AED auf dem Boden

Defi-Drohne rettet 71-jährigem Schweden das Leben

Publiziert von Nils Waldmann

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In Schweden war eine Defi-Drohne nun erstmals in der Lage einem Menschen unter realen Umständen das Leben zu retten. Die Drohne von Everdrone lieferte dazu in Rekordzeit einen Defibrillator zu einem Herzinfarktpatienten, der bereits ohne Puls war.

Drohnen haben ohne Frage ungemein viel Potenzial, um Menschen bei alltäglichen Dingen zu unterstützen. Neben Dingen wie Drone Delivery oder Drohnen-Taxis, bieten sich aber vor allem in der Medizin etliche Anwendungsfälle. Denn immer dann, wenn es auf jede Sekunde ankommt, können Drohne gegenüber herkömmlichen Einsatzkräften Vorteile bieten.

In der Theorie und in Versuchen wurden Defi-Drohnen (Drohnen, die einen Defibrillator liefern) bereits als sehr sinnvoll bewertet. In Schweden gab es nun den ersten Einsatz, bei dem die Drohne den Unterschied zwischen Leben und Tod machte.

Everdrone UAV liefert Defilbrillator in Rekordzeit an Einsatzort

Jedes Jahr erleiden laut Angaben des schwedischen Unternehmens Everdrone knapp 275.000 Europäerinnen und Europäer einen Herzinfarkt außerhalb eines Krankenhauses. Die Überlebensrate bei einem solchen Vorfall beträgt heute nur knapp 10%.

Everdrone Defi-Drohne FrontalaufnahmeBildquelle: Everdrone AB | ©

Das ist vor allem der Tatsache geschuldet, das häufig kein Defibrillator in der Nähe ist und die Überlebenswahrscheinlichkeit bei einem Herzinfarkt bis medizinische Hilfe eintrifft mit jeder Minute rapide zwischen 7 und 10 % abnimmt.

Defibrillatoren (AED = automatisierter externer Defibrillator) in Reichweite zum eigenen Wohnort zu haben, kann also über Leben und Tod entscheiden.

Everdrone hat im Zusammenhang mit den eigenen vollständig autonom fliegenden Drohnen einen Dienst ins Leben gerufen, der in Schweden direkt mit der Notfallzentrale gekoppelt ist. Die Notfallmitarbeiter dort können dann neben den Rettungskräften eine Drohne auf den Weg schicken, um vorab bereits einen Defibrillator zu liefern. Ersthelfer können dann bereits wichtige Maßnahmen einleiten, um die Überlebenswahrscheinlichkeit des Patienten zu erhöhen.

In den meisten Fälle erreichen die Drohnen ihr Ziel dabei binnen weniger Minuten nach dem Eingang des Notrufes und sind somit häufig deutlich schneller vor Ort als die Rettungsteams oder der Notarzt.

Schwede bekommt Notfallhilfe aus der Luft

Am 9. Dezember 2021 war es so weit: Eine Defi-Drohne von Everdrone wurde zum Ernstfall gerufen. Ein 71-Jähriger brach am Morgen beim Schneeräumen auf seinem Grundstück plötzlich zusammen – Herzinfarkt.

Der Mann hatte dabei großes Glück, denn zufälligerweise fuhr im selben Moment ein Arzt auf dem Weg zur Arbeit vorbei und beobachtete die Situation. Dieser setzen eine Notruf ab und begann mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung, da der Mann bereits keinen Puls mehr hatte.

AED auf dem BodenBildquelle: Everdrone AB | ©

Weniger als drei Minuten nach seinem Notruf traf – offenbar auch zur Verwunderung des Mediziners – die Drohne von Everdrone ein. Der AED wurde dabei an einem Seil abgeworfen und konnte sofort verwendet werden.

Die Defi-Drohne von Everdrone nutzt als Plattform die Matrice M600 Pro Serie von DJI. Diese ist zusätzlich mit diversen Sensoren für den autonomen Flug und die Navigation ausgestattet. Zusätzlich gibt es natürlich eine Vorrichtung zum Transportieren und Abwerfen des Defibrillators.

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Quelle: Everdrone

Der Unglücksfall wandelte sich durch die prompte Behandlung mit dem AED glücklicherweise zum Guten. Der 71-jährige Schwede aus der Stadt Trollhättan im Westen des Landes ist mittlerweile wieder wohl auf.

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Quelle: Everdrone

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Nils Waldmann

Hi, ich bin Nils! Ich bin leidenschaftlicher Modellbauer, Hobby-Fotograf, Akku-Liebhaber und RC-Pilot. Ich berichte hier über die neusten Entwicklungen in der Drohnen-Branche und kümmere mich um detaillierte Anleitungen, Guides und Testberichte.

Bildquellen

  • Everdrone Defi-Drohne Frontalaufnahme: Everdrone AB | ©
  • AED auf dem Boden: Everdrone AB | ©

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