Mit der Zenmuse S1 und der Zenmuse V1 gehen heute zwei neue Payloads für die Enterprise-Drohnen von DJI an den Start. Die neuen Module richten sich dabei an Piloten der Matrice 300 RTK und Matrice 350 RTK UAV-Plattform.
Flexiblere Einsatzszenarien: Das ist es, was DJI professionellen Anwendern der M300- und M350-Serie mit dem neuen LED-Spot und dem Lautsprecher bieten möchte. Bisher waren diese Anwendungsfälle auf die Mavic Enterprise Modelle beschränkt, welche kürzlich durch die Matrice 4 Serie abgelöst worden sind.
Insgesamt ist die Einreihung von neuen Payloads ohne Sensoren in die Zenmuse-Serie ein Novum. Bis dato war diese Produktfamilie Kameras, IR-Kameras und LiDAR-Sensoren vorbehalten, wenn wir die ganz frühen reinen Gimbals der Zenmuse-Serie einmal außen vor lassen.
DJI Zenmuse S1: Ausleuchtung für Rettungsmission
Mit der Zenmuse S1 kommt ein neuer Hochleistungs-LED-Spot auf den Markt, der speziell für Suchmissionen und Sicherheitsaufgaben konzipiert worden ist.
Der Spot kann in drei Modi betrieben werden. Im Normalmodus erreicht der Leuchtkegel ein FOV von 15°, um Kameras mit einem Zoom von 5x und höher das Bild auszuleuchten. Die Reichweite mit diesem breiten Ausleuchtungsbereich soll bis zu 150 m betragen.

Im Fernlichtmodus wird der Kegel auf ein FOV von 5° fokussiert. Hierfür kommen LEDs mit auf Basis der Laser Excited Phosphor Technologie (LEP) zum Einsatz, die eine Reichweite von bis zu 350 m erreichen sollen. Dieser konzentrierte Lichtstrahl soll Kameras mit hohe Zoomstufen von 15x und höher bei der Arbeit unterstützen.
In einem kombinierten Modus werden dann Reichweiten von bis zu 500 m erreicht, wobei die Lichtintensität sich natürlich auf die beiden unterschiedlichen Ausleuchtungsbereiche ungleich verteilt.
Zusätzlich hat die Zenmuse S1 auch noch einen Stroboskop-Modus an Bord, um Personen am Boden auf die Drohne aufmerksam zu machen.
„Achtung, Achtung, Durchsage“: Zenmuse V1 erreicht bis zu 127 dB
Die zweite, neue Payload hört auf den Namen Zenmuse V1 und ist ein Speziallautsprecher für Durchsagen, der sich zusammen mit der M300 oder M350 in die Lüfte schwingt.
Der maximale Schalldruck des Richtlautsprechers soll 127 dB in einem Meter Entfernung betragen. Bei maximaler Lautstärke sollen Botschaften so noch in bis zu 500 m Entfernung wahrnehmbar sein, um auch große Areale effektiv beschallen zu können.
Die Audiobotschaft kann dabei auf unterschiedlichen Wegen vom Piloten an den Speaker übermittelt werden:
- Direkte Aufnahme der Botschaft mit der DJI RC Plus Fernsteuerung (inklusive Noise Cancelling für Umgebungsgeräusche)
- Text-to-Speech mit Eingabe direkt am Controller in der DJI Pilot 2 App.
- Einspielen einer vorbereiteten Audiodatei, welche dann übertragen wird.
Durch die integrierte Gimbal-Mechanik kann die Ausrichtung des Lautsprechers angepasst oder mit anderen Gimbal-Payloads synchronisiert werden.
Flexible Positionierung und integrierte Sicherheitsfunktionen
Sowohl die Zenmuse S1 als auch die Zenmuse V1 können an einem beliebigen Gimbal-Port der M300 RTK und M350 RTK angebracht werden. Das gilt auch für den Dual-Gimbal-Adapter und den Gimbal-Port auf der Oberseite der Drohnen.
Außerdem integrieren beide Payloads verschiedene Sicherheitsfunktionen, die den Operator der Drohne schützen sollen. So gibt die DJI Pilot 2 App eine Warnung aus, wenn die Lautstärke der Zenmuse V1 im Nichtflugbetrieb höher als 40% eingestellt ist.
Die Zenmuse S1 dimmt ihre Leuchtleistung am Boden automatisch auf 40% der maximalen Leistung herunter, um ein ungewolltes Blenden des Piloten und anderen Einsatzkräften zu vermeiden.
Übrigens: Im Fernlichtmodus soll die Leistungsaufnahme der Zenmuse S1 maximal 17 W betragen und somit die Flugzeit der Drohne nicht zu sehr belasten.
Beide Payloads sind zudem nach IP54 geschützt und können in einem Temperaturbereich von -20° bis 50° C (Lautsprecher) bzw. -20° bis 40° C (LED-Spot) verwendet werden. Die neuen Zenmuse Payloads sind ab heute im Fachhandel bestellbar.
Quelle: DJI