In den USA ist er erneut zu einem Beinahe-Crash zwischen einer Drohen und einem Helikopter der Polizei gekommen. Der Vorfall ereignete sich während einer Trauerfeier.
Das vor allem Helikopter potenziell gefährdet sind, wenn es um den Zusammenstoß mit Drohnen geht, kristallisiert sich immer weiter heraus. Die niedrige Flughöhe bei Start und Landung sowie schnelle Flüge in relativ geringer Höhe zum Beispiel bei Rettungseinsätzen, lassen Hubschrauber für viele Drohnenpiloten plötzlich aus dem Nichts autftauchen.
In den USA ist es erneut fast zu einer Kollision von einer Drohne und einem Helikopter gekommen, die beide offensichtlich die Geschehnisse am Boden im Rahmen einer offiziellen Trauerfeier für einen US-Polizisten verfolgten.
Prop Wash verhinderte Crash
Die Geschehnisse wurden in diesem Fall von einem Zuschauers der öffentlichen Veranstaltung eher durch Zufall gefilmt. Zu erkennen ist zunächst die Flotte an Polizeiautos, die sich auf dem Weg zur Beisetzung des getöteten Sergeant sind. Dann schwenkt das Bild nach oben auf den in der Luft schwebenden Polizei-Helikopter.
Von links ist klar eine Drohne zu erkennen, die sich direkt auf dem Hubschrauber zubewegt. Durch die markante V-Form des UAV kann trotz der großen Entfernung relativ sicher davon ausgegangen werden, das es sich um ein Modell der DJI Inspire Serie handelt.
Diese Drohne wird vor allem für professionelle Filmaufnahmen aus der Luft verwendet und bietet die Möglichkeit, verschiedene Kameras und Objektive zu verwenden.
Auf dem Video (ab 0:56 min) sieht es so aus, als würde der Pilot des Helikopters die Drohne noch entdecken und setzt zu einem Korrekturmanöver an.
Der Beinahe-Crash wurde letztendlich aber nur durch den „Prop Wash“ des Helikopters, also die durch den Hauptrotor nach unten verdrängte Luft, verhindert. Diese Höhenänderung genügte, um die Drohne in eine andere Flugbahn zu lenken und das UAV unter dem Helikopter wegzudrücken.
Pilot der Drohne noch unbekannt
Nach aktuellen Medienberichten sind viele Fragen in Bezug auf den zu sehenden Drohnenflug noch ungeklärt.
Es ist offen, wer die Drohne gesteuert hat und zu welchem Zweck der Flug erfolgte. In jedem Fall ist wohl davon auszugehen, dass der Pilot im Moment des Beinahe-Crash eher das FPV-Bild verfolgte, um seine Kamerabild richtig zu setzen und dabei die Line of Sight Pflicht verletzt hat.
Im Video ist nämlich deutlich zu erkennen, dass die Drohne nicht von ihrer Flugbahn abweicht und der Helikopter somit wohl für den Drohnenpiloten bis zu letzt unentdeckt blieb. Damit verletzt der UAV-Pilot ein weiteres Gesetz: Bemannten Fluggeräten muss immer Vorrang gewährt werden. Drohne haben auszuweichen.
Der gesamte Vorfall ereignete sich außerdem im US-amerikanische Class D Luftraum, der als kontrollierter Luftraum – in der Regel um kleinere Flughäfen – definiert ist. Ob der Drohnenpilot die gesetzlich benötigte Aufstiegserlaubnis von der FAA eingeholt hatte, ist ebenfalls noch offen.
Dieser Zwischenfall ist nicht die erste Begegnung von Helikopter und Drohne in Nordamerika. Erst vor wenigen Wochen war ein Crash zwischen einem Polizei-Hubschrauber und einer Polizei-Drohne in Kanada bekannt geworden. In Los Angeles habe es eine ähnliche Situation, bei der eine Kollision zum Glück ausblieb.
Quelle: ABC Tulsa