Der Drohennhersteller Yuneec legt seine UAVs der H520- und H520E-Serie an die Leine. Das neue X-Stream R1 Leinenmanagementsystem soll die Drohnen unabhängig von der Energie aus dem Akku machen und durch eine Bodenstromversorgung mehrere Stunden Betrieb am Stück ermöglichen.
Wenn Drohnen vor allem dafür genutzt werden, einen Blick aus einer höheren Lage zu gewinnen, dafür aber nicht besonders stark ihren Standort verändern müssen, kann die limitierte Flugzeit durch Akkus schnell zum Hindernis für Produktivität werden. In solchen Szenarien sind so genannte Tethered-Systeme (also Kabelverbindungen) die erste Wahl.
Von Dritthersteller gibt es solche Lösungen für verschieden Modelle bereits am Markt zu kaufen. Nun bringt Yuneec seine eigene Lösung auf den Markt, um die H520-Serie für mehrere Stunden am Stück in der Luft zu halten.
X-Stream R1 hält Seil auf Spannung
Das Kernelement einer kabelgebundene Stromversorgung für Drohnen ist das Management der Seilspannung. Dieses wird mit einer speziellen Aufnahme unter der Drohne befestigt und dann durch deren Antrieb in die Luft getragen. Damit die Drohne in der Luft sicher und agil agieren kann, muss die Spannung der Versorgungsleitung stets nachgeregelt werden.
Das bedeutet, dass bei einem Aufsteigen der Drohne die Seilwinde am Boden nicht blockieren und keine extra Last für die Drohen erzeugen darf. Anders herum muss beim Absinken oder anderen schnellen Flugmanövern stets sichergestellt sein, dass kein „überschüssiges“ Seil schlaf in de Luft hängt, indem sich die Rotoren der Drohne verfangen könnten.
Yuneec setzt bei seinem X-Stream R1 System daher auf ein so genanntes aktives Sense-Detect-Array, dass die auf das Seil wirken Kraft durchgehende überwacht und somit die Rolle mit dem Seil am Boden aktiv steuert.
Alle wichtigen Komponenten des Systems sind dabei in einem Koffer untergebracht. Das gilt neben dem eigentlich Seilsystem auch für die notwendigen Komponenten zur Stromversorgung. Lange Einschaltzeiten soll es dabei nicht geben: Laut Hersteller ist das System bereits zwei Sekunden nach dem Einschalten einsatzbereit.
Spezielles Netzteil soll Stromausfälle abfangen
Die nötige Energie von der Drohne kommt dabei faktisch aus der Steckdose. Damit das funktioniert, muss die Netzspannung natürlich entsprechend umgewandelt werden. Dazu wurde in das X-Stream R1 System ein von Yuneec mit „APS“ bezeichnetes Netzteil direkt integriert. So lässt sich die Drohne mit einer Netzspannung von 120 bis 240 V quasi weltweit direkt am öffentlichen Stromnetz betreiben.
Die Abkürzung „APS“ steht dabei für Aerial Power Supply. Dieses bietet neben der normalen Netzteilfunktion auch noch eine Notstromversorgung. Damit soll über einen Akku bei einem plötzlichen Stromausfall der sichere Weiterbetrieb der Drohne gewährleistet sein soll. So können die Yuneec H520/520E Hexacopter noch für 5 Minuten weiterfliegen, um sicher zu landen.
Maximal erlaubt das System eine Flughöhe von 50 m. Mit Abmessungen von 41 x 27 x 28 cm ist das neue Zubehör erstaunlich kompakt und wiegt dabei circa 8 kg.
Eine genau beschränkte Betriebszeit gibt Yuneec für seine Drohnen in Verbindung mit dem X-Stream R1 nicht an. In der Produktbeschreibung heißt es lediglich „mehr als 6-8 Stunden“.
Preislich müssen Interessenten eine Investition von 13.088 Euro (UVP) einplanen, um ihre H520-Drohne an die Leine zu legen.
Quelle: Yuneec