera modernisiert. Statt des 1-Zoll-Sensors in der Zenmuse L1 kann die L2 ab sofort auf einen 4/3-Zoll-Sensor mit 20 MP zurückgreifen. Damit steigt die effektive Größe eines Pixels auf 3,3 μm an.

Die Brennweite des Objektives bleibt mit 24 mm (35-mm-Äquivalent) gleich und auch die Blende lässt sich weiter von f/2,8 bis f/11 einstellen. Natürlich verfügt auch die neue RGB-Kamera der Zenmuse L2 über einen mechanischen Verschluss. Dieser ist laut DJI für bis zu 200.000 Auslösungen ausgelegt.

Neu ist weiterhin, dass das Fotointervall nun auf bis zu 0,7 Sekunden abgesenkt werden kann, um noch mehr Fläche pro Flug abdecken zu können.

In der DJI Pilot 2 App lassen sich die Bilder beider Sensoren wahlweise einzeln oder parallel anzeigen, um den Piloten einen Überblick über die aktuell erfassten Daten zu geben. Das Ganze läuft dann im Regelfall auf der DJI RC Plus (Testbericht).

Zenmuse L2 mit DJI RC Plus und DJI Pilot 2 AppBildquelle: DJI | ©

Verarbeitet werden die Rohdaten der Zenmuse L2 weiterhin in DJI Terra, welche als Plattform zur Rekonstruktion und Erstellung von 3D-Modellen verwendet wird.

Preise und Verfügbarkeit der Zenmuse L2

DJI selbst nennt noch keinen konkreten Verfügbarkeitszeitpunkt für die Zenmuse L2 Payload. Diese soll „demnächst“ (Stand Oktober 2023) verfügbar sein.

Preislich listet unser Partner Globe-Flight die Zenmuse L2 inklusive 12-monatiger DJI Care Enterprise Basic Abdeckung* bereits zu einem Preis von 12.874 Euro. Zum Vergleich: Die Zenmuse L1 ist derzeit ab etwa 8960 Euro erhältlich.

Quelle: DJI

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Nils Waldmann

Hi, ich bin Nils! Ich bin leidenschaftlicher Modellbauer, Hobby-Fotograf, Akku-Liebhaber und RC-Pilot. Ich berichte hier über die neusten Entwicklungen in der Drohnen-Branche und kümmere mich um detaillierte Anleitungen, Guides und Testberichte.

Bildquellen

  • Zenmuse L2 an einer Matrice M350 RTK: DJI | ©
  • Zenmuse L2 mit DJI RC Plus und DJI Pilot 2 App: DJI | ©

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3 Gedanken zu „DJI Zenmuse L2: Neue LiDAR-Payload für 3D-Mapping“

  1. Avatar-Foto

    Hallo Nils
    Vielen Dank für deinen Beitrag zur Zenmuse L2. Ich interessiere mich für das Scannen von Umgebungen (Landschaften oder Gebäude) und die direkte Umsetzung in ein 3D-Modell (Polygon) inkl. Mapping. Weisst du, ob es irgendwo ein 3D-Beispiel zum testen gibt? Vielen Dank.

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      Hallo Patrick,

      mir ist leider auf die Schnelle keine einfache Möglichkeit eingefallen, an ein entsprechendes Polygon-Modell zu kommen. Du könntest versuchen, dir die Testversion von DJI Terra zu beantragen. Ggf. sind hier einige Demo-Inhalte dabei, die dir weiterhelfen?

      Viele Grüße,
      Nils

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        Super, danke für den Hinweis.
        LG Patrick

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