Der verheerende Erdrutsch in der kleinen Gemeinde Ask im Osten von Norwegen hat zu der bisher größten und längsten Rettungsaktion im Europa geführt an der Drohnen beteiligt waren. Mehr als 420 Drohnenmissionen wurden während der tagelangen Suche nach Vermissten und Verletzten geflogen.
Die Nachrichten, die die Welt am Morgen des 30. Dezembers 2020 erreichten waren erschreckend. In der Stadt Ask im östlichen Norwegen hatte sich um vier Uhr am Morgen die Erde in Bewegung gesetzt. Insgesamt 31 Häuser und Gebäude gerieten ins Rutschen und wurden vollständig unter gewaltigen Erdmassen begraben.
Dieses Ereignis führte zu einem Großeinsatz von Rettungskräften an dem von Anfang an auch Drohnen beteiligt waren, um taktische Informationen aus der Luft zu liefern.
Drohnen zeigen Ausmaß der Zerstörung
Als Unterstützung der Rettungskräfte am Boden waren auch mehrere Drohnen von Polizei und Feuerwehr mit von der Partie. Bereits kurze Zeit nach dem die Kräfte alarmiert wurden, waren es unter anderem Drohnen, die einen ersten Überblick der schlimmen Folgen des Erdrutsches aus der Luft liefern konnten. Das erste Luftfahrzeug vor Ort war jedoch ein bemannter Helikopter der Polizei.
Die am Grund von den Hilfskräften als unübersichtlich beschriebene Situation konnte durch die Informationen aus der Luft erst richtig eingeordnet werden. Insgesamt war der Krater in denen die Häuser gerutscht waren knapp 275 m breit und 610 m lang.
Neben Drohnen waren auch andere Luftfahrzeuge in der Luft, um die Rettung am Boden zu koordinieren. Dazu gehörten unter anderem mehrere Helikopter verschiedener Bautypen. Auch ein Lockheed P-3 Orion Flugzeug des Militärs war im Einsatz, um die Flüge der anderen Luftfahrteilnehmer zu koordinieren. Die ersten Stunden der Rettungsaktion waren außerdem dem Flug von bemannten Luftfahrzeugen vorbehalten.
Am Boden suchten mehr als 30 Suchtrupps nach Überlebenden. Insgesamt sieben Personen wurden tot aufgefunden. Es gibt weiterhin Vermisste.
Mehr als 200 Stunden in der Luft
Insgesamt entwickelte sich die Rettungsaktion zu der bisher größten Rettungsaktion mit Drohnen in Europa. Verschiedenste Drohnen flogen insgesamt 420 Missionen, um unterschiedliche Teile des Katastrophengebietes abzudecken. Insgesamt waren die UAVs über 200 Stunden in der Luft.
Zwei Drohnenpiloten stechen dabei ganz besonders heraus: Die beiden Feuerwehrmänner sind mit 110 Flugstunden während dieses Einsatzes für mehr als die Hälfte der Drohneneinsätze verantwortlich gewesen. Eine beachtliche Leistung.
Sie überwachten den Betrieb von zwei DJI Matrice 300 RTK Drohnen, die mit den neuen Zenmuse H20T Kameramodulen ausgestattet waren. Dieser Hybridsensor kann sowohl optischen Zoom im Sichtbildbereich sowie IR-Bilder bereitstellen. Ein zusätzlicher Laserdistanzmesser stellt zusätzliche Informationen zur Verfügung.
Die Piloten steuerten die Drohnen dazu aus einer provisorisch errichteten Kommandozentrale heraus, die unter anderem mit großen TV-Bildschirmen für einen besseren Überblick des Live-Feeds ausgestattet waren. Dazu wurden offenbar zusätzliche DJI Smart Controller in der Enterprise Edition verwendet, um das Videosignal direkt von der Drohne an den Bildschirm weiterzugeben.
Die Rettungsaktion in Ask zeigt eindrücklich, wie wichtig Drohnen auch in Europa bereits für Rettungsaktionen geworden sind und dass sich diese auch in Verbindung mit anderen bemannten Luftfahrzeugen vor Ort koordinieren lassen.
Quelle: uasnorway.no